[Review] Storyteller - Frontier Spirit

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Kingpin
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[Review] Storyteller - Frontier Spirit

Beitrag von Kingpin »

Storyteller - Frontier Spirit

VÖ: 01.11.2013
Label: Let It Burn Records - http://www.letitburnrecords.com/

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Tracklist
01. Kid In Mind
02. Tables Turn
03. Give And Receive
04. Dramedy
05. For Good And All
06. Lease Of Life
07. Empty Streets
08. One Year
09. Right Now
10. Ghost Town

Laufzeit: 33:29 min

Nachdem Anfang des Jahres die freshe Debüt-EP "Take Me Home" erschien, drücken Storyteller aus Dessau weiterhin aufs Gas und präsentieren nun ihren ersten Longplayer mit Namen "Frontier Spirit". Die Band existiert erst sein Mitte 2012, alle fünf Mitglieder haben jedoch bereits Unmengen an Erfahrungen in anderen HC-Kombos gesammelt, was der eigentlichen Ausrichtung, Pop Punk in Europa wiederzubeleben, auch hin und wieder einen höheren Härtegrad hinzufügt.

Insgesamt hat sich in der kurzen Zeit seit der EP nicht viel getan, und so geht es auf der Full Length auch genau so weiter, wie es auf „Take Me Home“ geendet hat: Ohne große Umwege prescht der Pop Punk auf „Kid In Mind“ los, singt Frontmann Rico „I Dont´t Want To Grow Up These Days“, lässt man sich von dem treibenden Tempo nach vorne pushen und genießt die melodischen Riffs, die an bekannte Größen wie Blink 182, New Found Glory oder The Wonder Years erinnern. Das alles geht auch gut rein, sprich kommt ohne große Kanten daher und besitzt einen gewissen Pop Appeal, der nicht zu schmierig ist und in´s Ohr zu gehen weiß. Ähnlich geht es auch weiter, immer wieder blitzen jedoch die Hardcore-Roots der Bandmitglieder durch, sei es mit abgedämpften Metal-Riffs auf „Tables Turn“ und „Empty Streets“ oder dem Einsatz der Double Bass, etwa auf "Give And Receive". Der Sound bleibt jedoch weiterhin im Bereich Pop Punk, man vermischt also nicht einfach verschiedene Genres. Die Tracks bieten über die gesamte Spielzeit auch eine recht gelungene Abwechslung, sprich es wird mal ruhiger, mal gibt es auch die Akustikgitarre ("One Year"), auf "Right Now" gibt es Skate-Punk á la Lagwagon und "Ghost Town" lädt gar zum Schunkeln, Feuerzeug-Anzünden und Mitsingen ein.

Klarer Kritikpunkt an „Frontier Spirit“ sind die größtenteils wenig charakteristischen Gitarren. Hier hätte man mehr Skills anbringen und auch schickere Melodien ausarbeiten können, so ist es oft ein wenig wischiwaschi und Storyteller schaffen es nicht, mit außergewöhnlich guter Handarbeit aus der Masse hervorzustechen. Die Songs machen trotzdem Spaß, keine Frage, aber auch vermisst man hin und wieder höhere Tempi, gerade wenn man bedenkt wie wunderbar überschlagend sich der Frontmann über die erste Verse des EP-Titeltracks gejagt hat.

"Frontier Spirit" ist so schlussendlich eine mehr als ordentliche Pop Punk-Platte, und gerade im Raum Europa bewegt man sich damit auf höheren Ebenen. Man hätte sich jedoch erhofft, dass das Album ein paar mehr Hits parat hat und so auch langfristig den Weg auf den Plattenteller schafft. Storyteller gelingt es jedoch locker, sich in dem Genre einen Namen zu machen und die Kids mit ihrem Sound abzuholen. Somit ist die Pflicht mehr als erledigt, einzig bei der Kür könnte man das nächste Mal noch einen Zacken zulegen. Ergo: Storyteller auschecken und sich den deutschen Herbst versüßen lassen.

+ Schicker Pop Punk mit viel Power
+ Gut geschriebene Tracks

- Hitdichte könnte zwei, drei My größer sein
- Sound könnte noch mehr Charakteristika vertragen

Punkte: 07/10

Discographie
2013 - Frontier Spirit LP
2013 - Take Me Home EP

http://storyteller4.bandcamp.com/
https://www.facebook.com/wearestoryteller
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