[Review] ASIDEFROMADAY - Chasing Shadows

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GotB
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[Review] ASIDEFROMADAY - Chasing Shadows

Beitrag von GotB »

ASIDEFROMADAY - Chasing Shadows

VÖ: 05.10.2012
Label: Division Records (http://www.divisionrecords.com)

Bild

Tracklist:
01. Process of static movement
02. Death, ruins and corpses
03. Wolf tears are falling stars
04. Black sun
05. Through the eye of a beholder
06. Endless prophecy
07. Chasing shadows

Spieldauer: 46:00 min

Die Maxime, dass Kleider Leute machen, hat heute für mich wieder einmal versagt. Was gut ist, schließlich ist Oberflächlichkeit eine der schlimmsten Unarten, der man sich zudem nur äußerst schwer vollständig verwehren kann. So hatte ich beim Cover von ASIDEFROMADAYs "Chasing Shadows" sofort den Melodic Hardcore-Genrestempel gezückt... und mich damit wieder einmal getäuscht.

Der Fünfer aus Besançon/Frankreich fährt im Kontrast dazu ein sieben Songs starkes Gebräu aus Ambient, Downtempo, Sludge, Death Metal und allerlei progressiven Schweinerei auf, das sich bereits mit der ersten Spielminute erfrischend vom omnipräsenten Einheitsbrei der aktuellen Releases abhebt. Und so baut sich der Opener "Process of static movement" mit dissonanten Gitarren bedrohlich vor einem auf, um dann mit einem beherzten Groove nachzulegen. Die Produktion weiß dabei auf Anhieb zu gefallen und gemeinsam mit dem durchaus Widererkennungswert trächtigen Gesang von Fred Nivard ist es mir etwas, als hätte man hier eine mit Vocals versehene Variante von OMEGA MASSIF im Player.

ASIDEFROMADAY scheinen rhythmisch verschobene Riffs als ihren Gott auserkoren haben, finden diese doch an zahlreichen Stellen Verwendung und lassen die Arrangements so noch wuchtiger wirken. Hier wird kein HC-Getanze zelebriert, sondern sich gepflegt der Kopf vom Rumpf geschraubt. Und tatsächlich möchte man diverse Male eskalieren, wenn die groovenden Breakdowns wie tonnenschwere Felsbrocken auf einen fallen. Songs wie "Death, ruins and corpses" (gewinnt den großen Obvious Song Titles - Award 2013 mit gehörigem Vorsprung vor "I hate God because I love Satan" und "When I kill you, you are dead") bieten dann noch den entsprechenden Kontrast mit atmosphärischen Melodien und lassen so "Chasing Shadows" zu einem großen Wurf werden.

Wie man bei dem Genre erwarten kann, kennt man im Hause ASIDEFROMADAY auch nicht wirklich eine andere Metronom-Geschwindigkeit als "Groove". "Black sun" wäre da eine Ausnahme der Regel, welches mit doch recht angezogenem Tempo dahinprescht und im mittleren Teil chaotische, an CONVERSE erinnernde Züge bietet.

In Summe kann man sich aber mehr als zufrieden zeigen: die zumeist überlangen Songs, die sich zu einer Spielzeit von einer guten dreiviertel Stunde addieren, wissen durchweg zu überzeugen, wirken ausführlich und mit Herzblut arrangiert und sind unglaublich stimmungsvoll. Hier sollte unbedingt mal ein Ohr gelassen werden.

+ Produktion
+ Atmosphäre
+ dieser Groove!

- in der Mitte leichte Längen

Punkte: 8/10

Disko:
2013 - Chasing Shadows
2009 - Manufactured Landscape
2005 - Divine Proportion

Links:
http://www.facebook.com/ASIDEFROMADAY
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