Lable: Ferret Music http://www.ferretstyle.com

Tracklist:
01. Bad News
02. Johnny Cash
03. I've been drinkin'
04. Hot Mess
05. One Night Stand
06. Teenage Wasteland
07. Interulde
08. Bombshell
09. Heroin Diaries
10. Thanks for Nothing
11. Hoodrat
Spielzeit: 29 min
Vor zwei Jahren konnten mich Ligeia mit ihrem Debüt "Your Ghost is a Gift" ziemlich überraschen. Ihr sehr zeitgemäßer Hardcore mit viel Melodie und ausreichend Brutalität und Eiern im Gegensatz hatte an allen Enden Ohrwurm-Potential, ohne dabei kitschig oder affig zu wirken. Die Platte lief eine ganze Weile rauf und runter, nutzte sich dann allerdings auf einen Schlag ab.
Mit "Bad News" setzen die Amis nun nach. In Sachen Artwork macht man schonmal alles falsch, indem man eine Blondine mit hervorgehobenen Hupen und überhaupt engem Dress über das Cover aalen lässt. Vielleicht hätte man sowas auch in cool umsetzen können, hat man aber nicht. Sieht scheisse aus und erweckt erstmal den vorschnellen Eindruck, man würde sich auf ein möglichst oberflächliches Klientel stürzen wollen, dass in erster Linie mal Bock auf Party hat. In Sachen Musik klingt man dafür nicht nach Party. In Sachen Brutalität hat man deutlich Kohlen aus dem Feuer genommen, dafür wird nun mehr gesungen. Da die Jungs ein Gespür für Melodien haben, kommt dieser Gesang wie auf dem Debüt schon eigentlich fast immer sehr passend rüber. Auch dieses Mal sind wieder einige Ohrwurm-Lines am Start, besonders "I've been drinkin'" sitzt als sehr melodischer Song wirklich an allen Ecken und Enden. Ab und an wirkt der Gesang allerdings auch eher beliebig, wie stellenweise im ansonsten starken Opener. Man hat sich in jedem Falle um Abwechslungsreichtum bemüht...Songs wie das fette "Thanks for Nothing" sind ein starker Kontrast zum akustischen "The Heroin Diaries". Der Rausschmeisser "Hoodrat" erinnert dann noch von Gesang und Gitarrenarbeit an Eighteen Visions zu Zeiten der "Obsession".
Was am Ende bleibt, ist ein etwas zwiespältiger Eindruck. Die teilweise etwas platten Songtitel und das hässliche Cover ziehen den äußeren Eindruck ein bisschen nach unten, während "Bad News" dafür mit etwas mehr Abwechslungsreichtum aufwarten kann, als noch das Debüt. Allerdings hat es dafür auch wieder ein paar weniger Ecken und Kanten, die das Debüt so sympathisch gemacht haben. Ligeia liefern im Endeffekt ein Album ab, das mit der Zeit geht, dabei aber nicht so unaushaltbar und beliebig ist, wie z.B. Sachen von Bands wie Emmure. Trotzdem dürften sich auch Fans von diesen bei Ligeia zu Hause fühlen. "Bad News" ist wie gesagt zeitgemäß, eckt kaum an, tut keinem weh...und macht trotzdem irgendwie Spaß.
7 von 10 Punkten
Discographie:
2005 - Demo
2006 - Your Ghost is a Gift
2008 - Bad news
http://www.myspace.com/ligeia