"Veranstaltungen"
Hinweis
Die folgenden Zeilen enthalten ganz versteckt das Faetzig Camp Programm. Dieser Flyer ist aber nicht als endgültiges Programm zu betrachten, da noch einige Anfragen zu Workshops und Vorträgen laufen. Außerdem arbeiten wir noch an der Zusammenstellung des Filmprogramms am Freitagabend. Also weiterhin „Augen auf“ in den diversen Flyeranhäufungen oder einfach unter
http://www.campamsee.de.vu nach Neuigkeiten schauen.
Programm als PDF downloaden (209 Kbyte) (
http://lola.d-a-s-h.org/~zittau/camp/das_programm.pdf)
Freitag, 25.06.2004
"Teddybärmörder" ein Theaterstück der Gruppe Timequake (Zg.)
Die 10köpfige Theatergruppe aus Zgorzelec eröffnet das Camp mit ihrem Stück „Der Teddybärmörder“. Es werden verschiedenste Ausprägungen menschlicher Eigenschaften und Aggressionen dargestellt. Die DarstellerInnnen verdeutlichen in einer Kombination von bekannter Musik und ihrer Körpersprache die Entstehung und Dynamik menschlicher Eigenschaften wie Hass, Wut und Vorurteilen. In verschiedenen Sequenzen werden die Eigenschaften ohne Text dargestellt und führen immer zu einem dramatischen Ende des Teddybärs. Der Inhalt des Stückes möchte nicht menschliches Handeln und Denken auf einzelne Bereiche oder Themen beschränken, sondern dem Zuschauer die Deutung von Ursache, Anlaß und Sinn des Verhaltens der Angreifer überlassen.
!!!Das Stück beginnt bereits 18:00 Uhr!!!
Samstag, 26.06.2004 (ab 11:00 Uhr)
Das Kaffeespiel
Das Kaffeespiel ist ein Simulationsspiel über die Produktion & den Handel mit Kaffee. Kleinbauern und Bauern versuchen ihren Boden, den sie zum überleben brauchen vor dem Zugriff des Plantagenbesitzers zu schützen. Dieses Spiel macht einige Aspekte von Kapitalismus und Globalisierung anschaulich und erlebbar. (TeilnehmerInnen zwischen 12 bzw. 28 )
Immer schon Global?
Global ist die Welt nicht erst seit 20 Jahren. Schon weit mehr als 500 Jahren segelten die Menschen um die Welt, einen kapitalistisch organisierten Weltmarkt gibt es spätestens seit dem 19. Jahrhundert. Neue Errungenschaften bei Verkehr, Transport und Kommunikation gibt es, seit dem es Menschen gibt. Und trotzdem ist etwas neu an „der Globalisierung“, über die seit 10 Jahren ständig geredet wird, die von den einen scharf kritisiert wird und von den anderen gepriesen. Global an der Globalisierung sind vor allem ihre Auswirkungen. Ob im Süden oder im Norden der Welt: Die Lebensbedingungen für die Mehrheit der Menschen verbessern sich im Gegensatz zu den Versprechungen der Globalisierungsapologeten nicht. Im Gegenteil: Immer mehr Opfer bleiben auf der Strecke, wenn alles auf dieser Welt nach Prinzipien einer neoliberalen Marktwirtschaft funktioniert. Globalisierung kann man mit vielen Brillen betrachten, mit einer politischen, einer ökonomischen, einer kulturellen. Und eben so viele Interpretationen davon gibt es. Einige davon wollen wir uns in dem Workshop ansehen.
Ausgehend von der These, dass Globalisierung keine grundlegend neue Erscheinung ist, sondern ein Phänomen, das mit der Entstehung und Verbreitung kapitalistischer Marktwirtschaft einhergeht, wollen wir fragen, wie hilfreich der Begriff „Globalisierung“ überhaupt ist und wie eine angemessene Kritik der Verhältnisse aussehen kann.
Festung Europa
"Was verbirgt sich hinter dem Titel "Festung Europa" eigentlich? Dem soll auf
den Grund gegangen werden. Zuvor geht es jedoch um die Klärung der
Begriffe "Migration" bzw. "Migrant/inn/en". Mittels eines kleinen Quiz wollen
wir dann erfahren, wie gut sich die TN mit aktuellen "Ausländerzahlen"
auskennen. Nach der anschließenden Arbeit in Kleingruppen zum Thema des
Workshops ist Zeit für Fragen eingeplant. Es besteht aber auch die Möglichkeit,
das "Asylspiel" auszuprobieren."
Wehr dich! - Selbstverteidigung für Frauen in Theorie und Praxis
Anmache, Bedrohung, oder Angriff – jede von uns erlebt Situationen die zu Angst oder Panik führen können. Wie verhalte ich mich in diesem Moment richtig?
