[Review] Harsh Realms / Dear America - Split

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Kingpin
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[Review] Harsh Realms / Dear America - Split

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Harsh Realms / Dear America - Split

VÖ: 26.02.2014
Label: No Panic Records - http://www.nopanicrecords.com/

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Tracklist
01. To Be Honest (HR)
02. Reasons To Restore (HR)
03. Wearing Thin (DA)
04. The Coast (DA)

Laufzeit: 14:08 min

Schaut man sich in den aktuellen Gefilden des Punk Rocks um, kommt man nicht umhin festzustellen, dass besonders der bärtige, stets im Midtempo fahrende Melodic Punk Rock enorm gesportet wird und Bands wie etwa Red City Radio, The Menzingers und RVIVR, die zum Teil stark in der Tradition von Hot Water Music, Jawbreaker und Latterman stehen, nicht zu wenig gehypt werden. Der „Orgcore“ feiert also nach knapp 20 Jahren ein ordentliches Comeback und auch die beiden Bands Harsh Realms und Dear America treten in etwas unterschiedlicher Ausprägung in die glorreichen Fußstapfen all der Truppen aus Richmond, Gainseville und Chicago. Eine gemeinsame Split aus dem Hause No Panic Records vereint genau jene acht Musiker nun und beinhaltet neben einem schicken Layout vier melodische Punk Rock-Songs, die sowohl eigenständig als auch eingängig sind.

Den Beginn machen die Niederländer von Harsh Realms. Gegründet vor knapp zwei Jahren, gab es Anfang 2012 eine erste ordentliche Single und nun also die Split mit Dear America. „To Be Honest“ startet mit viel Schmackes, rauem Gesang und einladenden Melodien und das Schlagzeug bringt den Song zum Pulsieren, ehe mit einer Gänsehaut-Hook erst einmal abgeräumt wird: „We Will Never Be Heroes And These Word´s Won´t Make Us Saints“, ehrliche, ja auch smarte Worte. Eine abwechslungsreiche Bridge rundet das Ganze ab, was will man mehr. Ähnlich stark geht es bei „Reasons To Restore“ weiter, Harsh Realms wissen was sie tun und feuern ein druckvolles Punk Rock-Geschoss ab, dass anspruchsvoll gestaltet und mit einigen Kanten versehen ist.

Weiter geht’s mit Dear America, die aus Nordwest-UK stammen und weitaus weniger „bärtiger“ sind, will heißen etwas glatter daherkommen, aber keineswegs beliebig. „Wearing Thin“ pumpt gleich zu Beginn eine einladende Lead-Melodie, die perfekt auf die kommenden Minuten einstimmt. Mit Indie Rock-Einflüssen bestückt gibt es weniger straight nach vorne gehende Songs, sondern eher zappelnde, erfrischende Tracks, die beinahe auch in der Indie-Disco laufen könnten. Insgesamt geht es etwas poppiger zu und Dear America, die auch noch frisch am Werk sind, haben ein gutes Gespür für malerisches Liedgut und ergreifende Momente.

Dem Prinzip der Split-Gegnerschaft nicht so gänzlich folgend, kann man für die vorliegende Split nur bescheinigen, dass beide Bands gewonnen haben. Sowohl Harsh Realms mit ihrem rauen, aber nicht weniger melodischen Punk Rock als auch Dead America, die sich etwas poppiger geben, liefern immens sportlich ab und bewerben sich somit für Größeres. Schöne Split für Sommer, Bier und Sonnenuntergänge.

+ Zwei starke Punk Rock-Bands mit eigenständigem Sound
+ Vier tolle Stücke mit Charme und Power

Punkte: 08/10

Discographie
2014 - Split 7" (HR+DA)
2012 - Sink In Time 7" (HR)
2012 - Bring Me Home EP (DA)

http://nopanicrecords.bandcamp.com/albu ... rica-split
https://www.facebook.com/harshrealms
https://www.facebook.com/DearAmericaMusic
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