[Review] Departures vs. Moose Blood - Split

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Kingpin
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[Review] Departures vs. Moose Blood - Split

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Departures vs. Moose Blood - Split

VÖ: 12.11.2013
Label: Fita Records - http://www.fitarecords.co.uk/

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Tracklist
01. A Song For The Sunset (D)
02. Closing Doors (D)
03. Stay Here (MB)
04. Girl (MB)

Laufzeit: 14:04 min.

Eine englische Kooperation in Form in einer verdammt schicken Split-EP gibt es mit der 7" der beiden UK-Bands Departures and Moose Blood. Während erstere bereits seit 2007 am Erschaffen von screamigen Post Core ist und sich besonders mit der letzten LP "Teenage Haze" eine mehr als ordentliche Reputation erspielen konnte, musizieren Moose Blood erst seit August 2012 zusammen, kommen aber trotzdem schon auf einigen Output. Ihr Emo Rock fährt einige Spuren sanfter und birgt weniger Ecken, konnte bisher aber trotzdem überzeugen, vor allem aufgrund der eingängigen Songs.

Die Split startet dann auch mit den gestandenen Herren von Departures: "A Song For The Sunset" ist dabei ein wunderbarer Auftrakt, der 195 Sekunden geballte Energie versprüht. Melodischer Hardcore, der alles vor sich her treibt und mit einer fulminanten Emotionalität gesegnet ist. Die Drums prügeln sich durch den alltäglichen Wahn, man singt und schreit sich die Seele aus dem Leib ("those darker days, they always shine the brightest, in my faulty memory") und die Gitarren vollbringen sowohl schrammelige Riffwände als auch verstörend schöne Melodien, die wunderbar ineinander übergehen, sich erweitern und in einer wahren Flut von Kraftströmen ergießen. Ähnlich ist "Closing Doors" konzipiert, zwische Ruhe und Sturm, Schönheit und Zerriss, ziehen einen diese größenwahnsinnigen Riffs einfach nur mit in diesen Strudel, der zum Heulen traurig ist - großartigst!

Wie sollen Moose Blood diesem Gefühlsstrom standhalten? Müssen sie gar nicht, sie ziehen ganz unbeeindruckt ihr Ding durch und spielen jenes auch auf "Stay Here" und "Girl" herunter. Mit weniger ratzigen Gitarren und klareren Arrangements trumpft der emolastige Post Rock auf, immer mit dem Blick für tolles Songwriting und verzaubernde Momente. Sei es die verträumte Bridge mit betörender Melodie auf "Stay Here" oder die vorsichtig tapsenden Saitenanschläge auf dem ruhigen "Girl": Moose Blood wurden nicht umsonst Split-Partner von Departures und lassen ihr Finale in eine tranceartige Atmosphäre münden. Auch einfach nur umhauend, sodas man stets aufs Neue überlegen muss, ob man nun die A- oder B-Seite hören will.

Die Split von Departures und Moose Blood so kurz vor dem Jahresende macht den Abschied von 2013 noch einmal etwas vergnüglicher, bekommt man doch vier wunderbare Songs, die zwischen Moderne und alten Helden sowie Härte und Emotionalität genau das richtige Maß anschlagen und locker easy jeden um den Finger wickeln. Perfekte Spätherbst/Frühwinter-Platte, die die ganze Energie von Musik wunderbarst bündelt und sich durch den traurigen Dickicht unserer Welt schlägt, ohne an Selbstachtung zu verlieren. Wie gesagt: Großartigst!

+ Zwei tolle Bands zwischen Melodic HC und Emo Rock
+ Vier mitreißende Tracks, denen man nichts anhaben kann
+ Vierzehn energiegelandene Minuten voller Intensität

Punkte: 09/10

Discographie
2013 - Split (D + MB)
2013 - Boston/Orlandoa 7"(MB)
2013 - Moving Home EP (MB)
2012 - Teenage Haze (D)
2011 - When Losing Everything Is Everything You Wanted LP (D)
2010 - Escaping EP (D)
2007 - Demo (D)

http://www.youtube.com/watch?v=1lQcRSDK2mQ
http://mooseblood.bandcamp.com/album/split-7
https://www.facebook.com/MooseBlood
https://www.facebook.com/departuresuk
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