krieg in nahost

Innen- und Außenpolitik, Termine zu pol. Demo´s und Aktivitäten
dimme
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Beitrag von dimme »

BrokenHearts&Noses hat geschrieben:jaja der krieg im nahen osten.
KlappSpaten
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Re: krieg in nahost

Beitrag von KlappSpaten »

xagainstx hat geschrieben:
KlappSpaten hat geschrieben: meiner meinung nach ist das thema ein sehr heikles und mit "israel ist blöd weil die krieg machen" ist es nicht getan.
man muss sich mal voraugen führen, das ungefähr jedes jahr knapp 400 israelis durch terroranschläge sterben bei einer einwohnerzahl von knapp 7 mio. (zum vergleich: hochgerechnet auf deutschland wären es fast 5000 tote) (http://www.israelaktuell.de/de/news_sho ... te&show=37)

das soll keineswegs den krieg rechtfertigen!

ein weiteres problem ist, dass israel eigendlich gegen den terrorismus krieg führt (führen sollte, führen will, wie auch immer) aber letztendlich gegen eine nation kämpft.
die zivilbevölkerung leidet erheblich unter den angriffen vorallem, weil terrorismus sich im zivilen versteckt.

wieso ist das ein heikles thema, jeder kann doch seine meinung dazu haben...

wie werden die 400 israelis aber da im gegensatz aber zu den mind. genausovielen wenn nicht sogar noch mehr palästinänsern aufgerechnet....versteh ich ne...würde ja in diesem sinne heissen das deren leben im gegensatz du den israelis gleich null wäre...oder les ich das hier falsch raus

und um terrorismus zu bekämpfen sollte man in erster linie auch keinen ausüben...das sollte sich jeder auch mal zum thema israel vor augen halten

und zum thema usa in diesem spiel ... wenn sich 2 streiten freut sich der dritte ... das war, ist und wird in der weltgeschichte immer so sein und auch bleiben...
ich hab keineswegs gesagt, das ein israelisches leben mehr wert sei, als das eines palästinänsers. nur kann man israel nicht die alleinschuld zusprechen, so wie es letzendlich viele tun. is aber auch klar... der kleine bruder der usa. wo ist eigendlich mein "fuck usa!!11eins" shirt?

ansonsten kann ich mich glaub ich mal selber zitieren:
KlappSpaten hat geschrieben:so, da das hier ja ein sehr politisch engagiertes forum zusein scheint...
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Beitrag von NeSchüsselMehl »

war von euch schon mal jemand in israel und hat sich ein bild von der lage dort gemacht? ich war vor ca.6 wochen in nordisrael unter anderem in haifa und anderen orten wo raketen der hisbollah einschlagen. ich kenne auch ein paar leute da mit den ich abends unterwegs war. haifa ist mit dem nachtleben zu vergleichen wie dresden. ich kann mir nicht vorstellen wie das wäre wenn nachts raketen in dresden einschlagen.

d.h. ich würde genau so mit voller härte zurückschlagen!
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Beitrag von evil-in-vegas »

NeSchüsselMehl hat geschrieben: d.h. ich würde genau so mit voller härte zurückschlagen!
Auch gegen Zivilisten??? Was mich zur Frage bringt, ist der Libanon die Hisbollah??? Bevor das jemand falsch versteht, ich bin weit davon entfernt Israel zu verurteilen, nur wirkt die Debatte für mich teilweise immer nur gg. eine Richtung... So und jetzt könnt ihr mich in der luft zerreißen!
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Beitrag von CHYNrog »

evil-in-vegas hat geschrieben:
NeSchüsselMehl hat geschrieben: d.h. ich würde genau so mit voller härte zurückschlagen!
Auch gegen Zivilisten??? Was mich zur Frage bringt, ist der Libanon die Hisbollah??? Bevor das jemand falsch versteht, ich bin weit davon entfernt Israel zu verurteilen, nur wirkt die Debatte für mich teilweise immer nur gg. eine Richtung... So und jetzt könnt ihr mich in der luft zerreißen!
Die Hisbollah ist doch genauso wie alkaida, Binladen und co nur ein moderner grund kriege zu führen... welchen terrorismus bekämpft man, wenn man in ein land einmarschiert? Im gegenteil man stärkt den unmut, die unzufriedenheit und damit den terrorismus, das einzige was man damit bekämpft ist der glaube an politik und gerechtigkeit...ich verurteile nicht israel ich verurteile deren regierung.
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Beitrag von Martze »

