Filmberichte

MAX PAYNE

Eintragen am: 02.01.2011 | Genre: Comic - Verfilmung | Land: USA | Jahr: 2008 | Spielzeit: 95 min | FSK: 16 Jahre

Besessen jagt Cop Max Payne die Mörder seiner Familie. Als der Fall schon zu den Akten gelegt werden soll, findet er unter Junkies und russischen Gangstern neue Spuren. Sie führen zu einer halluzinogenen Droge mit brutalen und blutigen Nebenwirkungen. Bevor Payne im Kampf gegen Gewalttäter und Geschäftemacher aufgerieben wird, findet er bei einer für die Russenmafia arbeitenden Auftragskillerin unerwartet Unterstützung. Auf ihrer Jagd werden sie durch Visionen von Dämonen aus der Hölle geplagt.

 

Nachdem ich hier bereits von MAX PAYNE gelesen hatte und beide Computerpiele sehr mochte, musste ich mir nun doch noch einen Eindruck von der Verfilmung holen. Und dieser Eindruck fällt leider genauso negativ aus, wie man es recht oft liest.

Normalerweise sollte man den Film an Twentieth Century Fox zurückschicken mit einem riesigen Sticker drauf: "Thema verfehlt!" Zwar basiert der Streifen auf der Geschichte des ersten Computerspieles und bleibt dieser auch weitestgehend treu, aber das was MAX PAYNE ausmacht ist zu einer Randerscheinung geworden. Das Spiel war wegweisend im Action-Shooter Genre und zeichnte sich vor allem durch unzählige Kämpfe und Schießereien in Zeitlupe (Bulletin-Time) aus. Gerade mal die Ladezeiten wurden für die Story genutzt - und das war völlig ausreichend. Der Rest war eine Achterbahnfahrt an Selbstjustiz! Doch was ist davon im Film übrig geblieben? Nicht viel, im Gegenteil. Über 95 Minuten hinweg wird mehr die innere Zerissenheit des Protagonisten ausgelatscht, als ihn mit Knarre in der Hand seinen Job machen zu lassen. Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Waffennarr oder stets und ständig darauf erpicht Blut und Leichen zu sehen, aber wenn ich ein Computerspiel wie MAX PAYNE verfilme, dann erwarte ich das als Zocker einfach - ansonsten haben die lieben Autoren und Filmemacher einfach was vergeigt.

SHOOT EM UP mit Clive Owen hat ja mehr MAX PAYNE in sich, als die eigentliche Verfilmung. Und so wirkt auch Mark Wahlberg in dieser Rolle eher leblos und könnte auch von irgendjemand anders ersetzt werden.

Einzig der coole verschneite Look des dunklen New Yorks hat mir sehr gut gefallen, erinnerte an einen Mix aus SIN CITY und 300. Die wenigen Actionsequenzen sind dagegen lahmer als die Schießereien aus MATRIX und so bleibt der Film weit hinter meiner hohen Erwartungshaltung zurück. Wenn der Film anders heißen würde und sich nicht das Spiel als Vorlage genommen hätte, wäre es ein solider Streifen geworden, aber naja.

Ich bleibe dabei, wenn man Comic's oder Computerspiele verfilmt, sollte man in erster Linie den Geschmack der Fans bedienen, als geniale Originale für irgendein Mainstream-Publikum tauglich machen zu wollen.

 

Pro
  • cooler Look des verschneiten dunklen New Yorks
Kontra
  • bis auf die Geschichte kein Vergleich zum Computerspiel
  • MAY PAYNE viel zu handzahm, wenig Action
Wertung: 3 / 10 Punkte
Autor: niffiRegistriert: 11.02.2003 - Verfasste Artikel: 19.173 - Forenposts: 12.033 - Alle Artikel anzeigen
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