[Review] And There Will Be Blood - Oppressor

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mcflemmig
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[Review] And There Will Be Blood - Oppressor

Beitrag von mcflemmig »

And There Will Be Blood - Oppressor

VÖ: 15.11.2013
Label: DIY

Bild

Tracklist:
01. Cocktail of Humanity
02. Reality Check
03. HelloWorld
04. Dreamdancer
05. Bloodimir

Spieldauer: 20:27 min

Aus dem hohen Norden Deutschlands stammen die fünf Herren um AND THERE WILL BE BLOOD und veröffentlichen hier, nach ihrer ersten EP "Fight" und einer StandaloneSingle ("Up & Downs"), ihre nunmehr zweite EP "Oppressor". Viel gemein mit dem dunkelmelancholischen Meisterdrama des guten Paul Thomas Anderson haben sie zwar nicht, dafür ist die Mucke doch ein wenig zu sehr von der Stange - zu sehr angelehnt an altbekannte Schemata wüst moshender Metal- und Deathcoregeschichten - aber das bedeutet nicht das AND THERE WILL BE BLOOD keinen eigenen kreativen Geist besitzen. Ob nun das sludgige Grundthema in "Cocktail of Humanity" oder die wirklich gefallende Oldschool-Metalattitüde in "HelloWorld" und "Bloodimir" (- bis hin zum Klassikoutro des Rausschmeissers), es wird mehr als deutlich, dass die Herren durchaus versucht haben, zwischen stiltreuen BeatdownMosh - Parts etwas mehr zu bringen als bloße Lückenfüller!

Im Großen und Ganzen ist das auch ganz gut gelungen, obwohl mir die wahren Speerspitzen auf "Oppressor" ein wenig fehlen und einige Geschichten irgendwie nicht zu 100% fertig-komponiert erscheinen. Zudem hängt der obligatorische Moshpart wie ein gottverdammtes Damoklesschwert über jedem einzelnen Song und schaltet alles eher gleich, als das er Lust auf gesellige, rituell inszenierte Gewalt indiziert. Gleiches gilt leider auch für die Shouts, welche noch die Möglichkeit hatten alte Genrekrusten aufzubrechen, sich aber wohl lieber dem absolut üblichen und schon tausendfach Gehörten verschrieben sahen.

Vielleicht verlange ich dem Genre auch zu viel ab, immerhin erfreut man sich immer noch einer stetig wachsenden Fangemeinde... und hey, 'ne Menge Merch'n'Stuff ist auch schon am Start ;-) Trotzdem: ein wenig mehr Mut zum musikalischen Risiko, erst recht da man die dafür nötigen Anlagen absolut unter Beweis gestellt hat ("Cockatial of Humantiy", "Bloodimir"), würde dem Ganzen echt gut zu Gesicht stehen.

+ dicker Sound
+ hier und da durchaus kreative Einfälle

- eintönige Shouts, eher obligatorische Moshparts
- etwas wenig Mut zum Risiko
- "Reality Check" (!?)

Punkte: 06/10

Disco:
2011 - Fight (EP)
2013 - Oppressor (EP)
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