Filmberichte

CRAZY HEART

Eintragen am: 15.02.2011 | Genre: Drama | Land: USA | Jahr: 2009 | Spielzeit: 112 min | FSK: 6 Jahre

Bad Blake hat nicht nur vier Ehen, sondern bald auch sein Leben hinter sich, das unaufhaltsam in die Selbstzerstörung treibt. Alkohol und Frauen sind die einzigen Konstanten, wenn der ehemalige Country-Music-Star gelangweilt durch den amerikanischen Südwesten tingelt. Als er aber Jean, Journalistin und allein erziehende Mutter, kennen lernt, verdrängt Romantik plötzlich die Routine, erlebt der Endfünfziger spätes Familienglück. Doch wie schon früher bleibt er selbst das größte Hindernis, wenn das Mögliche dauerhaft Realität werden soll.

 

Der einzige Grund wieso ich mir diesen Film angeschaut habe ist... Jeff Bridges. Und der einzige Fakt weshalb ich den Film gut finde ist... Jeff Bridges. Der Mann trägt den Streifen von der ersten Sekunde an und bekam dafür verdientermaßen einen Oscar.

CRAZY HEART ist in erster Linie ein Drama und kein Musikfilm. Deshalb muss man nicht zwangsweise Country Musik mögen, um sich diesen Film in voller Länge zu geben. Die Geschichte dreht sich um den ehemaligen Country-Star Bad Blake, der in den letzten Jahren im Alkoholismus mehr Erfolge erzielt, als musikalisch. Die Frau ist weg, das Geld ist knapp und so tingelt er durch den Südwesten der USA um in Bowlingbar's oder anderen Spelunken vor alten Fans seine Lieder zum Besten zu geben. Sein einstiger Zögling Tommy Sweet macht derweil Karriere und will Blake als Songwriter für ein neues Album begeistern. Doch Blake lehnt ab. In einer Bar trifft er die Journalistin Jean und verliebt sich in sie. Allerdings macht der Alkohol dem jungen älteren Glück einen Strich durch die Rechnung... - die Handlung überrascht nicht durch unerwartete Wendungen und eigentlich ist der Ablauf immer gut vorhersehbar. Es gibt keine überzogenen dramatischen Sequenzen oder übertriebenen Patriotismus, was dem Film gut zu Gesicht steht und gerade bei der Kombination USA und Countrymusik gängige Klischee's erfüllen würde.

Der Film begeistert durch die melanchonische und ironische Art von Jeff Bridges. Eigentlich ist ihm alles scheiß egal. Seine Leidenschaft gehört der Musik. Und so sitzt er zum Beispiel in verdreckten Motels, völlig insich gekehrt und seine Gitarre putzend, als wenn das um ihn rum, gar nicht existiere. Versoffen, verraucht... körperlich am Ende. Bridges spielt das echt großartig, auch wenn man immer wieder Parallelen zu seiner Paraderolle aus The Big Lebowski sieht. Das wird er aber wohl eh nicht mehr ablegen können. Die Songs singt Brigdes selbst und das garnicht mal so schlecht, wie gesagt ich bin kein wirklicher Countryfan.

CRAZY HEART ist kein Film für nebenbei, für die durchgehende melancholische Grundhaltung sollte man schon in Stimmung sein. Dann aber bekommt man einen tollen - wenn auch kurzen - Einblick in das Leben der Protagonisten, allen voran Bad Blake.

 

Pro
  • Jeff Brigdes
  • man muss nicht unbedingt Country Musik mögen, um diesen Film zu schauen
  • gut gespieltes Drama
Kontra -
Wertung: 8 / 10 Punkte
Autor: niffiRegistriert: 11.02.2003 - Verfasste Artikel: 19.173 - Forenposts: 12.033 - Alle Artikel anzeigen
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