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HOODS - PIT BEAST

Eintragen am: 19.06.2009

HOODS - PIT BEAST
Hoods sind zurück, und zwar mit ihrem neuen Album "Pit Beast", welches knapp zwei Jahre nach ihrem letzten Longplayer "Ghettoblaster" erscheint und die Frage aufwirft, ob die Band es noch einmal schafft, der eigenen Einfallslosigkeit zu entfliehen, oder ob eine Neujustierung des musikalischen Schaffens erneut ausbleibt.

Titeltrack und gleichzeitig Opener für das 6. Album der Jungs um Mike Hood ist ein Song, der zu Beginn im positiven Sinne aufhorchen und damit auf Veränderungen hoffen lässt. In "Pit Beast" werden die typischen Elemente, die den Sound der Band ausmachen, etwas abstrakt zusammen gesetzt mit der aus dem Punk stammenden Rotzigkeit der frühen und dem metal-beeinflussten Hardcore aus den späten 80er Jahren. Heraus kommt ein interessanter Song, der Hoffnung macht, aber nicht wirklich herausragend ist. Die Affinität in Richtung New York (und vor allem zu Agnostic Front) ist demnach nicht zu übersehen, und so passt es dann auch, dass sich - wie kaum anders zu erwarten war - auch der Rest der Platte nun etwas homogener jenem Sound widmet, dabei aber qualitativ auf niedrigem Niveau bleibt und keinerlei Überraschungen geschweige denn Anreize liefert, die Platte erneut zu hören. Hoods bleiben Hoods, und für was sonst steht die Band als dafür, sich nicht zu verändern und stets das Gleiche zu zelebrieren. Kopie der Selbst mit inbegriffen. So jagen die Songs nur so an einem vorbei, ohne auch nur annähernd hängen zu bleiben. Zu hören gibt es typischen Oldschool Hardcore mit ein paar Breaks und Moshparts, wobei einige Songs so enorm nichtssagend sind und teilweise zwei Minuten lang mit einem Tempo und zwei Riffs auskommen ("New Years in Vacaville"), dass es erschreckend ist, dass sich jene Herren als beinahe Hardcore-Urgesteine schimpfen lassen dürfen. Ab und zu klingt man fast melodisch ("Grizzly"), oder man probiert sich mit Soundeffekten ("Betrayed"), was dennoch nicht dazu beiträgt, wirklich gute Songs zu erschaffen. Lyrisch hat man sich - im Vergleich zu "Ghettoblaster" - ein klein wenig verbessert, die Themen sind jedoch altbewährt und von geringer Relevanz. Der Sound drückt gut, an der Produktion ist insgesamt wenig zu meckern.

Zwei Partysongs sind auch wieder vertreten, wobei "Let´s Have Fun" nur ein schwächeres "Don´t Fight, Let´s Have Party Tonight" darstellt und erneut zu registrieren ist, dass die Band - trotz schon nahezu verzweifeltem Bemühen - es nicht schafft, Partyhits im Format eines "Let It Ride" oder "Ignorance Is Bliss" zu erzeugen. Nach 20 Minuten ist alles schon wieder vorbei, und "Pit Beast" endet mit einer Liebeserklärung an Stigma, Miret und dem Rest um Agnostic Front: "Friend Or Foe" wird zum x-ten Mal gecovert, wobei das Original - wie auch hier - bislang nicht erreicht worden ist.

Eine leichte Steigerung zum unglaublich schwachen "Ghettoblaster" zwar darstellend, wird "Pit Beast" jedoch genauso zu Recht in der Bedeutungslosigkeit verschwinden und für kaum jemanden in einem halben Jahr noch von Interesse sein, der nicht sowieso schon Fan ist.

Schwache Platte einer Band, die dabei ist, sich selbst von jeglichem Belang zu befreien.

 

Pro
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Kontra
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Wertung: 4 / 10 Punkte
Autor: KingpinRegistriert: 28.05.2004 - Verfasste Artikel: 347 - Forenposts: 757 - Alle Artikel anzeigen
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Allgemeine Informationen

Veröffentlichung: keine Angabe

Spielzeit: 20:47 min

Label: I Scream Records www.iscreamrecords.com

Band: www.myspace.com

Tracklist:

01. Pit Beast
02. Punk´s Dead - Emo Kids Next
03. Multiple Sclerosis
04. Nunchuk
05. Grizzly
06. Betrayed
07. Let´s Have Fun
08. For The Sake Of It
09. New Years In Vacaville
10. Book Of Hell
11. Friend Or Foe

Discografie:

2009 - Pit Beast Lp
2007 - Ghetto Blaster Lp
2005 - The King Is Dead Lp
2004 - Hoods / Freya Split
2003 - Pray For Death Lp
2001 - 7 Years In Sacramento
1995 - Time The Destroyer Lp