Filmberichte

ROB ZOMBIES HALLOWEEN

Eintragen am: 12.10.2011 | Genre: Horror | Land: USA | Jahr: 2007 | Spielzeit: 105 min | FSK: 18 Jahre

Michael Myers führt als zehnjähriger Spross einer White-Trash-Familie eine bedauernswerte Existenz als stets gehänselter und verlachter Außenseiter - bis ihm an Halloween der Kragen platzt und er zum Massenörder wird. 17 Jahre später ist der mittlerweile zum Reisen herangewachsene Junge in der Psychiatrie von Dr. Sam Loomis zum Enigma geworden. Dann erwacht die Wut an Halloween von Neuem, und er macht sich auf den Weg, das letzte verbleibende Familienmitglied, die ahnungslose Laurie Strode, zu töten.

 

Nachdem das Original von John Carpenter heute bereits über 30 Jahre auf dem Buckel hat, sollte im Grunde jeder schon einmal von Michael Myers und dessen stumme Mörderhatz gehört, gelesen bzw. gesehen haben. Da die 2007er Neuauflage des WHITE ZOMBIE Sängers Rob Zombie neulich mal für einen schlanken Taler in der Auslage war, griff ich kurzerhand dann auch mal zu. Rob Zombie hat ja bereits mehrere Horrorfilme auf die Menschheit losgelassen, darunter das 2003 - ja man kann fast schon sagen - Meisterwerk "Haus der 1000 Leichen" sowie die etwas flaue Fortsetzung "The Devil's Rejects" im Jahre 2005. Und was man von ihm wohl auch mittlerweile erwartet ist jede Menge Blut und natürlich seine Frau Sheri Moon Zombie in irgendeiner Rolle. So geschehen natürlich auch in seiner Version von "Halloween", in der Gattin Sheri Moon als Deborah Myers die Mutter des künftigen Maskenmörders verkörpert.

Der Film hält sich weitestgehend an das Original aus dem Jahre '78 des letzten Jahrhundert und beginnt mit der Geschichte um Michael als kleines Kind. Wie man es von Rob Zombie Filmen gewöhnt ist, sind vorallem die Dialoge recht hart, und oftmals auch völlig uninteressant. Die Mutter von Michael versucht sich als Tänzerin in einem Stripladen durchzuschlagen, seine Schwester hat auch wenig Gutes für ihn übrig und der White-Trash-Verschnitt "Ronnie White", der Freund der Mutter, ist ebenfalls voller Abneigung. Der komplette Prolog ist ein einziger Verbalausfall. Allerdings kommt dadurch auch Michael's Hass auf seine "Sippe" recht gut zur Geltung. Seine Kindheit wird eigentlich recht lang beleuchtet, dann gibt es im typischen Slasher-Stil natürlich auch die Morde, weswegen Michael dann ja auch verurteilt und in eine Psychatrie gesteckt wird... der Rest ist bekannt. Jahre später bricht Michael aus und will seine Schwester töten, die bei den ersten Morden vor 17 Jahren noch ein Baby war. Dabei wird natürlich jeder getötet, der irgendwie mal durch's Bild rennt.

Letztlich war ich ziemlich enttäuscht von dem Film. Kein Vergleich zu "Haus der 1000 Leichen". Das liegt vorallem an den stereotypischen Charakteren. Es sind immer junge Kids, eigentlich ausschließlich Mädchen im typischen Abschlussklassenalter die nur auf Sex aus sind, entsprechend gehaltvolle Gespräche an den Tag legen, und kurz vor ihrer Daniedermetzelung halbnackt, ohrenbetäubend und nervig kreischend die Leinwand ausfüllen. Dazu hatte ich immer wieder den Eindruck, dass der Film trotz FSK18 Wertung etliche Male geschnitten war. Oder sollten diese komischen Schnitte und Handlungslücken etwa gewollt sein? Keine Ahnung, aber so haben viele Szenen keinen richtigen Sinn ergeben. Auch fand ich die Darstellung von Michael eher dümmlich, als furchteinflößend. Und wenn's dann nicht mal wieder eine Quotenszene reißen sollte, gibt's fragliche Filmlängen wo nichts passiert oder die Hauptprotagonistin (Michael's Schwester) minutenlang durch's Holzhaus flüchtet, um genau die gleichen Fehler zu machen, wie so viele andere Teenager in ähnlichen Filmen vor ihr. Richtig spannend fände ich dagegen ja eher die Situation, wenn die Darsteller in solchen Filmen - die ja im Grunde immer die aktuelle Zeit wiederspiegeln sollen - genau solche Klassiker Slasher Filme selbst gesehen haben, darauf Bezug nehmen würden um eben nicht diese typischen Deppenfehler zu machen: laut schreien, Licht anmachen oder sich im oberen Stockwerk verkriechen. Hat das irgendwann schonmal was geholfen?

Nunja, HALLOWEEN war für die 5,- EUR ganz ok, aber ein zweites Mal werde ich ihn wohl nicht schauen. Und HALLOWEEN II aus Zombie's Feder (2009) werd ich mir wohl gleich ersparen. Dann doch lieber wieder das Original.

 

Pro -
Kontra
  • gehaltlose Dialoge
  • etliche Storylücken
  • dramaturgische Lücken und etliche Längen
  • typische Darstellung von pubertären Kids
Wertung: 5 / 10 Punkte
Autor: niffiRegistriert: 11.02.2003 - Verfasste Artikel: 19.173 - Forenposts: 12.033 - Alle Artikel anzeigen
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