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ASPERSING HOSEA - BIS ZUM ENDE EP

Eintragen am: 04.05.2011

ASPERSING HOSEA - BIS ZUM ENDE EP
Noch nicht mal ein Jahr nach der durchaus überzeugenden Debüt-EP fahren die Hessen von Aspersing Hosea ein neues Geschütz aufs Schlachtfeld des deutschsprachigen Metal-/ Hardcore und man fragt sich schon, ob da nicht vielleicht doch zu wenig Zeit ins Land gegangen ist. Doch es ist viel passiert: das Besetzungskarussel drehte sich, ein neuer Gitarrist und Drummer mussten gefunden werden und ausreichend Bühnen haben die Jungs und Mädels auch gesehen. Was bedeutet das alles für die aktuelle EP "Bis zum Ende" (auf Twilight-Witze à la "Bis(s) zum Ende" soll im Folgenden verzichtet werden)?

Zum Einen fällt sofort auf, dass sich nur drei Songs auf selbiger befinden, was in Anbetracht der kurzen Zeit auch ganz gut so ist. So erwartet man keine Lückenfüller oder unausgegorenen Beiträge. Zum Anderen fällt der (wenn auch gemäßigte) Umbruch im Stil des Quintetts auf: ging es auf der 2010er EP noch bedeutend kantiger und roher zur Sache, so wirken die Songs anno 2011 bedeutend vielschichtiger und durchgeplanter. Gleichsam scheint der Fokus deutlich mehr auf den melodischen Aspekt gelegt worden zu sein.

Song Nummer eins "Quelle des Mehres" (kein Schreibfehler, wird wirklich so geschrieben) erinnert noch am ehesten an die letztjährige Veröffentlichung; aus der Stille wird langsam ein Moshgroove eingeblendet, der dann recht schnell sein Ende in einem klassischen zweistimmigen Metalcore-Riff findet - so weit, so gut. Die Produktion von "Bis zum Ende" kann auf jeden Fall Einiges - gerade die Gitarren sind deutlich weniger mittenbetont als auf der letzten Veröffentlichung und so klingt die ganze Sache noch eine gehörige Ecke professioneller. In der Aufnahme des Gesangs sehe ich aber noch gewisse Defizite: der will sich noch nicht so richtig homogen in die Produktion einfügen. Der zweite Song "U(h)rwerk" zeigt dann schon deutlicher an, welchen Weg Aspersing Hosea höchstwahrscheinlich einschlagen werden. Meiner Meinung nach haben hier Misery Signals Pate gestanden und die sind bekanntermaßen nicht die schlechteste Inspirationsquelle; ab und an erinnert der Song auch dezent an Destiny (a.k.a. The Destiny Program). Der Song stützt sich auf wirklich gut arrangierte Melodien, nur unterbrochen von einem Moshpart im Mittelteil. Und wenn die Melodien eines sind, dann catchy.

Noch eine Ecke progressiver geht es bei "Genesis" zu. Und hier werde ich in meiner höchstpersönlichen Meinung wieder bestätigt: Metalcore auf Deutsch funktioniert einfach richtig gut. Und alle die, die das nicht so sehen, können sich gerne mal diese EP reinziehen, denn genauso muss das funktionieren. Wieder einmal wirkt der Song äußerst homogen und ich muss echt meinen Hut ziehen davor, wie professionell und ausgereift das Songwriting dieser noch sehr jungen Band ist. Hier wird uns noch Einiges erwarten, da bin ich mir sicher.

Abschließend lässt sich sagen, dass Aspersing Hosea mit ihrer zweiten EP trotz der kurzen Zeitspanne nach der letzten Veröffentlichung alles richtig gemacht haben. Zwar ist es manchmal ein bisschen schade um die Roughness, die auf der letzten Scheibe noch zu hören war, aber das ist ja eine ganz natürliche Entwicklung. Wirklich kritisieren muss ich persönlich aber, dass die Tapping-Parts von der letzten EP ein bisschen unter den Tonträger gefallen sind - und die doch ziemlich kurze Spieldauer. Aber hey, das Ding kostet 3€ - bei uns im JUZ bezeichnet man sowas als "absoluten Punkerpreis". Also, reinhören, auschecken und à propos "JUZ": live anschauen!

 

Pro
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Kontra
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Wertung: 8 / 10 Punkte
Autor: GotBRegistriert: 22.08.2009 - Verfasste Artikel: 2.741 - Forenposts: 245 - Alle Artikel anzeigen
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Allgemeine Informationen

Veröffentlichung: keine Angabe

Spielzeit: 09:49 min

Label: Ling Chi Records www.lingchirecords.tk

Band: www.facebook.com

Tracklist:

01. Quelle Des Mehres
02. U(h)rwerk
03. Genesis

Discografie:

2011 - Bis Zum Ende Ep
2010 - Selftitled Ep