[Review] Nueva Etica - 3l1t3

[ballroomxmosh]

Nueva Etica - 3l1t3

Label: Alveran Records - http://www.alveranrecords.com
VÖ: 17.06.2009



Tracklist:
01. Intro
02. El Tiempo Es Ahora
03. Nunca Seran
04. THM
05. Treinta Monedas
06. 3l1t3
07. El Arma
08. Invicto
09. Mi Honor No Tiene Precio
10. Nada Que Perder
11. Sudamerica

Spielzeit: 27:18 Minuten

Es ist alles andere als einfach, sich einer Rezension zuzuwenden, wenn man geplättet und alle Gliedmaßen von sich gestreckt auf dem Boden kauert, kaum noch über den eigenen Wohnzimmerteppich hinausragend, auf dem man so hilflos dahinvegetiert. Wer sich jedoch ganz bewusst einer Vegan-Straight-Edge-Planierraupe in den Weg stellt, die darüber hinaus noch taufrischen Elite-Kraftstoff im Tank hat, der darf sich im Nachhinein auch nicht beschweren, wenn er gnadenlos überrollt wird.
Das argentinische Fabrikat Nueva Etica ist in diesem Fall kein unbeschriebenes Blatt. So wurden zweifelsohne schon unzählige Konzertbühnen und privates Mobiliar dem Erdboden gleichgemacht, denn die "Southamerican Moshmachine" dreht bereits seit über zehn Jahren unaufhaltsam ihre Runden und scheint mit jedem Boxenstopp weiteren Eindruck zu hinterlassen.

Der metallische Hardcore mit leichtem New York-Einschlag, den Scott Vogel mit seinem Beitrag zu "Nunca Seran" doppelt zu unterstreichen weiß, ist rauh, temporeich, bietet satten Groove und natürlich genügend Möglichkeiten, sich mal wieder so richtig auszutoben. Vor allem aber weiß das Shouting zu begeistern, für welches sich gar mehrere Sänger verantwortlich zeigen; ein ständiges Wechselspiel, das dem Spektakel ein wenig die Eintönigkeit nimmt. Diese stellt nämlich die hauptsächliche Schwäche dar, die dem Album anzulasten wäre.

Stellt sich nur noch die Frage, ob auch Maschinen von Sodbrennen heimgesucht werden können, denn eine solche Menge Wut im Bauch muss früher oder später gesundheitliche Folgen nach sich ziehen.
Solange das Intro der neuen "3l1t3" gemäßigt vor sich hin tönt, sollte man also entweder schleunigst die Flucht ergreifen oder die "Blood in, blood out"-Ansage verdammt ernst nehmen, denn die anschließend folgenden fünfundzwanzig Minuten bieten erst dann wieder eine Möglichkeit zum Verschnaufen, wenn sie vorüber sind. Doch bevor es dazu kommt, rotzen Nueva Etica ihrer unvorbereiteten Hörerschaft puren spanischen Hass mitten ins Gesicht; Hass, so authentisch und überzeugend, dass diese die Fleischtheke im Supermarkt fortan großzügig umgehen werden, sich vor der Rache ängstigend, die sie während eines weiteren Hördurchgangs ereilen könnte. Anspieltipps sind "Nunca Seran" und der Titeltrack.

Punkte: 8/10

Discografie:
2009 - 3l1t3
2008 - Momento De La Verdad
2006 - Inquebrantable
2002 - La Venganza De Los Justos

http://www.myspace.com/xnuevaeticax

[Kingpin]

sei mir nicht böse, aber das ist zu 90 % reiner schund. ist ja schön, dass dich die platte so niederwalzt/ plättet/ überrollt etc., aber wenn dahinter qualität steckt, dann hast du das gut versteckt. mal ganz abgesehen von anderen fakten, die vielleicht von relevanz wären, oder gründen für die bewertung.

wenn es deine art ist, reviews zu schreiben, dann ist das ok, aber mich ekelt es - nicht nur, weil man so etwas viel zu oft liest - einfach nur an.

[STEVE]

etwas zu sehr rock hard....

[Burnilein]

Ich mag deine Art zu schreiben, aber ein, zwei vielleicht drei solcher Sätze gehen schon gut klar, aber ein bisschen etwas über die dir dargebotene Musik sollte schon durchscheinen, ist hier aber nicht ganz der Fall. Das nächste Review wird wieder besser!

[ballroomxmosh]

Ob es die Art und Weise ist, der man sich bedient, um ein Review zu schreiben oder die Höhe der Wertung, ich glaube alle derartigen Punkte wurden innerhalb vieler Review-Themen dieses Forums schon oft kritisiert, diskutiert und zum Teil niedergemacht. Ich möchte mich also gar nicht großartig auf einen solchen Disput einlassen; das führt zu nichts.

Was solche Texte angeht, so fand ich es schon immer ansprechender, wenn der Eindruck, den ein Tonträger hinterlassen hat, in den Vordergrund gerückt wird. Natürlich kann man von Blastbeats, Doublebass-Gewittern und anderen Arrangements schreiben, wie es so oft der Fall ist; was aber das letztendliche Ergebnis angeht, so lässt sich ja doch nur maximal erahnen, wie es sich annhören wird, zu mehr sind Worte in der Regel einfach nicht in der Lage. Letztendlich sind Reviews von subjektiven Eindrücken dominiert, warum dann nicht auch darauf aufbauen?

Ich habe gerade erst angefangen und muss den richtigen Mittelweg zwischen den "Fakten" und allem Übrigen wohl noch finden, doch die richtige art zu lernen ist, Fehler zu machen. Ich bin dankbar für die Kritik und werde sie berücksichtigen.