Interviews

THE BLACKOUT ARGUMENT

Band

Wir freuen uns Euch ein ganz besonderes "The Blackout Argument" Interview-Special präsentieren zu können bei dem ihr in folgendem exklusiven Track-By-Track Feature alles über die neue Langrille "DETENTION" erfahrt! Die Band spricht über jeden Song und dessen Entstehung!

Unser Review zu "DETENTION" gibt es hier online.

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1. High Treason On Your Own
Um ehrlich zu sein hätte keiner von uns geglaubt, dass dieser Song einmal der Opener unseres Albums sein wird. “High Treason On Your Own” wurde insgesamt 3x umgeschrieben wobei die letzte Version mehr oder weniger spontan entstanden ist, wie fast immer über “Reduktion” - sprich wir haben beim Refrain alles über Bord geworfen was überflüssig war und auf einmal hat alles zusammengepasst. Nichtsdestotrotz haben wir durch das viele umschreiben und überarbeiten irgendwann den Bezug zum Song verloren. Der Vorschlag ihn als Opener für das Album zu nehmen und mal nicht mit einer “Hau-Drauf-Nummer” zu beginnen wie unsere bisherigen Alben kam von Kai / Redfield Records und wir sind inzwischen SEHR glücklich, dass wir auf ihn gehört haben ;-) (Chris)

2. The Netherworld Of Our Future
Manchmal setzt man sich zuhause hin und schreibt Songs, nur um die fragenden Gesichter in der nächsten Bandprobe zu beobachten, wenn man die neuen Riffs dazu vorspielt. Nicht dass "The Netherworld of our Future" irgendwie schwierig zu spielen wäre, aber alles was man nicht als Powerchord bezeichnen könnte, wird in der Band erstmal grundsätzlich hinterfragt, haha. (Schwede)

Schwede ist ein komischer Typ. Das äußert sich auch in seiner Art, Songs zu schreiben: Rythmen, die "natürlich" aus ihm herauskommen, sind für uns andere eine Geduldsprobe. Wenn wir im Proberaum "The Netherworld Of Our Future" spielen, versuche ich manchmal, mich so zu bewegen wie es ein Schwede tut. Dann fühlen sich seine Riffs auch für mich etwas normaler an. (Eric)

3. Satisfying Angst (feat. Andrew Neufeld)
Bis zur Aufnahme von "Satisfying Angst" im Studio hieß der Song bei uns immer "Fünfkommafünfer". Warum das so ist, ist etwas komplizierter: Auch unser Drummer Phil schreibt Songs. Weil er aber selbst kein Instrument mit echten Tönen beherrscht und auch keine Noten lesen kann, hat er sein eigenes Notensystem erfunden, das zwangsläufig jeder von uns lernen musste um seine Songideen umzusetzen. Statt C, D & E heißen die Töne bei Ihm 1, 2 & 3 - oder eben auch mal 5,5! Weil aber der Ton 5,5 kein Ton ist den man als normaler Mensch in einen Rocksong packt, stieß der Ton auf heftigen Widerstand vonseiten der Gitarristen. Der Ton blieb aber trotzdem im Song und jeder weiß was gemeint ist, wenn auf der Setlist die Zahl 5,5 steht. (Eric)

Wir nennen das was Eric beschreibt die “Seidel'schen Harmonienlehre”. Unser Label, unser Video-Regisseur und Andrew / Comeback Kid der hierzu Guest Vocals beigesteuert hat waren übrigens alle der gleichen Meinung: “Satisfying Angst” ist der beste Song auf “Detention”. Ach ja?! (Chris)

4. Untied Lone Wolves
Dieser Song ist zwischen zwei entscheidenden Phasen unseres Songwritings entstanden: Der Frühphase in der Tracks wie “Horror Sidings” oder “The Swimming Dead” entstanden sind und der Traun-Phase die Songs wie “Overweight Against Heart Attacks” oder “Fine Feathers Make Fine Birds” hervorgebracht hat. Dementsprechend steht der Song stilistisch auch ein bischen “zwischen den Stühlen”. Da er aber live hervorragend funktioniert und auch auf dem Album eine wichtige Funktion erfüllt freunden wir uns langsam mit ihm an. (Chris)

