CONVERGE-DROPDEAD - SPLIT 7INCH

Label: Von den Bands veröffentlicht, von Armageddon und Deathwish Recs. vertrieben.
Extras: Durch die knappe Gesamtspielzeit mit 1,50 € pro Minute Musik recht teure Anschaffung.
Note: Zwei Ausnahmebands auf einer Platte. Endgeil.
Zur Musik: Split-Singles haben immer einen Gewinner und einen Verlierer, da beißt die Maus keinen Faden ab. Mein Gewinner auf dieser Platte heißt ganz klar Converge, was ich allerdings schon vor dem Auflegen der Platte wusste.

Dropdead liefern mit „Paths of Glory“ einen klassischen Anderthalb-Minuten-Crustpunk-Kracher ab, der in seiner Einfachheit und Rohheit eine beeindruckende Power aufbaut. Ehrlich gesagt, hätte ich nicht gedacht, dass mir so ein grobschlächtiges Neanderthal-Geprügel im Jahr 2011 noch mal derart die Kinnlade runterklappen lässt. Ich glaube, das Geheimnis liegt in der unbedingten Dringlichkeit und der absoluten Entschlossenheit, mit der diese Urpunker ihre Kampflieder vortragen.
Ich habe die nicht sonderlich exklusive – weil auf 2.000 Stück „limitierte“ – rot-schwarz marmorierte Vinylversion ergattert, die ich im Gegensatz zum Cover allerdings todschick finde. Apropos Cover: Wer bitte schön hätte es vor zehn Jahren für möglich gehalten, dass eine gestandene Aktivistentruppe wie Dropdead mal eine splitterfasernackte Frau (mit weggeballertem Kopf und Engelsflügeln) auf ihr Frontcover packen würden' Ich jedenfalls nicht.

„Hardcore-Alben haben zumeist das Problem, dass sie nie richtig schlecht, aber eigentlich auch nie richtig gut sind. Komischerweise schaffen es die Bands in diesem Sektor, es auf einen Konsens an Härte, Groove und Aggression zu bringen, auf welchem dann aber auch schnell stagniert wird. Das ist erstmal nichts Schlimmes, hält aber zumindest mein Interesse an neuen Releases, die nicht von Bands wie Hatebreed (die das „gewisse Etwas“ mitbringen) stammen aber in Grenzen."
Eigentlich ist da jeder Satz für sich schon Gold wert, aber die Feststellung, dass „Hatebreed“ im Hardcore-Bereich das „gewisse Etwas“ mitbringen, müsste man sofort mit dem Review-Nieten-Preis 2011 belohnen.
Bilder/Credits: www.convergecult.com , www.en.wikipedia.org