Filmberichte

MäNNERSACHE

Eintragen am: 02.01.2011 | Genre: Komödie | Land: Deutschland | Jahr: 2009 | Spielzeit: 95 min | FSK: 12 Jahre

Paul ist tagsüber in einem Berliner Zoogeschäft angestellt, doch abends geht er seiner wahren Leidenschaft nach: Leute zum Lachen bringen. Jedoch hat der Möchtegernkomiker damit erstmal wenig Erfolg, bis er anfängt, Witze über seinen besten Kumpel Hotte und dessen Freundin Susi zu reißen. Während das Publikum vor Begeisterung rast, rasen Hotte und Susi eher vor Wut. Schon bald stellt sich Paul die Frage: Freundschaft oder Karriere?

 

Viel erwartet hatte ich von MÄNNERSACHE eigentlich nicht und so kann ich beruhigt sagen, dass ich auch nicht enttäuscht wurde. Mario Barth ist "Comedian" und Teile seiner Bühnenprogramme sind durch seine dominierende Präsenz auch ganz witzig, aber Barth ist kein "Bully" Herbig und kein Loriot. Viele der gezeigten Gags kennt man (zumindest von der Machart her) bereits aus seinen Bühnenprogrammen, dazu kommt der negative Fakt, dass gute Gags solange breitgetreten werden, biss sie auch vom allerletzten "Vollhonk" begriffen wurden. Um nochmal die Kurve auf Bully Herbig und Loriot zu kriegen, Barth spielt nicht nur den Charakter "Paul", sondern ist noch in 3 anderen Nebenrollen aktiv. Das nervt bei Zeiten und ist einfach nicht mehr witzig. Das haben die anderen beiden erwähnten Personen schon vor Jahren (und Jahrzehnten) besser drauf gehabt.

Gestört hat mich auch dieser ständige Szenenwechsel... es kam mir stellenweise eher wie eine Art "Switch" vor, kurze Gags, die danach sofort auf den nächsten Lacher blenden sollten. Hat meiner Meinung nach nicht funktioniert.

Gut gefallen hat mit Dieter Tappert, mit dessen Alter-Ego Paul Panzer ich mittlerweile garnichts mehr anfangen kann. Aber in der Rolle des Bauchef's und Jugenfreund Hotte macht er seine Sache sehr gut und witzig. Die Handlung fand ich prinzipiell nicht schlecht, auch hier und da die Rückblenden in die Teenagerzeit der beiden Freunde - aber das rettet MÄNNERSACHE trotzdem nicht.

Mario Barth versucht den Spagat zwischen Autobiografie, Komödie und Beziehungsdrama und wollte einfach zuviel. Viele Gags und Szenen sind trotz sympatisch frecher Berliner Schnauze einfach nur dumm und niveaulos. Für eingefleischte Barth Fans sicherlich trotzdem zu empfehlen, wer seinen Humor nicht mag, kann sich die Zeit getrost schenken.

 

Pro
  • Dieter Tappert gefällt mir in dieser Rolle besser als sein Alter-Ego Paul Panzer
  • ganz passable Gags, wenn auch zuwenig
Kontra
  • zu oft krasse Szenenwechsel und "Zeitsprünge"
  • viele Gags waren im Trailer witziger als im Film oder bereits aus seinen Bühnenprogrammen bekannt
  • Gags werden breitgetretten bis auch der letzte Zuschauer es begriffen hat
  • Barth in zuvielen Rollen, er ist eben kein Loriot bei dem das funktioniert hat
Wertung: 5 / 10 Punkte
Autor: niffiRegistriert: 11.02.2003 - Verfasste Artikel: 19.173 - Forenposts: 12.033 - Alle Artikel anzeigen
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