[Review] The Dangerous Summer - War Paint

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Kingpin
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[Review] The Dangerous Summer - War Paint

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The Dangerous Summer - War Paint

VÖ: 02.09.2011
Label: Hopeless Records - http://www.hopelessrecords.com/

Bild

Tracklist:
01. War Paint
02. Work In Progress
03. No One’s Gonna Need You More
04. Good Things
05. Siren
06. Everyone Left
07. Miscommunication
08. I Should Leave Right Now
09. Parachute
10. In My Room
11. Waves

Laufzeit: 43:56 min

Nachdem man 2009 mit „Reach For The Sun“ schon ein sehr eindringliches Debüt liefern konnte, haben sich The Dangerous Summer erneut zusammengesetzt, um ein Album aufzunehmen. Herausgekommen ist dabei „War Paint“, welches die bereits beschrittenen Emo Rock-Pfade weiter abschreitet und mit wunderbar emotionaler Musik bezirzen kann. Die Band weiß sehr genau, wie man das Innere nach außen kehrt und all dies in traurig-schöne Melodien verwandelt, ohne dabei weinerlich zu klingen.

Zu Beginn der Platte wird man aber erst einmal einem kleinen Gefühls-Karussell ausgesetzt, da der Titeltrack zwar schon mit schicken Riffs auftrumpft, die Hook jedoch sehr lahm ist und jene auch zu oft wiederholt wird, so dass man schon beim zweiten Hören von „War Paint“ ein wenig genervt ist. Hat man dies jedoch verdaut, offenbart sich die ganze Schönheit der Musik der vier Jungs aus Maryland. Etwa auf „No One´s Gonna Need You More“, welches mit viel Drive und sich in die Hirnrinde fressender Gitarrenarbeit einfach nur mitreißt und im Refrain auch die nötige Eingängigkeit besitzt, ohne dabei beliebig zu klingen. Oder „In My Room“, auf dem wunderbare Gesangslinien zum Mitsingen einladen, während das Schlagzeug sich in den Strophen in bezaubernder Art und Weise traurig-monoton fortbewegt. Oder auf „Siren“, welches zwar mit recht simplen Melodien ausgelegt wurde, diese aber die vorhandene Melancholie perfekt einfangen und über die Songlänge tragen. Der Gesang klingt bei alledem keineswegs besonders außergewöhnlich oder charakteristisch, schafft es aber auf gar unerklärliche Weise, sich mit seiner ruhigen, aber trotzdem hingebungsvollen Vortragsart der tollen Lyrics wunderbar in die Songs zu integrieren.

Mit der Zeit wünscht man sich auf „War Paint“ aber dann auch etwas mehr Abwechslung: die Melodien sind doch sehr vorhersehbar gestaltet und auch das Songwriting bietet zu wenig Variationen. Darüber hinaus hätten ein paar mehr Ecken und Kanten dem zweiten Album der Band nicht geschadet, da die Platte mitunter zu zahnlos wirkt. Und obwohl sie es vermeiden, dabei auch verzagt zu klingen, so ist die Stimmung auf „War Paint“ auf Dauer etwas zu gedrückt und auch zu sanftmütig. Erinnert wird man dabei an Bands wie Jimmy Eat World, The Graduate oder The Starting Line.

„War Paint“ ist so – in den richtigen Momenten konsumiert – ein perfektes Auffangbecken für die Zeit im Leben, in der der Antrieb, weiterzumachen, verschwunden ist, und man sich erst einmal dem eigenen Schwermut hingeben will. Über die gesamte Spielzeit wird dabei zwar zu wenig getan, um auch mal aus den Strukturen auszubrechen, die mitreißende Vortragsweise jedoch bleibt, so dass die zweite Platte des us-amerikanischen Quartetts im Endeffekt ein ungemein bezauberndes Stück Musik ist.

Punkte: 07/10

Discographie:
2011 - War Paint LP
2009 - Reach For The Sun LP

http://www.myspace.com/dangeroussummer
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