[Review] Poison the Well - The Tropic Rot

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omerta
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[Review] Poison the Well - The Tropic Rot

Beitrag von omerta »

POISON THE WELL - The Tropic Rot

Label: Ferret Music - www.ferretstyle.com
VÖ: 06.07.09

Bild

Tracklist:
01. Exist Underground
02. Sparks it will rain
03. Cinema
04. Pamplemousse
05. Who doesn't love a good Dismemberment?
06. Antarctica inside me
07. When you lose I lose as well
08. Celebrate the Pyre
09. Are you anywhere?
10. Makeshift clay you
11. Without you and one other I am nothing

Spielzeit: 47:20 min

Über den Ausnahmestatus, den Poison the Well als melodische und moderne New School Hardcore-Band oder gar -Legende innehaben, muss man nicht mehr viele Worte verlieren. Schon das Full Length Debüt gehört heute zu den absoluten Klassikern des Genres, auch wenn dieses streng genommen im Vergleich zu den heutigen Fertigkeiten der Band schon beinahe unreif wirkt in seiner ungestümen, jugendlichen Art. Bedenkt man allerdings die Zeit, in der die Platte releast worden ist, sieht man das auch wieder etwas anders.

Allerdings befürchtete ich nach der 'Versions', die mir anfangs vor Begeisterung die Schuhe auszog, auf lange Sicht aber mit ihrer Überladenheit und etwas zu gut gemeinten Experimentierfreude eher anstrengend war, dass diese Richtung weiter eingeschlagen und somit die Dynamik, die man von der 'You come before you' gewohnt war, verloren sei. Doch Posion the Well machen auf ihrem neuen Silberling genau das richtige: Sie reduzieren ihrer beiden Vorgänger aufs Wesentliche - also auf die jeweils besten Zutaten - und schrauben die Experimente und Dichte etwas herunter, zu Gunsten richtig schöner, runder Songs, die sich dennoch nicht zu schade sind, auch mal auszuufern.

Was während den ersten eins zwei Durchläufen noch unspektakulär klingt, zündet um so mehr, wenn man am Ball bleibt. Der abermals nach oben geschraubte Clean-Gesang besticht durch großartige und schmeichelnde Melodien am Fließband, die ungestümen Momente sind aber ebenfalls genau richtig dosiert. Überhaupt funktioniert die Laut / Leise Dynamik auf 'The Tropic Rot' wieder vortreffend, auch wenn man beim hören meistens das Gefühl hat, dass die leisen Momente die Oberhand haben. Genauer betrachtet ist dem aber nicht so, sie sind nur mittlerweile so groß und mitreissend, dass sie einem beim besten Willen nicht mehr aus dem Kopfe gehen wollen. Sie sind einfach gesagt so gut, dass die Aufmerksamkeit des Hörers einfach mehr an ihnen hängt, als an den ungestümen Ausbrüchen. Und genau hier liegt eben die Stärke der Band: Während die Ausbrüche nur noch Mittel zum Zweck zu sein scheinen, bestimmen und formen die Melodien die Songs der Amerikaner erst richtig zu dem, was sie sind. Und da die das können, geht das Konzept auch vollkommen auf.

Fazit: Poison the Well sind eine Band im stetigen Wandel, eine Band die die Messlatte immer besonders hoch gelegt hat. Seit der 'You come before you' ist eine neue Ära ihres Schaffens eingeleitet, die sich immer mehr schmeichelnden Melodien und eingängigen Hooklines öffnet, die aber dennoch immer ihren Funken Hardcore bewahrt, wenn auch in immer reduzierterer Form. Im Gegensatz zum Vorgänger ist 'The Tropic Rot' nun eine wirklich von vorn bis hinten runden Sache. All Killer, no Filler!

Punkte: 9 von 10

Discographie:
1998 - Distance only makes the Heart grow fonder EP
1999 - The Opposite of December
2001 - Tear from the Red
2003 - You come before you
2007 - Versions
2009 - The Tropic Rot

http://www.myspace.com/poisonthewell
Burnilein
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Re: [Review] Poison the Well - The Tropic Rot

Beitrag von Burnilein »

Schönes Review und bestimmt ne gute Scheibe - wird gekauft, danke!
Knotty
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Re: [Review] Poison the Well - The Tropic Rot

Beitrag von Knotty »

Unglaublich!!!
erstmal natürlich das Album
dann das review
und zu guter letzt die wenigen replys (neg.)!!!
ey the tropic rot is doch wirklich mal ne zeile (oder zwei...) wert...
eigentlich wurde im review schon alles gesagt...aber für jeden hörer (vor allem der ersten stunde), ist dieses album pflicht...
'the opposite of december' war ungestüm und man merkte der platte diese jugendliche rotzigkeit an.
dennoch war schon damals eine gewisse tiefe vorhanden, die poison the well zu etwas einzigartigem machte.
ich bin begeistert, das ptw nicht (wie zum teil auf der 'versions') zu viel experimentiert und sich auf ihre musikalischen grundsätze berufen haben.
so lieblich Aryeh Lehrers stimme in den cleanen parts auch klingen mag...umso brachialer sind seine 'AUSBRÜCHE', die ich schon damals gemocht habe und heute liebe.
diese 70'er jahre surfgitarrenriffs (irgendwie schon am cover zu erahnen) integrieren sich wunderbar und erzeugen ein neues klangelement, dass für mich so noch nicht zu hören war.
für mich kann man das am besten bei 'antarctica inside me' und 'cinema' nachvollziehen.
die songs nehmen einen gefangen und der hörer wartet sekunde um sekunde darauf, wie es weiter geht.
ich denke 'ergreifend' trifft es am besten.

10/10
omerta
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Re: [Review] Poison the Well - The Tropic Rot

Beitrag von omerta »

Knotty hat geschrieben:Aryeh Lehrer
der sing seit der "distance..." ep da nicht mehr. :)
Knotty
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Re: [Review] Poison the Well - The Tropic Rot

Beitrag von Knotty »

sry...war grad so geflasht...meinte natürlich jeff...nix für ungut...(da passt aber jemand auf)
Uwe Leistner
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Re: [Review] Poison the Well - The Tropic Rot

Beitrag von Uwe Leistner »

CD war am Freitag im Briefkasten...erstmal reinlauschen...aber bis jetzt schon richtig gut! Und das Artwork is mal wieder Obersahne!
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