Filmberichte

JCVD

Eintragen am: 02.01.2011 | Genre: Satire | Land: Belgien, Luxemburg | Jahr: 2008 | Spielzeit: 96 min | FSK: 16 Jahre

Jean-Claude Van Damme hat gerade den Sorgerechtsstreit um seine Tochter verloren, ist nicht gerade am Höhepunkt seiner Karriere und die Rechnung seines Anwalts stellt ihn vor ein ernstes Problem. Als Jean-Claude in einer Postbank verschwindet und kurz darauf Schüsse fallen ist für die Polizei, fast ausschließlich aus Van-Damme-Fans bestehend, schnell klar: Der verzweifelte Star versucht mit einem Bankraub seine Finanzen in Ordnung zu bringen. Die Bank wird umstellt und ein Geiseldrama nimmt seinen Lauf. Doch während draußen sich allmählich Demonstranten versammeln und Freiheit für Jean-Claude vordern, ahnt niemand, was im Inneren der Bank wirklich vorgeht.

 

JCVD... das Comeback des belgischen Kickboxers?! Berichte die ich über den Film im Vorfeld gelesen hatte offerierten mir den "besten Van Damme bisher" und manch einer mochte ihn sogar für den Oscar vorschlagen. Nun ganz so euphorisch bin ich dagegen nicht. Grundsätzlich ist die Idee eine Geschichte um einen realen Schauspieler zu stricken sehr witzig. Jean-Claude Van Damme (JCVD) kehrt für ein paar Tage Urlaub in seine belgische Heimat zurück und hat mit privaten und finanziellen Sorgen zu kämpfen. So verliert er das Sorgerecht für seine Tochter, sein Agent schafft es nicht mehr ihm Filme zu vermitteln und demnach ist auch Ebbe in der Kasse. Auf dem Postamt versucht JCVD auf eine Überweisung zurück zu greifen und wird plötzlich Teil eines Raubüberfalls. Und wie der dumme Zufall so will, erkennen ihn die Leute auf der Strasse wieder und denken fortan das JCVD der Räuber ist. Da Van Damme in Belgien aber eine Art Volksheld ist, wird er von den schnell heraneilenden Zaungästen eher bejubelt und vergöttert - das er womöglich gerade mit Waffengewalt eine Post überfällt ist da eher zweitrangig. Haha.

JCVD ist teilweise Biografie - so spricht der Hauptdarsteller in diversen Blenden über seine Vergangenheit - und vordergründig Satire. Denn auch wenn der Schauspieler kaum noch Erfolge vor der Kamera zu feiern hat und eher von drittklassigen Regisseuren Jobs erhält, ist die Popularität um ihn ungebrochen. Darauf liegt glaube ich auch der Focus des Films. Selbst die eigentlichen Räuber sind fasziniert ihren Van Damme mal aus nächster Nähe zu sehen. Entsprechend witzig fallen auch viele der Dialoge aus.

Actionfans die Van Damme gern mal wieder Arme und Beine schwingen sehen wollen, werden eher enttäuscht werden. Es gibt ein paar entsprechende Szenen, aber eigentlich zeigt der Film das Schauspieler auch nur mit Wasser kochen und wie sie vielleicht reagieren könnten, wenn sie selbst Teil eines realen Raubes oder ähnlichem werden.

Wie gesagt, ein recht witziger und satirischer Film der Van Damme von einer ganz anderen Seite zeigt, er spielt sich eben selbst! Für den Oscar reicht das meiner Meinung aber nicht.

 

Pro
  • tolle Schnitttechnik
  • Grundidee des Films
Kontra
  • wer einen Actionfilm erwartet wird enttäuscht werden
Wertung: 8 / 10 Punkte
Autor: niffiRegistriert: 11.02.2003 - Verfasste Artikel: 19.173 - Forenposts: 12.033 - Alle Artikel anzeigen
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