Filmberichte

WORLD TRADE CENTER

Eintragen am: 02.01.2011 | Genre: Drama | Land: USA | Jahr: 2006 | Spielzeit: 129 min | FSK: 12 Jahre

Am 11. September 2001 rasen zwei Flugzeuge mit Terroristen im Cockpit in die Zwillingstürme des World Trade Center. Brände über mehrere Etagen brechen aus, Verzweifelte stürzen sich aus den höher gelegenen Stockwerken in den Tod. Zwei Polizisten, John McLoughlin und Will Jimeno, sind unter denen, die sich freiwillig melden, um Überlebende aus den Gebäuden zu evakuieren. Doch dann stürzt der Turm ein, und die beiden werden unter den Trümmern begraben. Ein verzweifelter Überlebenskampf beginnt.

 

Der Film beruht auf der wahren Geschichte der beiden Polizisten John McLoughlin und Will Jimeno und spiegelt deren Erlebnisse, sowie die ihrer Familien, am 11.09. und 12.09.2009 wieder. Was mir filmisch dran gut gefallen hat war, dass nicht die Terroristen im Focus standen oder womöglich noch ihre Planung und Umsetzung des Anschlags, sondern zwei fast ganz normale Menschen. WORLD TRADE CENTER zeigt den Tag der beiden Protagonisten bis hin zu ihrer Verschüttung unter den Trümmern des Gebäudes. Das alles passiert im Film relativ schnell, so dass die Hauptgeschichte eigentlich erst unter den Trümmern beginnt. Die Überlebenden kommen sich persönlich näher, versuchen aus ihrer Not heraus Hoffnung zu schöpfen und erleben hierbei auch viele tragische Momente. Immer wieder wird in Umschnitten gezeigt wie es den Familien der beiden ergeht, was diese durchmachen und wie sie sich psychisch am Rand des Abgrunds befinden. Wie das Ganze ausgeht, sei hier an dieser Stelle noch nicht verraten.

WORLD TRADE CENTER hätte ein gutes Drama werden können, doch leider erstickt der Film im Heldentum und in der Heroisierung der Amerikaner. Immer wieder wird mit sehr emotionaler Musik (die übrigens das Beste am Film ist) eine gepressive Grundstimmung geschaffen und die Einsatzkräfte in den Olymp gehoben. Dazu stets und ständig pathetische Dialoge, die teilweise echt grenzwertig sind. Hier hat Oliver Stone einfach eine Nummer zu dick aufgetragen, was den Geschmack der selbstverliebten Amerikaner sicher voll getroffen hat, mich aber eher zum Abschalten bringt. Schade eigentlich. Offensichtlich ist dieses Thema nicht dafür geeignet, objektiv darüber zu berichten - da hätte ich vorallem Kultregisseur Stone bei weitem mehr zugetraut.

 

Pro
  • Soundtrack
  • Kontra
  • erdrückend viel Pathos
  • Wertung: 6 / 10 Punkte
    Autor: niffiRegistriert: 11.02.2003 - Verfasste Artikel: 19.173 - Forenposts: 12.033 - Alle Artikel anzeigen
    2.396x gelesen