CHYNrog hat geschrieben:ich verurteile nicht israel ich verurteile deren regierung.
Allerdings stellt sich doch die Frage, wie die israelische Regierung sonst reagieren soll? Muss sie es sich gefallen lassen, dass sich ständig irgendwelche Typen in ihren Cafe`s und Bussen in die Luft sprengen? Wie erklärt man der Bevölkerung, dass zwar nen paar Soldaten entführt wurden sind, aber das es im Zuge der Friedensbemühungen sinnvoller wäre nicht zu reagieren?

Aber ich geb dir in so weit recht, dass man im Moment nur schwer erkennen kann, was Israel dieser Krieg nutzt, schließlich wird doch auch von denen keiner wirklich glauben, dass man so das Problem Hisbollah lösen kann.
Matthias VKR
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Beitrag von Matthias VKR »

ääähm,ich will hier echt keinem zu nahe treten,aber wisst ihr überhaupt um was es da unten wirklich geht?
also,habt ihr euch mal die geschhte dieses konfliktes seit 1948 angekuckt?
struggle
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Beitrag von struggle »

Entwicklung bis zum 20. Jahrhundert
Im 13. Jahrhundert v. Chr. wandern verschiedene halbnomadische Stämme der Israeliten in die Region Palästina ein. Einige Städte werden dabei erobert. Jerusalem wird nach biblischer Überlieferung etwa 1000 v. Chr. Hauptstadt von Davids Königreich Israel; dieses zerfällt nach dem Tod seines Thronfolgers Salomo in zwei Teilreiche. Das Nordreich Israel geht 722 v.Chr. im Kampf gegen die Assyrer unter, das Südreich Juda wird 587 v.Chr von Babylon erobert. Das Land ist in weiterer Folge Teil des Perserreichs, dann des Reiches von Alexander dem Großen, zuletzt des Reichs der Seleukiden.

Der Aufstand der Makkabäer 165 v.Chr. bringt Israel für etwa 100 Jahre staatliche Unabhängigkeit. 63 v.Chr. beginnt die Zeit der römischen Oberherrschaft. 70. n.Chr. werden Jerusalem und der Tempel vollkommen zerstört. Der letzte jüdische Aufstand in Israel gegen die römische Herrschaft (Bar-Kochba-Aufstand) wird 135 n.Chr. niedergeschlagen. Die Juden werden über die ganze Welt verstreut (Diaspora).

Das Land selbst wird seitdem „Palästina” genannt. Diesen Namen (der auf das seinerzeit bereits verschwundene Volk der Philister zurückgeht), erhielt das Land aufgrund eines Erlasses von Kaiser Hadrian, um die Erinnerung an die judäischen Bewohner, deren Aufstand er niederschlug, zu tilgen. Zwischen 636 und 1099 n. Chr. folgt die arabische Herrschaft. Seit dieser Zeit wird Palästina mehrheitlich von Arabern bewohnt. Die Kreuzfahrer regieren von 1099-1291 das Land unter dem Namen „Lateinisches Königreich Jerusalem”. Es folgen die Mameluken von 1291 bis 1517 und dann die Osmanische Herrschaft 1517–1918. Keine dieser Obrigkeiten hatte für Palästina eine eigene Verwaltung vorgesehen oder das Gebiet als selbstständige geografische Einheit betrachtet. Auch für die Türken ist die Region ein Teil von Syrien. Das Land wird in drei Distrikte eingeteilt.

