Abschiebung stoppen!!!

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evil-in-vegas
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Abschiebung stoppen!!!

Beitrag von evil-in-vegas »

der text stammt von einem der führenden Köpfe des Netzwerk für Demokratie und Courage. Der Verein befindet sich in rosswein bzw. döbeln also fast direkt vor meiner haustür....

http://www.treibhaus-doebeln.de/

http://www.netzwerk-doebeln.de/


liebe freunde,

bitte unterstützt unser engagement für die familie shala aus leisnig und kopiert folgenden text in eine eigene mail und sendet diese an den landrat vom lk döbeln und den sächsischen ausländerbeauftragten.
bitte schreibt auch eine kurze postkarte an die zentrale ausländerbehörde in chemnitz.

im anschluß habt ihr noch mal einige informationen zum abschiebefall.


danke
ARID



hier die adressen:


Manfred.Graetz@landkreis-doebeln.de (landrat)

saechsab@slt.sachsen.de (sächsischer ausländerbeauftragter)


Zentrale Ausländerbehörde
Postanschrift: Postfach 532
09005 Chemnitz


...




Sehr geehrte(r)……,


Ich protestiere auf das Schärfste gegen die Abschiebung der Familie Shala aus Leisnig.

Die teilweise durchgesetzte Abschiebung widerspricht deutlich meinem Rechtsempfinden und meiner Vorstellung von Menschenwürde. Eine derart verschärfte Abschiebepraxis unter bewusster Inkaufnahme von Familientrennungen ist nicht akzeptabel.

Es wurde zudem eindeutig eine Entscheidung getroffen, die sich gegen den Willen der Öffentlichkeit richtet.


Ich fordere Sie daher auf alles mögliche zu tun, um die Familie Shala wieder in Leisnig zusammen zu führen.


name


...


Erneut reist Abschiebung in Sachsen eine Familie auseinander
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Am Mittwoch, den 18.02.2004 gegen 22.00 Uhr klingelte es an der Wohnungstür der Familie Shala. Herr Shala, seine Frau und Tochter Arlinda (18 J.) waren zu Hause, die Söhne (19 und 20 J.) befanden sich außer Haus. Als der Vater öffnete wurde er beiseite geschoben und 10-15 Polizeibeamte stürmten in die Wohnung.

Die 5köpfige Familie Shala stammt aus dem Kosovo. Sie flohen 1992 nach Deutschland und beantragten Asyl. Im Jahr 2001 wurde ihr Asylverfahren entgültig ablehnend entschieden. Die Abschiebung wurde jedoch nicht vollzogen und die Familie hat bis heute eine Duldung.
Seit 1993 leben die Shalas in Leisnig, Kreis Döbeln/ Sachsen. Ihre Kinder wuchsen in Leisnig auf und schlossen dort die Schule ab. Sei es im Fußballclub, sei es in der Jungen Gemeinde der ev.-luth. Gemeinde „St. Matthäi“,sei es in der Nachbarschaft - die Shala-Kinder und ihre Eltern sind in Leisnig bekannt und beliebt. Das zeigte sich gerade erst im Sommer 2003, als schon einmal die Abschiebung der Familie angekündigt worden war. Die SPD-Stadtfraktion, die Fußballer des VfB und deren Fans und viele andere Leisniger Bürger hatten sich damals für einen Verbleib der Familie öffentlich eingesetzt. Auch Heiner Sandig, der Sächsische Ausländerbeauftragte, und der Bundespräsident, Johannes Rau befassten sich mit diesem Fall. Das Sächsische Innenministerium jedoch kam zu der Auffassung, das ein Härtefall nicht vorliege und der Leiter der zuständigen Ausländerbehörde Döbeln bemerkte, dass ein Bleiberecht daran scheitere, dass es der Familie bisher nicht gelungen sei, ihren Lebensunterhalt aus eigner Kraft zu bestreiten. Dem herzkranken Herrn Shala musste 2002 ein Bypass gelegt werden und die Kinder der Familie durften nach Abschluss der Schule keine Berufsausbildung aufnehmen. Welche Chancen hatte die Familie Arbeit zu finden, zumal die Arbeitslosigkeit in dieser Region hoch ist und Shalas auf dem Arbeitsmarkt nachrangig behandelt werden?

Zurück zum 18.02.2004: Die Polizisten teilten der anwesenden Ehefrau und Tochter Arlinda mit, dass sie und die beiden Söhne zur Abschiebung mitgenommen werden sollen. Die Tochter wurde aus dem Haus geführt, Frau Shala von Polizisten hinaus getragen. Herr Shala, für den noch ein Verfahren im Verwaltungsgericht lief, hätte vorläufig bleiben dürfen, wollte sich jedoch nicht von seiner Familie trennen lassen. Er wurde in Handschellen gelegt und nach eignen Angaben derart grob herumgestoßen, dass er mit Prellungen und einem gebrochenen Arm ins Krankenhaus Döbeln eingeliefert werden musste. Seine Frau bekam einen Nervenzusammenbruch und befindet sich gegenwärtig ebenfalls in klinischer Behandlung. Als „Trost“ konnten die Beamten zumindest an der Tochter die durch die Zentrale Ausländerbehörde angewiesene Abschiebung vollziehen. Sie wurde unverzüglich über Dresden nach Düsseldorf gebracht und allein in den Kosovo abgeschoben. Die Polizei fahndet inzwischen intensiv nach den beiden Söhnen.

Eine derart verschärfte Abschiebepraxis unter bewusster Inkaufnahme von Familientrennungen scheint in Sachsen inzwischen zum normalen Mittel zu werden, ausreiseunwillige Familien letztlich doch außer Landes zu zwingen. zur Norm zu werden.


ARID und der Sächsische Flüchtlingsrat e.V. protestiert auf das schärfste gegen die Trennung dieser Familie und dass gewaltsame Vorgehen der beteiligten Behörden. Wir fordern die Respektierung der Familieneinheit, auch wenn nur noch ein Mitglied der Kernfamilie Abschiebeschutz hat. Wir erwarten Härtefallentscheidungen, die erst ein unbeschränktes Recht auf Arbeit gewähren, bevor sie ausreichendes Arbeitseinkommen als Grundlage einer Aufenthaltsgenehmigung fordern.
Menschen wie die Shalas, die sich trotz der rechtlichen Barrieren seit Jahren in unsere Gesellschaft integriert haben, müssen in Sachsen ein Bleiberecht und damit eine Chance erhalten.

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