5. Absolution For Supermen (feat. Ben Fink)
Den Arbeitstitel dieses Songs nennen wir mal lieber nicht… ;-) Eine schöner Pop-Song der auf einmal wie aus dem Nichts von einem Lederwesten-tragendem Ruhrpott-Bergarbeiten komplett in Stücke gerissen wird! Ein gewagtes Guest-Vocal-Feature von Fink / Zero Mentality das Band-intern hochgradig abgefeiert wird. (Chris)

6. Fine Feathers Make Fine Birds
“Fine Feathers Make Fine Birds” war der erste Song von dem wir während der Entstehung des Albums zu 100% zufrieden waren. Er entstand während unserer Songwriting-Isolation in Traun / Österreich und wurde seitdem so gut wie nicht mehr verändert. Der Song war zudem der erste den wir vom neuen Album ins Netz gestellt und live gespielt haben. Von diesem Track gibt es übrigens auch eine geheime “Spezial-Version” die wir vielleicht irgendwann einmal veröffentlichen… oder auch nicht. (Chris)

7. Versus The Northern Wind
Für mich ist "Versus the Northern Wind" so ziemlich der beste Song der Platte. Wenn ich den Refrain spiele, fühle ich mich nämlich, als würde ich bei SILENT DRIVE spielen! Geschrieben hat ihn Chris, der sich aber lange Zeit nicht damit anfreunden konnte, was aus dem Song letztendlich geworden ist. Scheinbar hatte er sich das Endresultat anders vorgestellt, als er die Riffs dazu geschrieben hat. Ich vermute aber dass es auch daran liegen könnte, dass "Versus the Northern Wind" einfach anders klingt als der Song von dem er damals die Riffs geklaut hat ;-) (Eric)

8. Horror Sidings
Am Anfang von "Horror Sidings" hör´ich Raphael immer "fucking television again!" schreien. Das kann man aber auch gern so mitsingen :) (Eric)

“Horror Sidings” war der aller erste Song den wir für “Detention” geschrieben haben. Wochenlang hiess er deswegen nur “Song 1” (eine Namenskonvention mit der unser Drummer Phil übrigens deutlich besser zurecht kommt als mit den “echten” Songtiteln). Auch dieser Song hat sich über die Monate hinweg immer wieder ein Bischen verändert und unser Labelboss Kai trauert immernoch einer älteren Pre-Chorus-Version hinterher, die auf einem frühen Demo mal so unfassbar hoch eingesungen war, dass jegliche Form der Reproduktion - egal ob im Studio oder Live - vollkommen ausgeschlossen war/ist. (Chris)

9. March With Untrue Gods
Ihr solltet mal Chris' Gesicht sehen, wenn er den Anfang von diesem Song mitsingt! (Schwede)

Arbeitstitel: “Wir Marschieren”. Keine Ahnung ob man das jetzt noch nachvollziehen kann aber als wir das Strophen-Riff das erste mal gespielt haben waren auf einmal alle am im Stechschritt unterwegs durch den Proberaum. (Chris)

10. Untold Memoirs
Als ich bei BOA eingestiegen bin, hat mir Chris erst mal erklärt was ein Pre-Chorus ist und dass es wichtig ist einen Pre-Chorus zu haben. Dann ist Untold Memoirs entstanden. Wie einfach ist es eigentlich, Rocksongs zu schreiben? (Eric)