Während der osmanischen Herrschaft ist Palästina nur dünn bevölkert und stagniert wirtschaftlich. Von der Ankunft der ersten jüdischen Einwanderer in den Achtzigerjahren des 19. Jahrhunderts gehen Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes aus. In den folgenden Jahrzehnten wandern– auch deshalb – viele weitere Menschen, Juden wie Araber, in Palästina ein.

Die erste Masseneinwanderung (Alija) von Juden nach Palästina erfolgt um 1882. Diese Einwanderer waren in erster Linie Juden, die vor politischer und religiöser Unterdrückung aus ihren Herkunftsländern geflohen waren. Theodor Herzl beruft 1897 den ersten Zionistenkongress in Basel ein und legt damit einen wichtigen Grundstein für die spätere Gründung eines jüdischen Staates. Erst bei der zweiten Einwanderungswelle spielte der Gedanke des Zionismus eine Rolle. Nach Angaben der „Jewish Colonization Association” für das Jahr 1903 lebten im Jahre 1898 5 200 Juden in Palästina in landwirtschaftlichen Mustersiedlungen (Siehe auch „Altneuland”, 1904 Heft 11, Seite 339).

Im religiösen und historischen Bewusstsein der Juden (und abgeschwächter Weise im Bewusstsein des Okzidents) war Israel immer das „Heilige Land” geblieben, das mit der Bibel und der Geschichte des jüdischen Volkes verbunden ist. Die Bedürfnisse der arabischen Bevölkerung spielten in dieser Tradition kaum eine Rolle. Führende Zionisten waren sich der Problematik allerdings bewusst und strebten neben einer internationalen Legitimation, die zweifellos von der Denkweise des Kolonialismus geprägt war, auch eine Einigung mit den Arabern an.

Zwischen 1904 und 1914 erfolgt die zweite Alija. Bereits im Jahre 1909 wird mit Tel Aviv die erste moderne jüdische Stadt gegründet.

Mandatszeit
Durch den Sieg der Briten im 1. Weltkrieg wird 1917 die osmanische Herrschaft beendet. 1922 überträgt der Völkerbund auf der Friedenskonferenz von Paris Großbritannien das Mandat für Palästina mit dem Gebiet, das heute gemeinsam von Israel und Jordanien eingenommen wird. Zu den Mandatsbedingungen gehört, dass die Briten die Verwirklichung der Balfour-Deklaration ermöglichen sollen, in der sie am 2. November 1917 die „Gründung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk” versprochen haben, deren Grenzen jedoch nicht bestimmt waren. Hierzu wird die Mandatsmacht aufgefordert, die jüdische Einwanderung zu ermöglichen, diese jüdischen Einwanderer geschlossen anzusiedeln und hierfür auch das ehemalige osmanische Staatsland zu verwenden. Es sollte dabei ausdrücklich dafür Sorge getragen werden, dass „nichts getan werden soll, was die bürgerlichen und die religiösen Rechte bestehender nichtjüdischer Gemeinschaften in Palästina oder die Rechte und die politische Stellung, deren sich die Juden in irgendeinem anderen Lande erfreuen, präjudizieren könnte”.

Im Juli 1922 teilen die Briten Palästina in zwei Verwaltungsbezirke. Juden ist es im Folgenden nur noch erlaubt, sich westlich des Jordan anzusiedeln (das heißt in 22 % des Gesamtareals). Dies machte die Hoffnungen nach einem Israel in den Grenzen der Zeit des Königs David und Salomon zunichte. Im östlichen Teil, der Transjordanien genannt wird (das heutige Jordanien), setzen die Briten einen haschemitischen Herrscher namens Abdullah ein, der von der arabischen Halbinsel vertrieben worden war.

