VÖ: 25.11.2011
Label: Century Media (http://www.centurymedia.de)

Tracklist:
01. Harvest Bell
02. At The Green Country Chapel
03. Code Of Surrender
04. Armed
05. Like Mute Companions
06. Exhaled
07. Down To The Color Of The Eye
08. Incendere
09. All You Kept Free
10. Karsikko
Spieldauer: 53:38 min
"Harvest" ist der Titel des neuen und zweiten Studioalbums der Finnen von The Man-Eating Tree. Und man kann sagen, dass hier schon so manche Klischées erfüllt werden, wenn es um finnischen Metal im weitesten Sinne geht: Schwermütig, getragen und immer atmosphärisch.
Für die, die sich auf The Man-Eating Tree jetzt nicht gleich einen Reim machen können, hier ein paar Background-Infos: Entstanden ist diese Formation nach dem Ende der Urgesteine von Sentenced, ins Leben gerufen vom ehemaligen Drummer Vesa Ranta, und wurde unter anderem komplettiert durch die Verpflichtung von Ex-Poisonblack-Sechssaiter Janne Markus. Der Sound, der einen hier erwartet, sollte also anhand der personellen Einflüsse schon klar sein. Und man wird nicht enttäuscht, wenn "Harvest" mit der Kombination "Harvest bell" und "At the green country chapel" beginnt: Mid-Tempo-Riffing, dass hier und da kräftig zum Schütteln des Haupthaars anregt, überlagert von recht sanftem, wenn auch charakteristischem Gesang. Hinsichtlich der Melodien driftet man auch mal ab und an in die Melo-Death-Ecke, nur um sich dann aber wieder recht schnell in die von HIM oder Type 0 Negativ geprägten Pfade zu begeben. Die Produktion, für die Hiili Hillesmaa verantwortlich zeichnet, tun da ihr Übriges, denn der hat schon Veröffentlichungen von bereits erwähnten HIM und Sentenced sowie Moonspell auf Langrille gepresst.
So wirkt "Harvest" vom ersten Moment an ungemein stimmig und weiß gerade bei Tracks wie "Like mute companions" durch das Wechselspiel zwischen spröden Strophen und ausladend instrumentierten Refrains zu begeistern. Einzig und allein die Stimme von Tuomas Tuominen ist sicherlich Geschmackssache, was jedoch keinesfalls negativ gemeint sein soll - ich mag selbige sehr. Textlich dreht es sich auf "Harvest" zumeist um den finnischen Herbst, was jetzt vielleicht auch nicht so immens überraschend kommen wird. Fakt ist, dass die musikalische Untermalung die Lyrics tatsächlich perfekt ergänzt. The Man-Eating Tree haben gut daran getan, die Arrangements nicht zu überladen mit übermäßigen Tempo-Variationen oder ausladenden Synthesizer-Eskapaden. "Harvest" reift so zu einem äußerst stimmigen Gesamtwerk, das man eben vornehmlich in einem Durchlauf hören sollte, um sich die zu Grunde liegende Stimmung richtig entfalten lassen zu können. Dann kommen Höhepunkte wie das doomige "Exhaled" oder mein persönlicher Favorit "All you kept free" noch besser zur Geltung.
Alles in allem ist "Harvest" ein wirklich gutes Werk geworden, was gerade perfekt in Jahreszeit und Witterung passt. The Man-Eating Tree schaffen es, ihrer Musik genug Wiedererkennungswert zu geben, trotzdem aber mit dutzenden Akzenten an ihre stilistischen Wurzeln zu erinnern.
Punkte: 7/10
Disko:
2011 - Harvest
2010 - Vine
Links:
http://www.themaneatingtree.com
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