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Judgement Day & Tag der Befreiung

Verfasst: 26.04.2005, 13:58
von hobbes
>>> first of may - judgement day! <<<
leipzig zeigt courage wir zeigen zähne - naziaufmarsch aushebeln!
dezentrale action ab 12 uhr hbf; detailiertere infos: http://www.left-action.de/antifa/; am 30.04. ab 17 uhr am connewitzer kreuz: eher uncool - copyright unitz - no pasaran -egontronic

>>> spasibo heißt danke - 60 jahre tag der befreiung <<<
berlin, 10 uhr, bertolt-brecht-platz: demo "gegen opfermythen, geschichtsrevisionismus und kapitalismus"; im anschluss naziaufmarsch verhindern; mehr infos unter http://www.kp-berlin.de; am 7. mai, 18 uhr, gendarmenmarkt: "deutschland du opfer!" - gala zum tag der befreiung mit tocotronic, von spar, kassiopeia

Verfasst: 26.04.2005, 14:08
von xHighFidelityx
Wer am ersten Mai aus der Gegend Cottbus/Forst mit will, kann sich melden. Wir haben noch 1-2 Plätze frei.

Verfasst: 26.04.2005, 18:49
von xgambitx
Und dann wird in den Nachrichten darüber berichtet, dass linksgerichtete Jugendliche, "friedlich" demonstrierenden Faschos provoziert und die Gewalt zum eskalieren gebracht haben. Komischerweise lernen die dazu! Glaubst Du das Aushebeln die Lösung für dieses Problem ist - damit stellst Du Dich, meiner Meinung nach, auf deren Stufe, oder?

Verfasst: 26.04.2005, 19:02
von xHighFidelityx
Ich ignoriere mal die Tatsache, dass du aus dem Erzgebirge kommst und geh ganz unvoreingenommen ran: Was wäre dir lieber? Sie ohne Widerstand durch das alternative Viertel Leipzig's ziehen zu lassen? Die Braunen ihre Lügen vom Stapel zu lassen und wohlmöglich junge unaufgeklärte Leute sogar zu erreichen? Faschismus ist ein Verbrechen. Wenn man nichts macht, ist das sowas wie unterlassene Hilfeleistung.

Verfasst: 26.04.2005, 21:51
von xgambitx
Du hast ja recht damit, aber Gewalt lößt das Problem auch nicht und Provokation bringt nichts, da sich diese Meute nicht aus der Reserve locken läßt! Indem Du Gewalt gegen diese Leute anwendest, kriminalisierst Du nur Dich selbst und Andere, die friedlich gegen die Braunen demonstrieren. Den Rest klärt dann die Polizei und zwar zu Gunsten der Faschos - willst Du das??? :cry:

Verfasst: 26.04.2005, 22:32
von hobbes
bei der verhinderung der naziaufmärsche geht es auch nicht darum irgendwem in den nachrichten zu gefallen. dahinter verbirgt sich eher eine ganz konkrete bedrohungssituation, die von den nazis ausgeht und die so nicht hingenommen werden kann. erinnert sei hier nur an die zurückliegenden nazimorde in dortmund, münchen und schwerte. oder die brutalen naziüberfälle in leipzig und frankfurt/main.

mal davon abgesehen will ich am 8.mai auch nicht das bild der brd im ausland ins bessere licht rücken. das opfergetue deutschlands ist genauso zum kotzen und diesbezüglich hilft auch ein anständiger aufstand ganz gut weiter.

Verfasst: 26.04.2005, 23:08
von xHighFidelityx
xgambitx hat geschrieben:Du hast ja recht damit, aber Gewalt lößt das Problem auch nicht und Provokation bringt nichts, da sich diese Meute nicht aus der Reserve locken läßt! Indem Du Gewalt gegen diese Leute anwendest, kriminalisierst Du nur Dich selbst und Andere, die friedlich gegen die Braunen demonstrieren. Den Rest klärt dann die Polizei und zwar zu Gunsten der Faschos - willst Du das??? :cry:
Man kann Nazidemos auch effektiv ohne Gewalt an den Teilnehmern stören.

Verfasst: 27.04.2005, 10:29
von xgambitx
Und wie? Aber es ist schon mal lobenswert, das Du von Gewalt absiehst!

Verfasst: 28.04.2005, 13:47
von hobbes
mensch kann barris bauen. oder sich selbst in den weg stellen oder setzen. es gibt verschiedene möglichkeiten. je nach lust und laune.

Verfasst: 28.04.2005, 13:54
von evil-in-vegas
Kurze Frage am Rande:

Wie schafft man es als linke Bewegunge aka Antifa eine antifaschistisch, antirasist. antisem. Bewusstsein für die Allgemeinheit zu bilden???

Gerade in Hinblick auf die Aktionen des 1. Mai...