Zwischen 1924 und 1932 folgt die vierte Immigrationswelle, von 1933 bis 1939 die fünfte, wodurch die jüdische Bevölkerung in Palästina stark wächst. Zunächst werden Transjordanien und Palästina noch als Verwaltungseinheit mit einheitlichen Mandatsgesetzen, der gleichen Währung und gleichen Mandatspässen betrachtet (siehe auch: Weißbuch von 1939). Mit der Unabhängigkeit Transjordaniens im Jahre 1946 ist das Palästina der britischen Mandatszeit allerdings endgültig geteilt.

Bereits 1937 legt die britische Peel-Kommission einen Teilungsplan vor, der, gemäß der prozentualen Bevölkerungsverteilung, Galliläa und einen Küstenstreifen als israelischen und den größeren Rest als arabischen Teil vorsieht. Die neu eingewanderten Juden sind sofort begeistert, die hiesig stämmigen Araber reagieren ablehnend. Der Plan scheitert.

Am 29. November 1947 stimmt die Generalversammlung der Vereinten Nationen mit Zweidrittelmehrheit für den Teilungsplan, der Westpalästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat teilen soll. Mit dem Ziel, tatsächlich einen unabhängigen jüdischen Staat zu gründen und den Überlebenden der Schoa eine Heimat zu schaffen, akzeptiert die jüdische Bevölkerung den Plan. Die Araber lehnen den Plan dagegen ab.

Kurz darauf beginnt im Zusammenhang mit dem Angriff der arabischen Staaten auf den neuen Staat Israel die Flucht bzw. Vertreibung der arabischen Bevölkerung aus den nun Israel zugeteilten Gebieten, teilweise begleitet von der Zerstörung ihrer Dörfer, Bauten und Dokumente; oft ging damit der Nachweis der Existenz der palästinensischen Bevölkerung und somit ihres Rechtanspruchs verloren.

Nach der Unabhängigkeit
Am 14. Mai 1948 kam es zur formellen Gründung des Staates Israel; noch in der Gründungsnacht erklärten Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien dem neuen Staat den Krieg. Es folgte der Israelische Unabhängigkeitskrieg (1. Israelisch-Arabischer Krieg; siehe auch: Jom haAtzma'ut), der von Mai 1948 bis Juli 1949 dauerte und der Israel gegenüber dem Teilungsplan erhebliche Gebietsgewinne – vor allem im westlichen Galiläa um Akko und im nördlichen Negev – brachte. 1949 wurde mit den arabischen Angreifern jeweils ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet. Der Irak zog sich ohne ein solches Abkommen aus dem Westjordanland zurück. Die nach dem Teilungsplan für die Palästinenser vorgesehenen Gebiete gelangten unter jordanische (Westjordanland einschließlich Ostjerusalem) beziehungsweise ägyptische Verwaltung (Gazastreifen).

Nach der Nationalisierung des Suezkanals beschlossen Frankreich, Großbritannien und Israel 1956 die Sues-Kampagne. Nach einem israelischen Angriff sollten die beiden ehemaligen Großmächte als scheinbar neutrale Kräfte intervenieren und das Kanalgebiet besetzen. Am 29. Oktober 1956 stießen israelische Truppen in den Gazastreifen und den Sinai vor und am 5. November begannen die europäischen Truppen zu landen, doch die Kampagne musste beendet werden. Unter dem Druck der Vereinigten Staaten und der UNO zogen sich die drei Angreifer bis zum März 1957 aus den besetzten Gebieten zurück. Allerdings wurde die israelisch-ägyptische Grenze in der Folge durch UN-Friedenstruppen gesichert und der Zugang zum Golf von Akaba war frei für die israelische Schifffahrt. Die USA verpflichteten sich gegenüber Israel, diesen internationalen Wasserweg offen zu halten.