11. Call The Tiny Sister's Dog
Das Piano-Intro zu Call The Tiny Sister´s Dog hat Phil geschrieben und programmiert. Wir wollten aber kein programmiertes Piano auf dem Album haben. Attila, der mit meiner Schwester Musik studiert, hat uns das Ding deshalb auf einem echten Flügel eingespielt. Weil unser Drummer und gleichzeitig Studiomann Phil aber ungefähr so flexibel ist wie ne Eisenbahnschiene, wollte er die Flügelversion nicht verwenden weil das Tempo nicht 1:1 gleich war wie bei seiner Version. Ich war nicht mehr so wütend auf Phil, seit dem er meine Hand in die Bustür eingequetscht hat! Nach einem ziemlich aufgebrachten Telefonat hat er dann nachgegeben. Wir haben jetzt einen echten Steinway Konzertflügel auf Detention! Wenn das nicht geil ist weiß ich auch nicht :) (Eric)

Ich finde “Call the Tiny Sister's Dog” hat den stärksten Refrain des gesamten Albums. Wäre der Song ansonsten nicht so über alle Maßen unkonventionell, hätte man ihn fast als Single oder Promo-Song auskoppeln können. Wir sind uns nicht mal einig ob wir ihn live-spielen sollen und einige subversive Kräfte innerhalb der Band haben sogar versucht seine feste Position auf dem Album-Master zu sabotieren! (Chris)

Jegliche Versuche, die anderen zu überreden, den Song doch noch vom fast fertigen Master runterzunehmen, sind irgendwie alle gescheitert, haha ;-) (Schwede)

12. The Swimming Dead
Als wir nach der Tour 2009 mit dem Songwriting für Detention begonnen haben, haben wir zunächst alles ausprobiert was wir irgendwie geil fanden. Damals war alles erlaubt - sogar, dass Bassisten Gitarrenriffs schreiben! Chris hat mir dazu eine seiner Gitarren zu einem Spotpreis überlassen. Mittlerweile tut es mir leid, dass ich das Teil schon einige Wochen später aus vermeintlicher Geldnot zu einem Spitzenpreis auf Ebay verscherbelt habe! Jedenfalls war das unsere "Schweinerock-Phase". Für die Zeit steht The Swimming Dead und ich bin froh dass der Song es aufs Album geschafft hat! Die Sologitarre haben wir übrigens nicht selbst eingespielt - dazu haben wir einen RICHTIGEN Gitarristen ins Studio kommen lassen ;-) (Eric)

Ein weiser Mann hat mal gesagt “Willste Schweinerock dann hol' dir 'nen Schweinerocker”. Daran haben wir uns gehalten und uns einen entsprechenden Gast-Musiker mit langen Haaren, Ramones-Shirt und 'ner Flying-V Gitarre besorgt. Alles richtig gemacht. (Chris)

13. Overweight Against Heart Attacks (feat. Casper)
Österreich. -10 Grad. Keine vernünftige Heizung. Kaum Fenster. Wenig Schlaf. Schlechtes Essen. Das sind in etwa die Rahmenbedingungen unter denen "Overweight Against Heart Attacks" entstanden ist. Ich weiß noch genau, wie ich mich mit Gitarre, Notebook und Mini-Heizlüfter in die hinterste Ecke des Studios verschanzt habe und mir klar war, dass jetzt nur noch ein kleiner Erfolg beim Songwriting den Tag retten konnte. Das am Ende dieser Song heraus gekommen ist, hätte ich davor nicht für möglich gehalten. Aber nicht nur das, sondern auch dass Casper mit seinem Guest-Part noch verschiedene Musikrichtungen so unkompliziert und passend miteinander verbindet, spiegelt für mich das Prinzip "Detention" wider wie kein anderer Song auf dem Album. (Schwede)

14. At Daggers Drawn With Life
"Wir brauchen noch einen ersten Song für's Album. Lass uns dafür noch extra einen mit Intro-Charakter schreiben..." Warum genau DER Song jetzt als letztes auf der Platte ist, weiß glaub keiner so genau ;-) (Schwede)

 

Bilder/Credits: Band

Autor: niffiRegistriert: 11.02.2003 - Verfasste Artikel: 19.173 - Forenposts: 12.033 - Alle Artikel anzeigen
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