[Review] Marathonmann - Kein Rückzug Kein Aufgeben

Musik Reviews und Filmberichte
Antworten
Kingpin
Merch-Verkäufer
Merch-Verkäufer
Beiträge: 757
Registriert: 28.05.2004, 11:01
Kontaktdaten:

[Review] Marathonmann - Kein Rückzug Kein Aufgeben

Beitrag von Kingpin »

Marathonmann - Kein Rückzug Kein Aufgeben

VÖ: 17.01.2014
Label: Century Media Records - http://www.centurymedia.com/

Bild

Tracklist
01. Wo ein Versprechen noch was wert ist
02. Wenn Du dem Teufel Deine Hand gibst (akustisch)
03. Die Stadt gehört den Besten (akustisch)
04. Wir sind immer noch hier (akustisch)
05. Camera Obscura
06. Veränderungen
07. begegnen/wiedersehen/weitergehen

Laufzeit: 26:04 min

Welch kometenhaften Aufstieg hat denn bitte Marathonmann hingelegt? Erst Anfang 2012 gegründet, konnte die Band aus München innerhalb kürzester Zeit mit „Die Stadt gehört den Besten“ nicht nur einen performanten Hit abliefern, sondern auch ein Signing auf Century Media Records abgreifen und Deutschlands Bühnen bereisen, u.a. zusammen mit Casper, Comeback Kid und Itchy Poopzkid. Die hier vorliegende EP „Kein Rückzug Kein Aufgeben“ ist dabei als Geschenk an die Fans gedacht, die auf die kommende Tour mit Jennifer Rostock kommen und noch ein paar weitere Perlen aus dem Œuvre der Münchener besitzen wollen. Darauf gibt es sieben Songs, die entweder Überbleibsel aus alten Aufnahmesessions, Akustikversionen oder, wie beim Opener, ein neu geschriebenes Stück sind.

„Wo ein Versprechen noch was wert ist“ beginnt dann ganz wunderbar mit treibenden Beats, ergreifenden Riffs und dem typisch rauen Gesang von Michael Lettner, der die Zuhörenden daran erinnern möchte, das Aufgeben einfach mal nicht akzeptabel ist, der Mut, der zum Weiterkämpfen notwendig ist, nicht schwinden darf. Der Song ist dabei mit Abstand der stärkste der Platte, gehen doch Pop-Appeal und punkige Energie hier am besten eine gekonnte Einheit ein. Weiter geht es mit schicken Akustikversionen von drei bereits bekannten Tracks, u.a. den beiden Hymnen „Die Stadt gehört den Besten“ und „Wir sind immer noch hier“. Die kraftvollen Songs mutieren dabei zu fabelhaften Lagerfeuer-Tracks, die nun mehr eher unterschwellig das ewig Aufstrebende der Band mitschwingen lassen und auf geschickte Art und Weise mit der Stille spielen - richtig gut! Als weiteres Schmankerl gibt es noch drei Songs aus den „Holzschwert“-Sessions, die bisher unveröffentlicht waren und noch ein letztes Mal den Blick zurück auf 2013 werfen. Musikalisch gibt es auf „Veränderungen“ eher düstere Tunes wahrzunehmen, während „begegnen/wiedersehen/weitergehen“ melancholisch-verspielt mit einer gewissen Hoffnungslosigkeit umgeht. Die drei Tracks können dabei nicht ganz überzeugen, kommen doch mehr und mehr die typischen Marathonmann-Schemata zum Vorschein, etwa die sich nicht selten wiederholenden Gesangsmelodien und Spannungsbögen. Die Platte flaut damit ein wenig ab, Langeweile kommt besonders wegen dem charismatischem Frontmann aber nicht auf.

Insgesamt sind so alle Tracks hinsichtlich ihrer Qualität ansprechend, doch die Akustiktracks und der neue Song „Wo ein Versprechen noch was wert ist“ stechen am meisten hervor. Marathonmann ziehen weiter ihr Ding durch und bleiben sich treu, Abnutzungserscheinungen sind auf jeden Fall noch nicht ersichtlich. Mal sehen was in den nächsten Jahren noch so kommt und wie ihre Entwicklung aussehen wird, zum aktuellen Stand gibt es jedoch nix zu meckern und einen Strauß Komplimente an die rauen Indie Punk-Songs, die so voller Herz und Stärke sind.

+ Indie Rock mit Punk- und Pop-Appeal
+ Starke Texte und treibende Energie

Punkte: 07/10

Discographie
2014 - Kein Rückzug Kein Aufgeben EP
2013 - Holzschwert LP
2012 - Die Stadt Gehört Den Besten EP

https://www.facebook.com/marathonmannband
Antworten