Am 5. Juni 1967 kam es zum Sechstagekrieg, bei dem Israel dem sich abzeichnenden gemeinsamen Angriff Ägyptens, Syriens und Jordaniens durch einen Präventivschlag zuvorkam. Ägyptische Streitkräfte waren in die demilitarisierte Zone des Sinai vorgerückt, Nasser forderte die UN-Truppen auf, das Grenzgebiet zu Israel zu verlassen und die Straße von Tiran wurde für die israelische Schifffahrt gesperrt. In den folgenden Tagen eroberte Israel den Gazastreifen und die Sinai-Halbinsel, das Westjordanland und Ostjerusalem und schließlich die Golanhöhen. Am 11. Juni wurde der Waffenstillstand unterzeichnet. Am 19. Juni beschloss das israelische Kabinett die Gebiete in Friedensverhandlungen zurückzugeben. Am 1. September beschlossen die arabischen Staaten in Chartum, nicht mit Israel zu verhandeln. In der UN-Resolution 242 des Sicherheitsrates vom 22. November 1967 wurde von Israel gefordert, sich aus Gebieten, die im Sechstagekrieg erobert worden waren, zurückzuziehen. Im Gegenzug sollte Israel territoriale Unversehrtheit garantiert werden.

Mehr als 175.000 Palästinenser flohen aus ihrer Heimat. Nach dem Krieg begann Israel mit dem Bau von jüdischen Siedlungen, um die strategische Tiefe Israels zu erhöhen und die Gebiete besser kontrollieren zu können.

1973 an Jom Kippur, dem jüdischen Versöhnungstag, folgte erneut ein Krieg, Jom-Kippur-Krieg genannt. Nach vorhergehender sowjetischer Rüstungshilfe griffen Ägypten und Syrien das Land an. Dieser Tag wurde von den Angreifern gewählt, da man glaubte, am höchsten jüdischen Feiertag, an dem das öffentliche Leben in Israel weitgehend stillsteht, erhebliche Erfolge erzielen zu können. Dies stellte sich jedoch als Trugschluss heraus – Israel gelang es, die arabischen Armeen zu schlagen. Als Reaktion auf den verlorenen Krieg verringerten die arabischen Ölförderstaaten die Ölfördermenge drastisch, um so politischen Druck auszuüben. 1979 wurde auf Initiative des ägyptischen Präsidenten Anwar as-Sadat ein Friedensprozess in Gang gesetzt und der israelisch-ägyptische Friedensvertrag unterzeichnet, der unter anderem die Rückgabe des Sinai bis 1982 regelte.

Schon direkt nach dem Sechstagekrieg 1967 wurde die israelische Gesetzgebung auch auf den besetzten Ostteil Jerusalems ausgeweitet. Am 30. Juli 1980 verabschiedete die Knesset das Jerusalemgesetz und erklärte damit Jerusalem zur ewigen und unteilbaren Hauptstadt Israels. Die Annexion Ostjerusalems wie auch die 1981 erfolgte Annektierung der Golanhöhen werden allerdings international nicht anerkannt und verurteilt.

Im Juni 1981 griff Israel in den irakisch-iranischen Konflikt ein: israelische Flugzeuge bombardierten den Atomreaktor Osirak in der Nähe von Bagdad und zerstörten ihn (Operation Opera). Begründet wurde dieser Zwischenfall mit der atomaren Bedrohung Israels durch den Irak.