Der Workshop soll helfen Situationen richtig einzuschätzen, Angst zu überwinden und entsprechend reagieren zu können. Er richtet sich ausschließlich an Frauen und vor allem an diejenigen, die sich mit dem Thema Selbstverteidigung bisher wenig oder gar nicht beschäftigt haben. Er ist auf max.15 Personen beschränkt.
AMAL Ostsachsen: "Allein machen sie Dich ein..."
Seit drei Jahren gibt es mit AMAL in Ostsachsen ein Beratungsangebot für Leute, die mit Nazis Stress haben. In einem Workshop auf dem Camp wollen wir uns mit Euch zuerst über die Auswirkungen rechter Gewalt und Einschüchterung auf den/die Einzelne/n austauschen. Welche Ängste, Verzweiflung, Wut tragen die Opfer nach einem Angriff mit sich herum? Was ändert sich im Alltag? Davon ausgehend wollen wir mit Euch über Strategien sprechen, wie ein Klima der Verängstigung aufgebrochen werden kann. Was kann jede/r Einzelne selbst tun? Von wem ist Hilfe zu erwarten? Was ist mit Presse, Polizei, Gericht, Entschädigung? Wir gehen davon aus, daß (leider) fast jede/r negative Erfahrungen mit Nazis machen mußte. Der Workshop soll auf diesen Erfahrungen aufbauen.
Der Nazis neue Kleider - zu aktuellen Tendenzen in der extrem rechten Szene
Nazis haben Glatze, Bomberjacke und Stiefel an? Dass das inzwischen eher die Ausnahme als die Regel ist, macht es für diejenigen, welche sich einen kritischen Blick bewahren wollen, oft ziemlich kompliziert.
Junge Neonazis und Rechte hören Hardcore, Hiphop oder Darkwave ? Natürlich mit extrem rechten Texten. Sie tragen poppige Kleidung und bestimmte Markenklamotten und sind kaum noch von anderen Jugendlichen zu unterscheiden. Ihr Lifestyle differiert auf den ersten Blick kaum von anderen Jugendkulturen.
Dabei verwenden sie eine Vielzahl von Codes und Symbolen, die der nicht eingeweihte Betrachter kaum noch entschlüsseln kann. Von den Jugendlichen selbst werden sie umso deutlicher verstanden. Diese Symbole sind immer Ausdruck eines bestimmten Gefühls, einer Zugehörigkeit zu einer bestimmten, eben der extrem rechten Szene.
Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, wird sich der Vortrag mit aktuellen Trends in der extrem rechten Jugendszene beschäftigen und wichtige Codes und Symbole rechter Jugendlicher näher erläutern und so einen Überblick über den extrem rechten Lifestyle geben. Der Referent beschäftigt sich schon mehrere Jahre mit der Thematik.
Kulturelle Strategien gegen rechts
Die Neonazis in Deutschland sind keine homogene Szene. In vielen Kultur- und Musikbereichen hat extrem rechtes Denken Fuß gefasst, sich teilweise schon etabliert. Hardcore und Black Metal sind die Renner unter den Neonazis. Extrem rechte Neofolkbands verklären sich als "Künstler" und stempeln ihre antifaschistische KritikerInnen zu Zensoren und Spaßverderbern. So manche "unpolitische" OI-Band tingelt durch die Jugendclubs und bietet dort nichts anderes als stumpfes, rechtes Stammtischniveau. Die Grenzen zwischen den "Unpolitischen", den "Rechten" und den Neonazis verlaufen dabei stets fließend.
Kampagnen und Netzwerke versuchen dem entgegenzuwirken: Good Night – White Pride, Grufties gegen Rechts, Turn it down! und einige andere. "Flagge zeigen" ist wichtig - doch dies alleine reicht nicht aus. Wie können, wie müssen also die kulturellen Strategien gegen die zunehmende Etablierung rechter Jugendkultur aussehen?
Direct Action
Direct Action ist etwas anderes als nur mal hier eine Blockade oder da eine Demo. Es ist eine Idee für eine Politikform, die nicht mehr nur Einzelnes angreift, aber auch mehr will als schwächliche Miniveränderungen innerhalb von einer umweltzerstörenden und menschenverachtenden Welt. Direkte Aktion will die Köpfe erreichen. Und den Kopf benutzen. Es geht um die Schaffung eines "Erregungskorridors" in der Gesellschaft: Aufmerksamkeit, Irritation, Freude oder Wut sind alles solche Formen. Wie das erreicht werden kann, ist vielfältig: Kommunikationsguerilla, verdecktes Theater, Blockade von Castor-Zügen, Sabotage, Internet-Hacken usw. Wo die Erregung entsteht, ist dann Platz für politische Positionen und Visionen - aber auch deren Vermittlung will durchdacht sein. Im Workshop soll über direkte Aktionen geredet und an konkreten Beispielen gezeigt werden, wie Langeweile und Wirkungslosigkeit politischer Arbeit überwunden werden kann. Je nach Interesse der Teilnehmenden können Situationen geübt oder auch ganz konkrete Tipps ausgetauscht werden.