[Review] WATAIN - “The Wild Hunt”

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mcflemmig
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[Review] WATAIN - “The Wild Hunt”

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WATAIN - "The Wild Hunt"

VÖ: 16.08. 2013
Label: Century Media Records - http://www.centurymedia.de

Bild

Tracklist:
01. Night Vision
02. De Profundis
03. Black Flames March
04. All That May Bleed
05. The Child Must Die
06. They Rode On
07. Sleepless Evil
08. The Wild Hunt
09. Outlaw
10. Ignem Veni Mittere
11. Holocaust Dawn

Spielzeit: 62:49 min

Zu einer Zeit als der BlackMetal sich selbst zu verlieren schien und sich nach und nach immer kommerzielleren Märkten anbiederte, bezogen WATAIN unmissverständlich Stellung gegen diesen Mainstream und galten seither, vor allem aufgrund ihrer eigenen, unabhängigen Machart, den treuesten der Treuen als leuchtendes Beispiel. Über die Jahre hinweg setzte man sich dann die Meßlatte immer wieder ein Stückchen höher und veröffentlicht nun, erstmals via CenturyMedia, seinen 5 Langspieler „The Wild Hunt" und ist tatsächlich noch eine Idee facettenreicher und kreativer aufgestellt, als man das eh schon hätte erwarten können. Nach einer Unzahl monströser Touraktivitäten rund um den Globus nahmen sich die 3 (5 im Liveformat) Schweden aus Uppsala 6 geschlagene Monate Zeit für ihr aktuelles Ungetüm und dieses Unterfangen hat sich wahrlich gelohnt. Mit Halbgarem gibt man sich eben nicht zufrieden. Immer noch deutlich zu erkennen sind klassische Einflüsse ala BATHORY oder DISSECTION, wie gewohnt geht es also häufig recht behäbig, schwer kopfnickend, fast schon schwermütig, zu Werke. WATAIN eben, und auch die cleanvocale, besinnlichere BlackMetalei scheint ihnen keine Angst mehr zu machen ("The Rode One"). Mir zuweilen ist der gesamte Langspieler zwar eine ganze Spur zu wehleidig melodiös, einfach zu ruhig gehalten, denn wüste Kracher im Stile "Outlaw" oder "Holocaust Dawn" gibt es leider eher selten... aber nun ja. Ob es gefällt oder nicht, im Gesamten ist "The Wild Hunt" eine rundum stimmige Geschichte, mal düster, mal hart rockend und des häufigeren eben auch etwas besonnener, letzten Endes ist es jedoch diese Vielfalt die WATAIN von ihren style- und absatzorientierten Weggefährten, welche ihre Musik für einen sich bietenden Markt und nicht andersherum zu komponieren scheinen, unterscheidet.

„Ich spucke auf jene sogenannten Künstler, die sich anpassen, um mehr Menschen anzusprechen", [sagt E. - Frontmann] „Der Hauptgrund, warum wir all das erreicht haben, ist, weil wir nie unsere ursprüngliche Vision verraten haben – nicht, weil wir vorgegeben haben, zugänglichere Musik zu machen."

Viel besser hätte man das auch nich sagen können. Wer also auf ehrlichen BlackMetal mit einer enorm gewichtigen, individuellen WATAIN – Note steht und sich zudem nicht scheut neuen Einflüssen eine faire Chance einzuräumen, für den ist "The Wild Hunt" schon fast ein Muss!

+ viele unterschiedliche, neue Facetten
+ man bleibt sich treu – auf allen Ebenen

- im Gesamten doch häufig sehr zäh und behäbig

Punkte: 07/10

Disco:
2000 - Rabid Death's Curse
2003 - Casus Luciferi
2007 - Sworn To The Dark
2010 - Lawless Darkness
2012 - Opus Diaboli (DVD)
2013 - The Wild Hunt

http://www.templeofwatain.com
http://www.facebook.com/watainoffial
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