Ab den 1980er Jahren nahmen die Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern immer mehr zu. Im Jahre 1987 brachen gewalttätige Unruhen zwischen Palästinensern und Israelis aus, die so genannte Erste Intifada. Die Folgejahre standen im Zeichen dieser Auseinandersetzung, aber auch von Friedensverhandlungen, die zur Einführung einer palästinensischen Selbstverwaltung für die Gebiete des Gazastreifens und des Westjordanlandes führten. Zwischenzeitlichen Fortschritten standen Rückschritte und schwere Krisen – zum Beispiel die Ermordung Jitzhak Rabins durch einen jüdischen Extremisten sowie wiederholte Selbstmordattentate palästinensischer Terroristen – gegenüber. Den vorerst größten Stillstand erreichte der Friedensprozess, nachdem sich 2000 der israelische Ministerpräsident Ehud Barak und der PLO-Chef Jassir Arafat in Camp David unter der Vermittlung des damaligen US-Präsidenten Bill Clinton nicht einigen konnten. Strittige Punkte waren vor allem die Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge, die Teilung Jerusalems und die Aufgabe von Gebieten, die Israel im Sechstagekrieg erobert hatte. Auch relativ weitreichende Zugeständnisse der Israelis, wie der Verzicht auf 95 % der umstrittenen Gebiete, konnten ein Scheitern der Verhandlungen nicht verhindern. Bei der Beurteilung der Verhandlungen und der Gründe für deren Scheitern gibt es unterschiedliche, kontrovers diskutierte Ansichten (siehe Camp David II).

Nur wenige Monate später kam es zu einer dramatischen Verschlechterung der Situation. Im September 2000 brach die al-Aqsa-Intifada aus, in deren Verlauf die Friedensverhandlungen abgebrochen wurden. Palästinensische Selbstmordattentate und israelische Gegenreaktionen, wie der Einmarsch in arabische Städte, kosteten bis Anfang 2005 mehrere tausend Menschen beider Seiten das Leben. Mit dem Abkommen von Sharm El-Sheikh, das am 8. Februar 2005 von Ministerpräsident Ariel Scharon, dem Chef der palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas, dem ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak und König Abdullah II. von Jordanien unterzeichnet wurde, endete die al-Aqsa-Intifada.
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knifed
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Beitrag von knifed »

Matthias VKR hat geschrieben:ääähm,ich will hier echt keinem zu nahe treten,aber wisst ihr überhaupt um was es da unten wirklich geht?
also,habt ihr euch mal die geschhte dieses konfliktes seit 1948 angekuckt?
Klugscheißen und doch nichts wissen, genial! Dreh mal noch ein bisschen an der 4, dann kommst du vielleicht irgendwann auf den Anfang und Ursache des Konflikts in dieser Form. Vollidiot.
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Beitrag von evil-in-vegas »

youngblood hat geschrieben:
Matthias VKR hat geschrieben:ääähm,ich will hier echt keinem zu nahe treten,aber wisst ihr überhaupt um was es da unten wirklich geht?
also,habt ihr euch mal die geschhte dieses konfliktes seit 1948 angekuckt?
Klugscheißen und doch nichts wissen, genial! Dreh mal noch ein bisschen an der 4, dann kommst du vielleicht irgendwann auf den Anfang und Ursache des Konflikts in dieser Form. Vollidiot.
So direkt wollte ich das gestern abend nicht mehr ausdrücken...
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Beitrag von yourdisease »

haha...und ich wollte es bloss ignorieren...ts. danke!
uas
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Beitrag von uas »

Keine Ahnung ob das jetzt für youngblood und so schlau genung ist...

War Ostern in Israel, hauptsächlich am toten Meer und 5 Tage in Jerusalem in Tel Aviv nur am Flughafen weil uns zu gefährlich wegen Bomben.
Hab mir also mein eigenes Blid machen können und das hat mich absolut beeindruckt. Umso mehr schockiert mich der Krieg.

Von dem Konflikt war auf der Straße also im täglichen Leben für mich nichts zu spüren außer der extremen Polizei und Militär Präsenz. Das sieht dann so aus: Waffen wie ich sie nur aus Filmen kenne an Frauen und Männern überall an jeder ecke... im Bus hinter mir auf dem Rücksitz das abgestellte Maschinengewehr. Hinter jeder Schulklasse egal ob in der Stadt oder beim Wandern in der Natur ein Begleiter mit Maschinengewehr. Vor jedem Gebäude mit vielen Menschen, Flughafen ähnliche Sicherheitschecks.
Teilweise auf der Straße im Polizei LKW dieses Gerät zum durchleuchten von Gepäck. Ich könnte noch ewig weiter schreiben.... einmal beim "Wandern" im Nationalpark ist ein junger Mann mit Gewehr gestolpert und mit seiner Waffe auf einen großen Stein gefallen. Hätte sich ein Schuss gelöst hätte der meinen Bruder weggeblasen!