Verfasst: 28.04.2005, 14:18
von forever.I.burn
gar nich.

1. mai musste aber differenzieren...wenn du die kreuzberg/mauerpark kinderkacke meinst...das hat nun mal gar nichts mit antifa zu tun. ich kenn keinen ernsthaft links-engagierten der da noch mitmacht.

@ evil in vegas

Verfasst: 28.04.2005, 14:47
von xgambitx
Wenn dieses Bewußtsein, von dem Du redest, schon irgendwo da ist - kann man es bestimmt wecken, oder stärken. Propaganda ist wichtig, aber keine Gewalt. Siehe Geschwister Scholl - aber ich glaube, dass das Ganze nur einen Bruchteil der Bevölkerung interessiert. Solang noch ein Bier im Kühlschrank ist, das TV dudelt und das Schnitzel auf´m Teller liegt, bekommen doch fast niemand in diesem Land den Arsch hoch - in jeder Richtung. Die haben ihre Ideologie die sie antreibt, das ist ihr Vorteil, oder?

Verfasst: 28.04.2005, 15:28
von hobbes
tja, das ist wohl die eine frage die alles entscheidet, die aber definitv nicht zu beantworten ist. es gibt bei der allgemeinheit kein antifaschistisches, antirassistisches oder antiantisemitisches bewusstsein. und es dürfte einer linken, in ihrem jetztigem, bedeutunglosen zustand schwer fallen, dieses bewußstsein zu vermitteln. also da sollte mensch realistisch bleiben.
im moment muss sich die antifaschistische linke wohl eher damit befassen, wie auch in zukunft eine wahrnembare intervention in öffentliche diskurse möglich sein wird. denn die rahmenbedingungen verschlechtern sich im weiter, der kriminalisierung antifaschistischer aktivitäten wird forciert.

trotzdem wird weiterhin versucht mit kampagnen und aktionen, mit theoretischen debatten und diskussionen, auf die reaktionären phänomene der gesellschaft und ihre falschheit an sich aufmerksam zu machen und ein instrumentarium zu deren analyse bereitzu stellen, das eine emazipative weiterentwicklng ermöglicht.

um es kurz zu fassen: wir hören mit der scheiße nicht auf, bis die scheiße aufhört!

Verfasst: 28.04.2005, 15:49
von forever.I.burn
ja, ihr "versucht".
hey du hörst das sicherlich ständig, ich habs früher auch ständig hören müssen, aber die sache ist doch eindeutig:
die "allgemeinheit" hört antifa und denkt steineschmeisser.
die jugend hört diskussion, plenum, emanzipation und denkt hippiedreck.
du kommst doch an keinen ran.

hehe, da fällt mir wieder ein grossartiger songtext ein: "wenn die pflastersteine fliegen, dann mein freund wird es endlich wieder sommer"
mehr als die jahreszeit aber auch nicht

Verfasst: 28.04.2005, 16:49
von hobbes
na klar ist es schwierig menschen zu erreichen. die frage ist, welche alternativen sich anbieten die eigene wahrnehmung in der öffentlichkeit zu steigern. dafür gibts bisher kein patentrezept. obwohl auch hier versucht wird neue wege zu gehen und möglichkeiten auszuprobieren.
im endeffekt ist es mir aber relativ schnuppe, ob die öffentlichkeit denkt: antifa=steinewerferInnen. wenn es hilfreich ist bin ich der letzte, der einen gut plazierten pflasterstein ablehnt. wenn damit erstmal das ziel, die verhinderng eines naziaumarsches durch ein alternatives viertel, erreicht wird, kann ich das nur begrüßen. na und wie bereits erwähnt, ein anständiger aufstand, sichert einem wenigstens noch partiell eine öffentliche wahrnehmung,

was ich viel schwerwiegender finde, ist das verschwinden einer liberalen öffentlichkeit. es gibt praktisch kaum noch stimmen die sich gegen verschärfungen von überwachungsgesetzen oder gegen die beschneidung elementarer grundrechte erheben. damit wird es für eine linke, will sie ihre eigenen handlungsspielräume erhalten, ungleich schwerer. im endeffekt muss mensch sich mit solchem rechtskrams auseinadersetzen, weil keine/r aus dem knick kommt und vielleicht mal anzweifelt, ob der einsatz von hubschraubern gegen graffitikünstlerInnen sinnvoll ist.
das feld für aktivitäten wird immer gewaltiger und die zahl der aktivisten steht in keinem verhältnis dazu. damit wird es sicher in zukunft nicht einfacher.

