[Review] Triptykon - Eparistera Daimones

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omerta
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[Review] Triptykon - Eparistera Daimones

Beitrag von omerta »

TRIPTYKON - Eparistera Daimones

Label: Prowling Death Records / Century Media - www.centurymedia.de

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Tracklist:
01. Goetia
02. Abyss within my Soul
03. In Shrouds decayed
04. Shrine
05. A Thousand Lies
06. Descendant
07. Myopic Empire
08. My Pain
09. The Prolonging

Spielzeit: 72:41 min

Celtic Frost haben mit Monotheist 2006 ein überwältigendes Comeback hingelegt. Mit einer prall gefüllten Discographie im Rücken, auf die sich heute noch viele illustre Musiker berufen, wenn es um ihre großen Einflüsse geht und vor allem einer Band-Geschichte, die - Hellhammer eingeschlossen - 20 Jahre auf dem Buckel hat, haben Celtic Frost mit ihrem finalen Werk ein Kunststück vollbracht: Nämlich sich in Sachen Extremität noch zu steigern! Die Heavyness und düstere Atmosphäre auf diesem Album wurde von den Schweizern auf eine ungeahnte Spitze getrieben. In Zeiten, wo man eigentlich denken müsste, man habe alles schon gehört, haben Celtic Frost gezeigt, wo der Hammer wirklich hängt. Und dann kam das erneute Aus.

Vier Jahre später ist Tom "Warrior" Gabriel Fischer auf der Bildfläche zurück, um dort anzusetzen, wo er mit Monotheist aufgehört hat. Natürlich warfen Triptykon einen langen und düsteren Schatten voraus und die Erwartungen waren allernorts groß. Nun ist das Debüt Eparistera Daimones also endlich da und mit dem Opener Goetia wird man nach einem kurzen Gitarren-Intro auch direkt in die allzu bekannte Stimmung von Monotheist zurückbefördert - und das ist genau das, was ich mir erhofft habe! Wütend und stampfend sägen sich Tryptikon nach einem herausgepressten "Satan!" durch diese ersten ziemlich kurzweiligen 11 Minuten, die direkt wie ein anhaltender Faustschlag in den Magen sitzen. Die drei folgenden Songs ziehen einen in einen majestätisch-düsteren Sog, der in seiner trägen Bösartigkeit unverkennbar die Handschrift vom Warrior trägt. Weniger ist mehr lautet da oftmals die Devise bei den Gitarren-Arrangements und dieses Prinzip geht absolut auf. Mit A Thousand Lies wird man erstmals aus der schwarzen Trance geweckt, denn hier wird schlagartig das Gaspedal durchgetreten...und zwar unerwartet nah in Richtung Bodenblech. Mit diesem durchweg hohen Tempo hätten die meisten wahrscheinlich nicht unbedingt gerechnet, es ist aber eine willkommene Abwechslung und fügt sich dennoch erstaunlich homogen in das Klangbild von Eparistera Daimones ein. Mit Descendant folgt dann direkt auf dem Fuße nochmal einer der brutalsten und durchschlagskräftigsten Songs, bevor die folgenden zwei Songs etwas mehr Raum für Experimente und ruhigere Töne lassen. Diese gothisch angehauchten Elemente haben mich auf der Monotheist noch ziemlich genervt und mich regelmäßig zum skippen bewegt - hier sind sie aber etwas gefälliger in das restliche Material integriert. Außerdem ebnen sie mit ihrer Ruhe den Weg für die abschliessende Messe und den inoffiziellen Nachfolger zu Synagoga Satanae: Nämlich das 19-minütige The Prolonging. Mit scheinbar nochmal tiefer gepitchten Gitarren geht es hier nochmal richtig ans Eingemachte. Der Urschleim, das Böse und die Negativität, die Tritypkon ausmachen, vereinen sich in diesem Epos noch einmal zu einem großen Ganzen, um Eparistera Daimones mit aller zur Verfügung stehender Kraft zu beenden.

Zurück bleibt der Eindruck, dass Triptykon eigentlich alles richtig gemacht haben. Das späte Denkmal, das sich Celtic Frost sich mit ihrem letzten Output vier Jahre zuvor gesetzt haben, hat in Eparistera Daimones seine logische Fortsetzung gefunden. Die Experimente wurden zu Gunsten der lineareren Songs und ihrer schwerfälligen Brutalität, die Monotheist im Endeffekt wirklich ausgemacht haben, deutlich zurückgeschraubt. Das tut dem Album gut und verhindert, dass man zu oft skipt. Ob Eparistera Daimones deshalb die stärkere Platte ist, wird der Langzeit-Test zeigen müssen. Fest steht, dass es absolut in der gleichen Liga, oder gar im gleichen Team spielt. Da sich bei mir aber (noch) nicht ganz die perverse Euphorie wie bei der Monotheist einstellen will, gebe ich der Platte vorerst 8 Punkte.

Punkte: 8 / 10

Dischographie:
2010 - Eparistera Daimones

http://www.myspace.com/triptykonofficial
http://www.triptykon.net
Nelson
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Re: [Review] Triptykon - Eparistera Daimones

Beitrag von Nelson »

dem review kann man sich anschließen...das album ist der knaller! bei mir gibt's 9/10.
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