Wie gesagt merkt man von dem Konflikt unter den Menschen als Touri nichts. In Jerusalem wo Araber, Juden und Christen leben und wo man einfach alles sieht: Kopftücher, Orthodoxe Juden mit verrückten Hüten und Zöpfen, Mönche, Russisch Orthodoxe mit noch verrückterem Outfit... da bekommt man den Eindruck hier ist Unity, alle verschiedenen Religionen auf einem Platz. Die Klagemauer nur einen Katzensprung von der Al Axa Moschee entfernt. In der Altstadt leben wirklich all diese Religienen auf engstem Raum zusammen ohne Starßenkämpfe und Schusswechsel, es scheint alles normal.
Dass dem nur in Jerusalem so ist oder für mach so aussieht ist mir leider klar, denn auf unserem Weg an das Tote Meer sind wir mit dem Bus durch Palästina (die Westbank). Da durchquerten wir dann die riesige Mauer die in Jerusalem gebaut wird zwischen Palästina und Jerusalem (das geschieht wohl auch nicht so korrekt, da wird dann auch einfach mal dem Bauern das Feld vom Haus getrennt und er hat den Scheiss), sobald man in Palästina ist fällt einem Armut auf und dass das Land auf dem die Menschen Leben einfach mal nur Wüste ist, da sieht man dann Hütten aus Müll und Holz und geparkte Kamele. Der Bus fährt so schnell als wäre es ein VWGolf von jüdischer Hochsicherheitssiedlung zu Siedlung bis man dann wieder Palästina verlässt. Trotzdem fühlte ich mich nie unsicher.
Auch am Toten Meer baden und grillen Touris, arabische Familien und Juden friedlich nebeneinander.

Zum Krieg kann ich folgendes Sagen:
(ist jetzt meine subjektive Meinung und Wahrnehmung, wie der ganze Text)
Ein Land wo das Militär so allgegenwertig ist und wirklich jeder seinen Dienst machen muss, nicht nur paar Monate und auch später immer wieder mal weg muss. Reagiert einfach so auf die Geschehnisse. Das ist nicht wie bei uns wo kaum jemand einen Sinn im Wehrdienst sieht.

Ich machs mir also ganz einfach und sage es ist bescheuert wenn man irgendwas zerbombt und damit glaubt man könnte die Hisbollah ausschalten und die Bevölkerung (wo ja auch die Hisbollah nicht bei jedem so beliebt ist) des Libanon sagt "a okay, die machen nur die doofe Hisbollah platt dafür muss ich jetzt halt fliehen und vielleicht wird auch mein Opa oder meine Tochter dran glauben oder meinem Land wird 50 Jahre seiner Entwicklung zerbombt".
Genauso bescheurt sind Entführungen und Bombenanschläge.

Sollte es in Israel mal wieder Ruhe geben dann kann ich nur jedem empfehlen dahin zu fahren egal ob man sich sehr dafür interresiert oder nicht. Jerusalem wird euch umhauen und man bekommt sein eigenes Bild unabhängig von den westlichen Medien.
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Beitrag von BrokenHearts&Noses »

uas hat geschrieben:.und man bekommt sein eigenes Bild unabhängig von den westlichen Medien.
das ist sowieso die größte scheisse, das man eigentlich den ganzen zeitungen nix glauben kann, bzw. man weiß nie welchem bericht man glauben kann.

aber respekt, ich glaube ich wär da nicht runter gefahren.
wobei diese extreme religionsvielfalt sicherlich interessant ist und man ne menge lernt. cooler bericht!
XXXZionXXX
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Beitrag von XXXZionXXX »

@ uas toller bericht, kann ich vieles bestätigen
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