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I THE UNLORD - PRAISE THE MOST DEAD

Eintragen am: 19.03.2012

I THE UNLORD - PRAISE THE MOST DEAD
Aus einigen Überbleibseln von Bands wie Neaera, Racquets und The Ghost Dance Movement haben sich vier Jungs rekrutiert, die als Kollektiv mit Namen I The Unlord einen finsteren Soundtrack straight from da hell präsentieren. Beeinflusst von Crowbar, Disembodied und Neurosis kreiert die Band eine Mischung aus Sludge, Oldschool Death Metal und Doom, wobei das Soundgewand ein passenderweise ungemein düsteres ist.

Der Einstieg in "Praise The Most Dead" verläuft dann auch erst einmal enorm schleppend im Tempo eines ausgemergelten Sklavenmarsches, der kurz davor ist, in sich zusammenzubrechen. Versehen mit tief gestimmten und tonnenschweren Gitarren und vor sich hin lahmenden Shouts beginnt die Platte - damit auch keinerlei Missverständnisse erst aufkommen - gleich bei dem Abstieg in die Hölle. Der Frontmann mit seiner tief-gröhligen Stimme schreit die Vocals extrem langsam und leidend, was sich sehr gut in den Sound der Platte einfindet. Jener wirkt enorm kompakt und dicht, einfach wie eine apokalyptisch daherkommende, alles zerstörende Walze des Todes, die auch wirklich gar nichts am Leben lässt. Das Tempo der Tracks wird dabei nur selten angezogen; die Wuchtigkeit der Tracks steht ganz klar im Mittelpunkt, wobei glücklicherweise auch darauf geachtet wurde, dass viele Riffs einen angenehmen Groove haben. Auf einigen Tracks wie etwa "Heretic Nerd", welcher wie auch die anderen Tracks vollgestopft mit bitterbösen, beinahe krankhaften Lyrics versehen ist, werden auch ein wenig höhere Töne angespielt, jedoch nur um sofort wieder in einem dunklen, schwarzen Loch zu verschwinden.

Genau jener Umstand führt dann auch schon zu den Mängeln der Platte, welche soundtechnisch zwar gut produziert ist, klanglich jedoch ganz einfach sehr begrenzt ist. Es herrscht eben - und das ist nicht für jedes Gemüt das Richtige - 45 Minuten Weltuntergang, ohne dass dabei einmal von der Boshaftigkeit und dem damit einhergehenden düsteren Soundgewand abgelassen wird. Die Gast-Vocals hätte man sich getrost sparen können, genauso wie die Kreisch-Attacken des Frontmanns, der dabei klingt, als hätte er zwei Eier im Mund. Einige Songs sind auch ganz einfach zu lang geraten, was überflüssige und dazu langweilige Parts zur Folge hat, die nicht unbedingt hörenswert sind.

"Praise The Most Dead" ist ein gallespuckendes Hass-Werk, voller Zerstörungswut und dem Streben nach Dunkelheit, das auf musikalischer Ebene dementsprechend passend umgesetzt wurde. Definitiv keine Platte, die im Hintergrund läuft, birgt das Debüt von I The Unlord eine extreme Sogwirkung in sich, die alles Positive aus der Welt niederwalzt. Dass dabei hin und wieder der Blick für das Schöne gelitten hat, kann dabei verschmerzt werden, deutet jedoch entschieden auf die vorhandene Einfältigkeit, derer man sich bewusst sein sollte. Stimmungstechnisch aber ganz große Klasse.

 

Pro
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Kontra
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Wertung: 6 / 10 Punkte
Autor: KingpinRegistriert: 28.05.2004 - Verfasste Artikel: 347 - Forenposts: 757 - Alle Artikel anzeigen
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Allgemeine Informationen

Veröffentlichung: keine Angabe

Spielzeit: 45:19 min

Label: Diy

Band: www.facebook.com

Tracklist:

01. Lotus Eaters: The Brotherhood Of Intoxication
02. Taste Of Dark Matter
03. 1000 Gallons Of Piss Turn Into Gold
04. I Am Permanence
05. Deadwood
06. Beating A Dead Horse (ft. Malte Seidel Of Black Shape Of Nexus)
07. Wrong-eyed Sleeper
08. On Giants Neck
09. Heretic Nerd
10. Praise The Most Dead

Discografie:

2012 - Praise The Most Dead Lp
2009 - Demo

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