Filmberichte

MILLER'S CROSSING

Eintragen am: 02.01.2011 | Genre: Drama | Land: USA | Jahr: 1990 | Spielzeit: 115 min | FSK: 18 Jahre

Eine Stadt irgendwo in den USA, man schreibt das Jahr 1929. Die Zeit der Prohibition. Es herrschen rauhe Sitten, denn die Gangsterbosse sind die eigentlichen Drahtzieher der Stadt. Alle tanzen nach der Pfeiffe des irischen Bandenchefs Leo und dieser glaub alles unter Kontrolle zu haben. Allerdings weiß er nicht, dass sein zweiter Mann in der Gang, Tom, mit seiner Freundin Verna ein Verhältnis hat. Als der rivalisierende italienische Bandenchef Caspar dann auch noch den Kopf von Verna's Bruder verlangt, weigert sich Tom und es kommt zum blutigen Bandenkrieg.

 

Zugegeben, der Plot klingt eher nach einem 0815 Film, allenfalls genug für ein B-Movie. Da hat man aber die Rechnung ohne die beiden Coen Brüder gemacht, die im Grunde eh nur richtig geniale Independent Filme gemacht haben und gerade mal durch NO COUNTRY FOR OLD MEN in letzter Zeit zu mehr Bekanntheit gekommen sind.

MILLER'S CROSSING ist kein sonderlich harter Mafiastreifen, dafür besticht er mit viel Liebe zum Detail, tollen 30er Jahre Schauplätzen und einer erstklassigen Darstellerriege. Allen vorran hat Gängster Tom (Gabriel Byrne) die Ruhe weck und spielt sich schön arrogant in den Vordergrund. Jon Polito, mal wieder in einer klassischen Rolle als Mafiaboss, kann absolut überzeugen. Es gibt nicht viele Schauspieler, die diesen Charakter des kleinen fetten schmierigen Italo-Gangsters so gut verkörpern wie Polito. Ebenfalls richtig stark ist John Turturro. Er spielt Verna's Bruder und soll von Tom umgelegt werden, weil er Wettbetrügereien abzieht. Er ist ein typischer Nichtsnutz, der sich immer dann groß tut, wenn er sich überlegen und in Sicherheit fühlt. Da gibts soviele Szenen, die MILLER'S CROSSING auszeichnen, aber ich kann da nicht zuviel verraten. Neben den vielen Dialogen, die auch mit gutem Sarkasmuss bestückt sind, gibt es natürlich auch eine Portion Action. Da gehts schick mit der Tommy-Gun im Anschlag über die Straße oder eben mal zur Execution mit dem Auto in den Wald. Alles mit Bedacht und einer gewissen Routine.

Wieso MILLER'S CROSSING ab 18 Jahre ist, kann ich zwar nicht ganz nachvollziehen, aber ok. Ich kann diesen Streifen nur jedem Mafiafan empfehlen, da er nicht das typische La Familia Bild darstellt, sondern eher die korrupte und egoistische Seite im Menschen. Für mich gehört der Film in jede Sammlung eines Genrefans!

 

Pro
  • tolle Schauspieler
  • John Turturro in Paraderolle
  • geniale Dialoge
  • Soundtrack
Kontra -
Wertung: 9 / 10 Punkte
Autor: niffiRegistriert: 11.02.2003 - Verfasste Artikel: 19.173 - Forenposts: 12.033 - Alle Artikel anzeigen
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