[Review] WolfWolf - Homo Homini Lupus

Musik Reviews und Filmberichte
Antworten
Kingpin
Merch-Verkäufer
Merch-Verkäufer
Beiträge: 757
Registriert: 28.05.2004, 11:01
Kontaktdaten:

[Review] WolfWolf - Homo Homini Lupus

Beitrag von Kingpin »

WolfWolf - Homo Homini Lupus

VÖ: 17.01.2014
Label: Lux Noise - http://www.luxnoise.com/

Bild

Tracklist
01. Come Close
02. The Wolves Are Coming
03. Meat
04. Where Is The Werewolf
05. The Day Of The Wolf
06. Heidi
07. The Desire Of A Vampire
08. Hollywood
09. Bing Bang Bong Circus
10. Hungry Like A Wolf
11. Crocodile Love
12. Howl At The Moon
13. Pet Sematary

Laufzeit: 36:35 min

Entstanden aus den Überresten der The Toenails verlässt WolfWolf als zwei Mann starke Trash´n´Roll-Truppe die Tiefen der Schweizer Wälder, um mit ihrem Garagen-Rock infizierten Blues Geschichten aus dem Leben eines Wolfes darzubieten. Das Duo ist seit 2011 unterwegs und konnte bereits mit einigen 7 Inches für Furore sorgen. Grund dafür ist zum einen die ungemein lässige Vortragsweise, zum anderen die allzu schicke Mischung der bereits genannten Musikstyle, sodass die nun vorliegende Debüt-LP natürlich einiges an Erwartungen generiert - und jene nicht enttäuscht werden.

In ansehnlicher Aufmachung daherkommend, wird mit "Homo Homini Lupus" das eigene wölfische Ansinnen plausibel weitergesponnen, was sich auch gleich ab der ersten Sekunde in den Soundwelten der zwei Schweizer widerspiegelt. "Come Close" hat daherstolzierende Rock-Riffs sowie verquere Melodien zu bieten, einen immens schmackhaft dahin schmetternden Frontmann, der zwischen krankhaftem Lachen und hungrigem Gekräle perfekt hin und her springt, und oben drauf noch eine Lockerheit, die nicht nur das Songwriting betrifft, sondern auch die generelle Vortragsweise. WolfWolf nehmen sich nicht zu ernst, sind aber deswegen noch lange nicht gewillt, billigen Fun-Shit zu präsentieren. Die Wölfe heulen, beißen, kämpfen sich durch die dreckigen Riffs und das trockene Schlagzeug, koste es was es wolle. Der Lo-Fi-Sound ergibt zusammen mit der kargen Instrumentierung ein vorzeigbares Soundbild, welches sich durch die gesamte Platte zieht. Zwar gibt es auch einige Durchhänger auf dem ersten Album der zwei Schweizer, langweilig wird die Platte deswegen aber nicht. Auf "Crocodile Love" gibt es bluesige Gitarren und melancholische Zeilen, auf "Hollywood" stampft man ein wenig durch die Weltgeschichte. Alles staubtrocken, stets mit der Prise Humor und einer viel zu lässigen Vortragsweise. Gegen Ende geben sich Mr. Wolf und Mr. Wolf auch noch "Pet Sematary" hin, dem Ramones-Klassiker. Leider wirkt das Cover etwas zahnlos und irgendwie überflüssig.

"Homo Homini Lupus" ist somit ein formidables Werk geworden, irgendwo einzuordnen zwischen rotzigem 80er Punk, tiefen Blues-Anleihen, Wolfs-Humor und erhabenem Trash-Gehabe formieren sich die Tracks als eigenständige Songs, vorgetragen von zwei kühnen Wölfen aus der Jetzt-Zeit. Der Erstling der beiden Schweizer macht enorm viel Spaß und geht nicht nur gut rein, nein er fordert einem Tribut ab für den coolen Sound und die schicken Ideen.

+ Arschtrockener Garagen-Blues
+ Eigenständiger Sound
- Reicht nicht für ganze Albumlänge

Punkte: 07/10

Discographie
2014 - Homo Homini Lupus LP
2012 - The Wolves Are Coming 7"
2012 - s/t 7"

http://vimeo.com/83694904#at=0
http://lux-noise.bandcamp.com/album/wol ... mini-lupus
http://www.wolfwolfband.com/
Antworten