Filmberichte

WORLD INVASION - BATTLE LOS ANGELES

Eintragen am: 21.04.2011 | Genre: Science Fiction | Land: USA | Jahr: 2011 | Spielzeit: 116 min | FSK: 16 Jahre
ACHTUNG SPOILER: Dieser Filmbericht enhält Spoiler und verrät Teile der Handlung.

Fotos und Meldungen von UFOs und Außerirdischen sind auf der ganzen Welt seit Jahrzehnten an der Tagesordnung, ohne dass man ihre Echtheit verifizieren oder erklären könnte, was sie zu bedeuten haben. Das ändert sich im Hier und Jetzt, als die Erde ohne Vorwarnung aus dem Weltall angegriffen wird. Eine Metropole nach der anderen geht unter und gerät in Feindeshand. In Los Angeles bildet sich das letzte Bollwerk gegen die Unterjochung der Menschheit. Ein Offizier der Marines und sein Platoon wachsen über sich selbst hinaus.

 

Invasionsfilme mit außerirdischen Lebensformen gabs ja schon so einige, spontan fällt mir da INDEPENDENCE DAY ein. Beide Filme haben erstaunlicherweise nicht nur die gleiche Grundthematik, sondern in beiden Filmen schafft es mal wieder nur das US Militär bzw. eine einzelne Person das globale Ende abzuwenden und die fremden Invasoren aufzuhalten. So weit so übertrieben.

WORLD INVASION beginnt bereits mitten in der Invasion der Aliens. Halb Los Angeles liegt bereits in Trümmern, anderorts haben es die Besucher bereits geschafft komplette Städte oder Landstriche einzunehmen. Bevor man der Geschichte um Staffsergeant Michael Nantz aber aktiv folgen kann, wird die Uhr noch einmal 24 Stunden zurück gedreht und man erhält Einblick in die Geschenisse vor der Invasion. Staffsergeant Michael Nantz quittiert eigentlich seinen Dienst und macht nochmal eine letzte Ausbildungsrunde, als die Streitkräfte sich plötzlich mobil machen, da innerhalb weniger Stunden Aliens auf der Erde aufgetaucht sind und die Menschen ausrotten wollen. Nantz bekommt sowas wie seinen "letzten Auftrag". Er soll mit einer Truppe US Marines Zivilisten aus einer Polizeistation befreien. Der Haken an der Sache: die Polizeistation befindet sich in einem Gebiet, dass bereits von den Aliens erobert wurde. Um die Sache dann noch dramatischer zu machen, haben Nantz und seine Leute nur 2 Stunden Zeit, bis das Militär mit Bomben das Gebiet dem Erdboden gleich machen will.

Was dann folgt sind ca. 1,5 Stunden lang Pathos... Pathos... Pathos. Immer mitten im Geschehen verfolgt man als Zuschauer die Mission, die in verwackelten Bildern und mit jeder Menge Geschwindigkeit auf die Leinwand projeziert wurde. Wer den Kamerastil von Filmen wie CLOVERFIELD, BLAIRWITCH PROJECT oder DAS BOURNE ULTIMATUM zu anstrengend fand, sollte sich den Streifen erst garnicht anschauen. Das Bild steht zu keiner Minute still. Selbst bei Dialogen ist die Sicht immer aus der Perspektive einer "unsichtbaren dritten Person" die sich permanent bewegt. Alles sehr hektisch! Das sorgt zwar für Spannung und Authentizität, hat teilweise auch 3rd Person Shooter Niveau, ist aber nach einer gewissen Zeit recht nervig.

Im Nachgang muss ich feststellen, dass WORLD INVASION wieder nur die typischen Handlungsverläufe aufweißt. Die Truppe von Marines hat Vorurteile gegen Staffsergeant Michael Nantz, weil bei dessen letzten Einsatz Leute drauf gegangen sind. Man trifft plötzlich auf weitere Militäreinheiten, die zuuufälligerweise auch einen Geheimauftrag haben, die Munition scheint nur dann auszugehen, wenn man kurz vor einem Checkpoint ist (ja, der Spielevergleich liegt oft sehr nah) und durch, fast schon mit Ansage, Verluste in den Zivilreihen wird dann nochmal auf die Tränendrüse gedrückt. Der Soundtrack sorgt fürs Notwendige. Es gibt Märtyrer und jede Menge fragwürdige Ortswechsel, denn dafür dass die Mannen fast ausschlißelich zu Fuss unterwegs sind, legen sie doch eine beachtliche Strecke zurück.

Technisch ist WORLD INVASION auf der Höhe der Zeit, die Effekte sind sehr gut umgesetzt, der Sound bombastisch. Trotzdem kann das den Streifen nicht retten. Die Handlung ist platt umgesetzt, die Dialoge strotzen vor nervigen "USA wir schaffen alles" Gelaber, und das Ende ist mal wieder an den Haaren herbei gezogen. Man stelle sich vor, eine Weltinvasion von unzählbar vielen Aliens mit Raumschiffen und einer viel weiter entwickelten Technik als wir uns vorstellen können, und dann schafft es ein Mann die Kommandozentrale (in der Größe des Pentagon) mit einer Rakete lahmzulegen. Alles klar!

WORLD INVASION ist zum Werbefilm des US Militärs verkommen, schade. Da bin ich von Hauptdarsteller Aaron Eckhart (u.a. THE DARK KNIGHT) echt weitaus besseres gewöhnt.

 

Pro
  • Kamera immer direkt mitten im Geschehen
Kontra
  • viel zu viel Pathos
  • Ende ziemlich abstrus
  • permanent zu hektische Kamera
  • Werbefilm für das US Militär
Wertung: 4 / 10 Punkte
Autor: niffiRegistriert: 11.02.2003 - Verfasste Artikel: 19.173 - Forenposts: 12.033 - Alle Artikel anzeigen
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