VÖ: 2011
Label: DIY

Tracklist:
01. Trends no more
02. Silver city
03. Timemachine
04. Meet 'n' greet
Spieldauer: 17:06 min
Dad Maria machen nach eigener Aussage "finest TechnoMetal hailing from the historic city of Hamburg" - eine komplizierte Kombination, schon immer gewesen, aber in letzter Zeit durch eine große Flut an Interpreten noch weitaus komplizierter geworden. Denn was man da oftmals hört, erfüllt zwar durchaus die Erwartungen, die man an so eine Genre-Metamorphose stellt - ist aber zumeist so anspruchsvoll, dass ich mich lieber einer genüsslichen Runde Wham widme (ist ja schließlich Weihnachten), da mir dort das Gehörte einfach gehaltvoller ist. Aber nein, so soll das hier beileibe nicht sein, denn was man auf der vier Songs umfassenden EP zu hören bekommt, weiß durchaus zu überzeugen.
Schon als ich mir aus Recherchezwecken über die Facebook-Seite des Quartetts schlenderte und in den Ordner der Livebilder reinschaute wurde schon klar, dass hier hinsichtlich der elektronischen Komponente durchaus Könner am Werk sein müssen. Denn offenbar wird nicht - wie bei vielen Genrekollegen üblich - nur ein stumpfes Synthesizer-Sample über noch stumpfere Breakdowns von Band abgespielt. Es wird auch live gemixt und gesamplet und dieses Können schlägt sich auch auf Platte wieder.
So beginnt diese mit "Trends no more" und einem sehr ansehnlichen Trancepart, der dann zwar weniger überraschend recht schnell von brockenschweren Gitarren untermalt wird . Das weitere Arrangement lässt mich aber schon aufhören, denn Vocals und Songrhythmik erinnern dann doch stark an Crossover, fett groovend und sehr erfrischend im Vergleich zu dem eigentlich erwartetem linearen Leersaitengedresche. Nachdem im Refrain dann noch Vocoder-Effekte ins Spiel kommen, die für meinen Geschmack aber zuweilen zu präsent sind, und der Song nach der Hälfte seiner Spielzeit in einen ausladenden Breakdown mündet, bin ich schon mal angenehm überrascht.
Weiter geht es mit dem ruhigen "Silver city" und einem ziemlich electro-poppigen Anfang, der dann wiederum wieder mit vielerlei elektronischen Spielereien à la Vocoder und der einprägsamen Texteile "This is - silver - city - I say this is - This is - come on now" untermalt wird.
Auch die restlichen zwei Songs bieten Einiges und erinnern so in ihrer Machart sehr oft an Enter Shikari, wenn auch nicht in der Ausgereiftheit, wobei man bei Dad Maria aber definitiv auf einem guten Weg ist. Die EP ist vielseitig, durchaus innovativ, was die Auswahl und Konsequenz der eingesetzten Synthesizer angeht und auch ansonsten gibt es hinsichtlich Sound und Qualität nichts zu meckern. Leser, die sich für stark elektrolastigen Crossover/Metal im Fahrwasser vom eben erwähnten Enter Shikari oder Horse-The Band begeistern können, sollten sich auf den einschlägigen sozialen Plattformen unbedingt mal eine Kostprobe abholen.
Punkte: 7/10
Disko:
2011 - s/t EP
Links:
http://www.facebook.com/dadmaria