[Review] Impure Wilhelmina – Black Honey

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Kingpin
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[Review] Impure Wilhelmina – Black Honey

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Impure Wilhelmina – Black Honey

VÖ: 14.02.2014
Label: Hummus Records - http://hummusrecords.bandcamp.com/

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Tracklist
01. The Enemy
02. Submersible Words
03. Chest
04. Grand Gendarme
05. Black Horse
06. Joseph
07. Mute
08. Uncomfortable Life
09. Courageous
10. For The Man That I Love
11. God Rules His Empire

Laufzeit: 62:32 min.

Aus Genf gibt es mit Impure Wilhelmina bereits seit knapp 20 Jahren einen anspruchsvollen Post Hardcore-Sound zu vernehmen, der sich über mehrere Alben hinweg entwickeln konnte und aktuell seine Höchstleistung mit dem schicken Albumtitel "Black Honey" überschreibt. Die vier Herren aus der Schweiz fabrizieren darauf sehr ansprechenden Post Hardcore, der viel Kraft aus dem Doom sowie dem Metal zieht, aber auch rockige Elemente einzubauen weiß. Gleich mit dem Opener "The Enemy" wird man in die düstere Welt der Band gezogen und verquere Melodien, wabernde Sounds und der klare Gesang erzeugen ab der ersten Sekunde eine ganz eigenartige Atmosphäre, derer man sich nicht entziehen kann. Das treibende Schlagzeug geht straight seinen Weg, ehe im Mittelteil weiter an den Sechssaitern gezaubert und ein rockiges Finale heraufbeschworen wird, welches mit einer höheren Schlagzahl und rasierenden Gitarren aufkreuzt. Ähnlich geht es auf "Submersible Words" weiter, hier pusht man jedoch auch mal ein hartes Drum-Gewitter, ehe der melodische Gesang, der mehr als okay ist, wieder die Führung an sich reißt. Generell versprühen die Vocals, die stets einen Hall mit sich schwingen lassen, eine leicht verträumte Stimmung: Keine Hektik, kein Stress dieser Welt scheint den Frontmann zu treiben, er singt angenehm ambitionslos, aber nie gelangweilt seine Lyrics herunter. "I Don´t Want To Save The World Today" auf "Chest" klingt dann auch dementsprechend immens authentisch, sprich der Herr am Mikrofon will einfach nur mit seiner Musik eins werden und sich treiben lassen.

Und genau dies kann man als Zuhörender auch nur zu gut: Impure Wilhelmina liefern mit "Black Honey" ein kompaktes Werk ab, welches nicht sperrig ist, aber bei Weitem nicht einfach so nebenbei konsumiert werden kann. Es gibt großes Arrangements, viele stille Momente und stets anspruchsvolles Songwriting mit viel Liebe zum Detail, aber auch großen Gitarrenwänden und drückenden Sounds. Das Album ist eine gekonnte Mischung aus großem Rock, vielen Post-Einflüssen und einer gesunden Erdung im Metal-Bereich, sodass einem nur selten langweilig wird. Die wirklich genialen Momente fehlen zwar und auf Dauer ist der Gesang dann doch etwas zu monoton, aber als Gesamtwerk funktioniert das sechste Album der Schweizer mehr als gut und gerade soundtechnisch bekommt man feinste Musik auf die Ohren.

+ Große Post Rock-Oper
+ Ausladend und gut geschrieben
- Gesang über Albumlänge zu schwach

Punkte: 08/10

Discographie
2014 - Black Honey LP
2008 - Prayers and Arson LP
2005 - L'amour, la mort, l'enfance perdue LP
2003 - I Can't Believe I Was Born In July LP
2001 - 442 Split w/ Ordeal
1999 - Afraid LP
1998 - Undressing Your Soul LP
1996 - s/t Demo

http://hummusrecords.bandcamp.com/album ... lack-honey
https://www.facebook.com/impurewilhelmina
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