[Review] Keep Me Alive! - Bear Attack

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Kingpin
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[Review] Keep Me Alive! - Bear Attack

Beitrag von Kingpin »

Keep Me Alive! - Bear Attack

VÖ: 18.07.2014
Label: Got You On My List Records - http://antstreet.de/2013/03/gotyouonmylist-records/

Bild

Tracklist
01. Bear Attack
02. I Know That Feel, Bro
03. Kristall
04. Ursa Major (Reach For The Stars)
05. Without Beer Without Me
06. Between Safety And Regrets
07. Reign Of Masks
08. Belmonts Curse
09. Everyone Needs Friends Like This
10. Demons & Flies

Laufzeit: 36:47 min

Es ist ja doch immer wieder sehr erleichternd, in Info-Sheets zu Metalcore-Alben zu lesen, dass kein Autotune oder keine elektronischen Sounds verwendet werden. So auch bei Keep Me Alive!, einer fünfköpfigen Metalcore-Truppe aus Marburg, die dieser Tage ihre Debüt-Langrille am Start hat und seit knapp zwei Jahren mit straightem Metalcore um die Ecke kommt, der an alte Zeiten und Bands wie Unearth, Maroon, As I Lay Dying oder As We Fight in ihren Frühphasen erinnert.

Bereits auf der Debüt-EP "The Honeypot" konnte man sich davon überzeugen, dass die fünf Hessen ordentlich Skills auf Tasche haben und wissen, was sie tun. Der Sprung zur aktuellen Platte, die nun knapp zwei Jahre später erscheint, ist dann auch mehr als amtlich und die Band zeigt, dass es ihr Ernst ist mit ihren musikalischen Ansprüchen und der Ansage, auf pure Art und Weise Metal und Hardcore zu verbinden. Gestartet wird "Bear Attack" mit passablen Crew Shouts, ehe das Schlagwerk sowie schicke Riffs auf die Hörenden einprügeln. Weiter geht´s mit groovigen Passagen, dicken Mosh-Parts und nordischen Soli. Nicht schlecht, aber gänzlich auch nichts Neues. Die Band tut so, als habe es die letzten Jahre nicht gegeben und knüpft direkt an den Metalcore-Sound an, der vor knapp zehn Jahren am Regieren war. Dies ist keinesfalls schlecht, denn Keep Me Alive! klingen frisch, teilweise auch eigenständig und gehen keinesfalls als Retortenband durch. Das noch junge Alter der Mitglieder scheint sowohl auf musikalischer als auch textlicher Ebene durch, es gibt auch mal unkonventionelleres Songwriting und in den Texten geht es wie zu Erwarten um Bärenangriffe, gepaart mit Hood-Vibe ("We Are The Kings Of The Forest, You Are In Our District Now, Right here In Bear Territory, Oh Snap!" - "Bear Attack"), gute Stimmung auf Live-Shows ("Boys And Girls, Let Me Hear You Shout" - "Without Beer, Without Me") oder aber die guten, alten Oden an die Freundschaft ("Everyone Need Friends Like This") - alles sehr ausgelutscht und überraschungsarm und die ganzen Bärenstory kann auch nicht wirklich vom Hocker reißen. Sei es drum, musikalisch ist das alles recht ansehnlich, "Bear Attack" geht gut nach vorne und lässt sich nicht aufhalten. Mal geht es etwas metallischer zu und die Metal-Riffs werden nur so von schnellen Drums gejagt, mal stehen Groove und Mosh im Vordergrund. Die Vocals sind abwechslungsreich, jedoch wissen nicht alle Scream-/Shout-/Growl-Arten zu überzeugen.

Schlussendlich ist "Bear Attack" ein gutes Album, eins, dass einen aber auch ein wenig enttäuscht. Die fünf Marburger haben auf jeden Fall die Fähigkeiten, die nötig sind für ein sehr gutes Album, aber sie zeigen es noch zu wenig. Da fehlt zum Teil das Besondere, seien es gänsehauterzeugende Melodien oder mehr Melodramatik, sodass da noch Luft nach oben ist und die Platte auch etwas zu clean daherkommt. Gebt euch das Debüt von Keep Me Alive! trotzdem, wenn ihr Bock auf die klassische Variante des Metalcores habt, der Rest wird hier wahrscheinlich nicht so immens glücklich. Oder hört einfach mal wieder "Black Nails And Bloody Wrists".

+ Frischer, klassischer Metalcore
- Zu überraschungsarm
- Gitarrenarbeit geht soundtechnisch etwas unter

Punkte: 06/10

Discographie
2014 - Bear Attack LP
2012 - The Honeypot EP

https://www.youtube.com/watch?v=GKznIZOmUXc
https://de-de.facebook.com/KMABand
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