Verfasst: 28.04.2005, 17:52
von forever.I.burn
na und wie bereits erwähnt, ein anständiger aufstand, sichert einem wenigstens noch partiell eine öffentliche wahrnehmung
ja mann, aber eine kontraproduktive, sagst du ja selbst.
kleine ziele (naziaufmarsch stoppen) erreichst du natürlich durch solche mittel, entfernst dich aber immer weiter.
ein tolles beispiel für antifa verbohrtheit ist attac. gibs zu, du hasst die...dabei wär das sicher ein guter ansatz.

andererseits...irgendjemand hat mal irgendwo (gedächtnis=0, sorry) gesagt, jegliche sozial- und linksgerichtete veränderung wäre kontraproduktiv, erst in der zukünftigen unerträglichkeit wird "die allgemeinheit" vom sofa aufstehen. sinngemäss zumindest.
ist schon was dran.
ist auch gemütlicher einfach ma abzuwarten.
:shock:

Verfasst: 12.05.2005, 23:35
von hobbes
zu attac:

ich gebe zu ich empfinde keinerlei zuneigung zu attac, das ist aber auch nicht unbegründet.
ich gehe durchaus soweit zu sagen, dass diese leute richtigerweise erkennen, dass etwas auf der welt scheif läuft, wenn 2/3 der menschheit vor sich hinsiechen. wie sie dann aber auf den schluss kommen dies mit der einführung einer steuer auf finanztransfers wieder hinzubiegen ist mir total schleierhaft. außerdem halte ich die weiteren analysen attacs, abgesehen von der phenomenologischen beschreibung, für sinnfrei und nicht zu letzt gefährlich, da eben ihre verkürzte und personaliserende kapitalismuskritik tor und tür für antisemitische welterklärungsmodelle öffnet.
auch gedanken wie der staat müsse vermehrt lenkend eingreifen sind mir als antinationalisten zu wider.
kurz um die handlungsoptionen die attac vorschlägt, bleiben in der kapitalistischen gesellschaft verhaftet und sind damit teil des problems und nicht der lösung.

den ansatz den du erwähnst, von wegen die unannehmlichkeiten müssten noch weiter zunehmen, bis endlich jemand etwas dagegen unternimmt, halte ich dann auch für fraglich. das leben ist für den grossteil der menschen bereits die hölle auf erden. außerdem glaube ich nicht das es erst ein gewisses maß an elend bedarf, um sich gedanken um etwas zu machen, das über die jetzige permanent grausame gesellschaft hinausweist, das auf staat, kapital, arbeit, deutschland, geld, etc. pfeift. das ist wohl eher ein akt der freiheit, den zu vollziehen es jedem menschen jederzeit zu steht.

in diesem sinne,

für den kommunismus!

Verfasst: 18.05.2005, 18:00
von forever.I.burn
du bistn träumer was?


kleine anekdote den kommunismus betreffend:

ort: alex
ein 30 jähriger kommt auf mich zu, mit nem haufen zettel inner hand und quatscht mich an.
- "tschuldige, bist du über den kommunismus informiert?"
- "ja"
- "hm...ich habe gerade ein buch geschrieben, steht alles drin was man wissen muss. der schwerpunkt liegt auf marx. willst kaufen?"
- "ne lass ma. ich schenke eher bakunin meine seele."
- "wem?"
- "BAKUNIN!"
- "kenn ich nich..."
- "wie kannst du ein buch über marx schreiben ohne zu wissen wer bakunin ist?"
- "..."

lachend wende ich mich ab und grübel noch tagelang wie man so eindimensional sein kann.

in diesem sinne

cheers

Verfasst: 20.05.2005, 00:24
von hobbes
es ist insofern träumerei, als dass es bisher nicht verwirklicht wurde und dass im augenblick sicherlich nicht die baldige umsetzung ansteht. aber immer dieser latente mitschwingende vorwurf, völlig unrealistische ziele einzufordern, den find ich ziemlich anstrengend. keine ahnung was immer dieser spinner/träumer-vorwurf soll. ich fordere nichts was nicht auch machbar wäre. im gegenteil es ist, wenn ich nicht völlig verpeilt sein sollte, vernünftig und human. es ist, um mal k(ritik &)p(raxis) berlin zu zitieren, der "Aufruf dazu, Determinismen zu zerlegen, Unmögliches zu fordern, zu entscheiden, Geschichte zu gefährden."
es liegt, nach wie vor, in unserer hand.

let's push things forward.

Verfasst: 04.06.2005, 18:48
von forever.I.burn
falls du das hier noch fortführen willst:

was ist es denn konkret das du tust um things forward zu pushen?
ich mein das wertungsfrei, nicht falsch verstehen.
kleine demos interessieren niemanden, flyer liest keiner.

ich kannte mal nen rigaer-bewohner der ganz offen gesagt hat "durch mein besetzen stirbt die berliner bank. das reicht mir auch."
wow
noch dazu hats soo gut dann auch nicht geklappt.