Label: Victory Records - http://www.victoryrecords.com
VÖ: 29.04.2011

Tracklist:
01. Cry Havoc
02. We Are Alive
03. Seven Nights
04. All My Life
05. Still Bleeding
06. Closer
07. What Would We Say
08. Misery
09. It Ends Tonight
10. Hello
Spieldauer: 31:20 min
Destrophy wird in unseren Breitengraden höchstwahrscheinlich vielen kein Begriff sein, deshalb ein paar Fakten zur Band: Destrophy sind ein Vierer aus Des Moines in Iowa USA und bringen ihr aktuelles Album "Cry Havoc" über Victory Records auf den Markt. Erschienen ist die Platte hierbei bereits im April 2011. Ein Blick auf die Website lässt modernen Metal erahnen, auch durch den Textfetzen "... brutal enough to get any mosh pit going" wird die Erwartung an ein spannendes Metal-Album angeregt. Leider werden diese Erwartungen nicht erfüllt.
Den Anfang macht der Song "Cry Havoc". In den ersten Sekunden schießt mir sofort ein Name durch den Kopf: Chester Bennington. Der Gesang des Bandkopfes und Songwriters Ari in Verbindung mit den rockigen Gitarren klingt den mittelalten Linkin Park sehr ähnlich. Es folgt eine sehr melodische Strophe mit einem noch melodischerem Refrain. Hört sich schon mal nicht schlecht an. Der zweite Song nimmt den Hörer mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Rockige Riffs mit Synthesizern unterlegt gab es in den vergangenen Glam Rock Zeiten zu Hauf. Auch hier gibt es einen Rocksong mit Radiotauglichkeit zu hören, der zwar sehr ordentlich und druckvoll gespielt, aber sofort vergessen ist, wenn er vorbei ist. Als nächstes steht "Seven Nights" auf dem Programm. Und wieder das gleiche Muster: poppige Strophen und ein rockiger Refrain. Gegen Ende hat sich noch ein kleines Gitarrensolo in das Lied geschlichen. Auch das ist als "ganz nett" einzustufen, nicht mehr aber auch nicht weniger. Im Verlauf des Albums ändert sich daran nichts mehr. Von vorn bis hinten geht es immer nach dem Strophe-Refrain-Strophe-Refrain Prinzip. Das ist alles andere als schlecht gemacht, aber sowas von glattpoliert und auf Radiotauglichkeit getrimmt, dass keine Ecken und Kanten zugelassen werden. Nur gerade die machen doch ein starkes Album aus. Einzig die wenigen Momente, in denen Ari seine Stimme mal erhebt, lassen aufhorchen. Natürlich darf die abschließende Ballade in Form von "Hello" nicht fehlen.
Sonst rockt das Album eine gute halbe Stunde vor sich hin, ohne Höhepunkte aber auch ohne wirkliche Ausfälle. Jedes Riff, jeder Tempowechsel und alle elektronischen Spielereien sitzen zu 100%. An Talent mangelt es den 4 Amerikanern also keineswegs. Ob man das Ganze nun als gewollte Weiterentwicklung schätzen oder als Anbiederung an den Mainstream abtun sollte ist Ansichtssache. Meiner Meinung nach waren Destrophy zu früheren Zeiten, in denen sie noch in NuMetal-Gefilden zu Hause waren und die Melodien noch durch härtere Parts und aggressiveren Gesang unterbrochen wurden, wesentlich interessanter. Fans von Disturbed, Five Finger Death Punch aber auch von 30 Seconds To Mars sollten der Scheibe aber mal ein Ohr leihen.
Punkte: 5/10
Diskographie:
2011 - Cry Havoc
2009 - Destrophy
2007 - The Way Of Your World
2005 - Pray EP
2004 - Chrysalis
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