[Review] Rauhnacht – Urzeitgeist

Musik Reviews und Filmberichte
Antworten
mcflemmig
Groupie
Groupie
Beiträge: 130
Registriert: 24.03.2006, 12:46

[Review] Rauhnacht – Urzeitgeist

Beitrag von mcflemmig »

Rauhnacht – Urzeitgeist

VÖ: 17.03.2014
Label: Hammerheart Records

Bild

Tracklist:
01. Einsam Ist’s, Durch’s Moor Zu Geh’n
02. Urzeitgeist
03. Rauhnachtskind
04. Der Weg Zurück
05. Geisterreiter
06. Zeitentor
07. Ewigkeit

Spielzeit: 56:20 min

Das OneMan-Format RAUHNACHT um Stephan Traunmüller schickt hier mit 'Urzeitgeist' seine zweite Interpretation eines Midtempo - basierten Melodic Black Metal mit reichlich Doomzutaten ins Rennen und versteht es im dahinschwelgenden, atmosphärischen Sektor durchaus zu überzeugen. Im Groben und Ganzen also eine ordentlich konzipierte Platte mit vielen guten Riffs, gerne auch mal ein paar aufbrechenden Blasts, gekonnten Keyboards und den genretypischem Songstrukturen, welche das Liedguts jedoch nicht selten schier ewig erscheinen lassen. Misanthropischer Dunkelmetal mit fies krächzendem Gesang, der sich thematisch ebenfalls eher den menschenfremden, esoterischen Gefilden widmet, wenn er von 'Geisterreitern', 'Zeitentoren' oder 'Rauhnächten' berichtet. Gerade deshalb sollte Herr Traunmüller aber durchaus seine Anhängerschaft finden. Für alle anderen wird nach kürzester Zeit offenkundig, dass hier in Sachen Variation dem Ganzen Unterfangen durchweg die Daumenschrauben angelegt worden sind, und man nach den ersten beiden Tracks eigentlich schon alles verstanden hat. Das bedeutet jedoch nicht, dass nicht jeder einzelne Song noch mit dem ein oder anderen Schmankerl aufwarten kann, nur der grobe Tenor bleibt eben allen gleich, was jedoch auch nicht weniger als ein genreprägendes Merkmal darstellt.

Ob nun das häufig angewandte Prinzip eine Band völlig allein zu gestalten, eher befremdet oder nicht, im Black Metal ist dies alles andere als unüblich und ja – es hat sicherlich auch mit dem gesondert finsteren, antihumanen Gemüt seiner Künstler und Interpreten zu tun. Aber so what, ihre Hörer sind aus demselben Holz geschnitzt und schätzen ihre dunklen Lords eben deswegen. Wem also der Sinn steht nach einer Stunde Wehmut, traurig schummriger Klänge und dem Niedergang zugewandter Botschaften, der liegt mit 'Urzeitgeist' nun wirklich nicht all zu falsch.

+ grundsolider Melodic Black Metal (angelegt an die 90ier Formate des Genres)
- die großen Highlights fehlen – über 'grundsolide' kommt man leider nicht hinaus

Punkte: 7/10

Disco
2010 – Vorweltschweigen
2014 - Urzeitgeist
Antworten