[Review] I Am Heresy – Thy Will

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mcflemmig
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[Review] I Am Heresy – Thy Will

Beitrag von mcflemmig »

I Am Heresy - Thy Will

Label: Century Media Records - http://www.centurymedia.de
VÖ: 28.02.2014

Bild

Tracklist:
01. Rahabh
02. Our Father
03. March of Black Earth
04. Year Zero in the Temple of Fire
05. Destruction Anthems
06. Thy Will I (Black Sun Alpha)
07. Thy Will II (Black Sun Omega)
08. Blasphemy Incarnate
09. As We Break
10. Alarm
11. Seven Wolves and the Daughters of Apocalypse
12. Devour
13. Throw Wide the Gates
14. Hinnom I (Altar of Fire & Earth)
15. Hinnom II (This is the Second Death)
(Digipak + 3 Bonus tracks)

Spieldauer: 44:16 min

Nicht nur BOYSETSFIRE Frontmann Nathan Gray selbst, nein auch sein Sohn Simon versteckt sich hinter dem Projekt IAMHERESY, welche hier mit "Thy Will" einen Langspieler veröffentlichen, der mal so ziemlich alles kann! Was in "Rahabh" als tighter Hardcoremix aus noisigen BOYSETSFIRE und alten SICKOFITALL beginnt, steigert sich im Zuge der folgenden 45min zu einem wahren Durchmarsch durch nahezu alle Sparten von Punk zu Metal und über allem thront der unverkennbare Gesang Nathan Gray's, der sozusagen als Kit fungiert, um aus diesem innovativen Genremix auch eine wirklich gute Scheibe zu machen.

Nachdem der zweite Track "Our Father" die Hardcoreelemente aus dem Opener sofort wieder aufnimmt, jedoch dazu eine unverkennbare Note "Black" mit ins Rennen schickt und im nächsten Track "March of Black Earth" diese mit weiteren atmosphärischen Melodien angereichert und fast zu einem epischen Soundtrack alter BOYSETSFIRE verschmelzen, scheint die Marschroute klar... nämlich nichts anderes als konsequentes Querfeldein! Da haben wir Metalcoreattacken wie in "Thy Will II" oder "Blacphemy Incarnate", die besagten BlackMetalnoten in "Our Fathers" oder "Hinnom II", dann rotzen wir plötzlich in fast krustigen D-Beatgeschwadern wie in "Destruction Anthems" oder "Devour" einher und natürlich gibt es auch klassisch hardcoreangehauchte Verbindungen all dieser Elemente zu einem einzigen Kunstwerk, wie in "As we Break" exemplarisch und in Bestform unter Beweis gestellt, in denen neben kreativsten Gitarrenläufen auch der Gesang gern nostalgisch an die guten alten BOYSETSFIRE - Zeiten entsinnen lässt. Aber auch postrockende Frickelfanatiker kommen durch Tracks ala "Year Zero in the Temple of Fire" oder "Throw Wide the Gates" absolut auf ihre Kosten.

Nicht selten setzt man dabei auf den häufig unterschätzten Wert des Wiedererkennungscharakter, außer Frage auch eine Leistung des mehr als nur markanten Gesang Herrn Gray"s, was einem Großteil der Songs noch den letzten Kick, den letzten Feinschliff, verleiht und es fällt einem wahrlich nicht schwer, die Platte sofort noch einmal hören zu wollen. Zudem spielt man des öfteren mit beklemmenden, schwarzangehauchten Atmosphären und Gitarrenwänden und schafft somit einen steten Stimmungsauf- und abbau während des Hörens, exemplarisch in "Our Fathers", "Thy Will II" oder "March of Black Earth" unter Beweis gestellt. Ach und als ob dies nicht schon längst genügen würde, lässt hier und da auch noch der gute Bob Dylan recht schön grüßen, wenn wir uns in "Alarm" oder "Hinnom I" urplötzlich in klassischen, fast folk-nahen, Gefilden wiederfinden. Aber nicht nur das, auch Fans der guten KILLSWITCHENGAGE, die ihren moshigen Powergroove hier und da doch ein wenig sludgiger verpackt genießen, bekommen mit Songs wie "Throw Wide the Gates" die Perfekte Genresymbiose geboten.

Fazit: Ohne weiter zu sehr ins Detail zu gehen: "Thy Will" ist eine wirklich äußerst perfekte weil unheimlich abwechslungsreiche Scheibe. Die Rekrutierung von gleich 3 Gitarristen hat sich nicht nur für den Einsatz atmosphärischer Gitarrenwände ausgezahlt, sondern konnte das gesamte Spektrum an musikalischen Einflüssen auf ein dermaßen hohes Niveau erheben, dass man nicht selten ins Schwärmen gerät. Bestes Beispiel dafür sind Kunstwerke wie "Seven Wolves and the Daughters of Apocalypse" oder eben auch "As we Break", in denen absolut mitsingbare Refrains neben wütenden Growls sowie wüste Moshparts neben sich sofort einprägenden Melodien und Gitarrensoli Hand in Hand ihr Werk verrichten. Die größte Leistung ist demzufolge keine andere, als all die Qualität und all den kreativen Input, der hier förmlich am überlaufen ist, in ein Gesamtwerk zu verpacken, was trotz alledem in sich ein geschlossenes Ganzes darstellt. Wie genau das nun gelungen ist, kann ich mir kaum selbst erklären, da jeder Song für sich fast einen komplett neuen Style beschreibt... trotzdem wird der rote Faden irgendwie nie verloren. Und da ich doch des Öfteren den Unwillen vieler Bands kritisiere, sich ein wenig breiter aufzustellen, sind mir hier bewertungstechnisch schlichtweg die Hände gebunden, denn breiter geht nicht!

+ mehr Abwechslung geht nicht
+ nicht nur für Fans von BOYSETSFIRE - Metal, Hardcore, Postrock, Mosh, Punk, Black.... alles!!

Punkte: 10/10

Disco:
2012 - I Am Heresy
2013 - O Day Star, Son of Dawn (EP)
2014 - Thy Will

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