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LOSA - THE PERFECT MOMENT

Eintragen am: 30.06.2005

LOSA - THE PERFECT MOMENT
Was zum Teufel ist das denn? Bei Bandname, Albumtitel und Artwork könnte man ja eher eine Emo-Scheibe erwarten können, aber Pustekuchen! Kategorisieren lässt sich "The perfect Moment" schon mal überhaupt nicht. Es wird einem also nicht einfach gemacht.

Nach einem Intro startet man mit dem Song "The Beginning", welcher sich schon mal eben über fast 8 Minuten hinzieht. Die ersten Töne versprechen dabei eigentlich nicht viel mehr, als chaotischen Metalcore. Doch dieser Eindruck ist schlicht und ergreifend falsch. Denn in den nächsten Minuten wird dieser Song um so viele Elemente erweitert, dass man schon leicht den Überblick verlieren kann. Tempi- und Stimmungswechsel gibt es hier schon wie Sand am Meer, bevor der Song mit einem schönem aber auch wieder ungewöhnlichem Clean-Part endet. Und das ist erst "Der Anfang"...das ist EIN Song...

Die kommenden Songs sind zwar fast alle etwas kürzer, sie aber deswegen "kompakter" zu nennen, fällt durch die Dichte des Materials einfach mal flach. Vor meinem nächsten persönlichen Highlight "One Day, all Eyes went dim" wird einem eine Mixtur aus Trash-, Death- und Blackmetal, Noise-, Chaos- und Grindcore geboten, ohne dabei die Tracks eindeutig zu trennen. Noch Fragen? Der Anfang von "One Day, ..." erinnert schließlich zunächst stark an Neurosis, denn Losa reiten sehr lange auf ein und dem selben Ton im Schneckentempo herum. Aber lange Weile kommt deswegen auch wieder nicht auf..."Church of pittet Vipers" hat nochmal etwas cleanen Gesang parat und geht dann ohne großartigen Bruch in den wieder etwas längeren, letzten Song über.
Fazit: Losa verwursten chaotische, neurotische, metallische und emotionale Elemente in nahezu allen denkbaren Facetten zu einem undurchsichtigen und daher zeitbedürftigen Brocken, der ohne jemals zu schmachten oder zu schleimen irgendwie so dermaßen melancholisch und emotional ist, dass die Verwirrung perfekt ist. Die knochentrockene (aber fette) Produktion tut ihr übriges. Für Leute mit Metalcore-Allergie absolut geeignet, für Leute mit Vorliebe für Metalcore vielleicht auch nicht verkehrt, nur für die Bollo-Fraktion sicher nicht zu empfehlen und definitiv zu viel des Guten. Ach ja..."den perfekten Moment" sucht man übrigens vergeblich auf diesem Longplayer. Dazu ist die Scheibe einfach zu düster!

 

Pro
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Kontra
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Wertung: 8 / 10 Punkte
Autor: omertaRegistriert: 11.02.2005 - Verfasste Artikel: 224 - Forenposts: 5.644 - Alle Artikel anzeigen
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Allgemeine Informationen

Veröffentlichung: keine Angabe

Spielzeit: 40:35 min

Label: Metal Blade Records www.metalblade.de

Band: www.losa.nu

Tracklist:

01. Prelude
02. The Beginning
03. Unsuspecting Mind
04. The Witness's Account
05. One Day, All Eyes Went Dim
06. From The Ashes Of Infancy
07. Linear Prophecy
08. Church Of Pitted Vipers
09. Madness (sentiment Of A
Dying Man)

Discografie:

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