[Review] MISERY SIGNALS - Absent Light

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GotB
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[Review] MISERY SIGNALS - Absent Light

Beitrag von GotB »

MISERY SIGNALS - Absent Light

VÖ: 22.07.2013
Label: Basick Records (http://www.basickrecords.com)

Bild

Tracklist:
01. A Glimmer of Hope
02. Luminary
03. Reborn (An Execution)
04. Carrier
05. Shadows and Depth
06. Lost Relics
07. Two Solitudes
08. Departure
09. The Shallows
10. Ursa Minor
11 Everything Will Rust

Spieldauer: 43:31 min

Die ersten Töne von “A glimmer of hope” ertönen und ergänzen sich perfekt zu den Gedanken, die ich mir über das neue MISERY SIGNALS-Werk „Absent Light“ so mache: Fünf Jahre sind mittlerweile seit „Controller“ vergangen und die Erwartungshaltung könnte kaum höher sein. Wohlig erinnere ich mich an den Erstling „Of Malice And The Magnum Heart“ (inklusive dem wahnsinnigen „The year summer ended in June“!) und die des Sängerwechsel bedingt anders ausgefallenen, wenn auch kein bisschen schlechteren Nachfolger.

Und als das Intro in „Luminary“ übergeht zeigen mir MISERY SIGNALS, was sie von meiner Erwartungshaltung halten: Knackig wie eh und je setzt es Double Bass-Salven in die Magengrube. Die Verbindung von fiesen Breakdowns und Harmonien, die trotz ihrer Andersartigkeit völlig eingängig sind, funktioniert nach wie vor hervorragend. Von den Lyrics ganz zu schweigen, die es verstehen, die eher bedrückenden Arrangements zu untermauern: „To keep you in the sky, untouchable / All that they promised you will drag you down under the sea“ – yes!

Ganz groß schließt sich hier kurz darauf „Carrier“ an, das für mich vor allem wegen dieser perfekten Kombination von tonnenschweren Riffs und fast schon spröder Instrumentierung glänzt. Karl Schubachs Stimme ist auf „Absent Light“ mal wieder evil wie sonst was und somit wirkt die harmonische Versöhnung am Ende des Songs noch besser.

Und ich muss mich beim Schreiben dieser Zeilen ranhalten, um auch nur einen kleinen Abriss meiner Entzückung geben zu können:
„Lost relics“ trumpft abermals mit tiefsinnigen und hervorragend arrangierten Lyrics auf.
„Ursa minor“ macht von 2step über kurze Jazz-Einlagen hin zu mitreißendem Cleangesang innerhalb gut dreieinhalb Minuten eine beachtliche Wandlung durch.
Und was ist eigentlich mit dem Drumming bei „Departure“ passiert?! Junge Junge, der Song könnte genau so im Workshop „Advanced Metal Drumfills“ landen.

Als man sich bei „The shallows“ dann völlig in einem progressiven, mit Glockenspiel untermaltem, Mittelteil verliert, frage ich mich, was ich hier überhaupt kritisieren kann. Und mir fällt eigentlich nur die Produktion ein, die mir das Schlagzeug zu steril und auch die Gitarren stellenweise zu komprimiert wirken lässt. Aber diese Tendenzen gab es bei „Controller“ noch stärker und lässt sich im Endeffekt als Geschmackssache abtun.

„Absent Light“ ist ein wahnsinnig intensives Album geworden, auf dem sich MISERY SIGNALS tatsächlich nochmals steigern können. Alles wirkt noch eine Ecke komplexer, gleichzeitig brutaler und verspielter. Selten haben sich fünf Jahre Wartezeit wohl so gelohnt wie für dieses Album. MISERY SIGNALS schreiben ein Referenzalbum für ein Genre, welches sie selber in bedeutendem Maße geprägt haben - wie könnte es besser sein?

Punkte: 10/10

+ unheimlich komplex
+ tiefsinnige Lyrics
+ Mut zum Glockenspiel

- sterile Produktion


Disko:
2013 – Absent Light
2008 – Controller
2006 – Mirrors
2004 – Of Malice And The Magnum Heart

Links:
http://www.facebook.com/MiserySignals
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