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CHOOSE YOUR PATH - KALEIDOSCOPE

Eintragen am: 25.10.2013

CHOOSE YOUR PATH - KALEIDOSCOPE
Seit 2009 erklingt aus der ostwestfälischen Kurstadt Bad Oeynhausen mitreißender Melodic Hardcore, der sowohl schwelgerisch vor sich hin träumen als auch widerlich brutale Mosh-Orgien anzetteln kann. Zwar gibt es nach zahlreichem Output immer noch keine Langspielrille sondern wieder eine EP, aber die hat dafür ordentlich was auf Kante und weiß über die gesamte Spielzeit zu begeistern. Vier abwechslungs- und umfangreiche Tracks gibt es auf "Kaleidoscope", das eine immens breite Klaviatur an Sounds auffährt und auf instrumenteller Ebene teilweise geradezu erhaben klingt.

"Wanderlust", der Opener der EP, startet mit melancholischen Tönen, ehe das brutal tighte Schlagzeug einsetzt und sowohl im High-Speed-Tempo als auch im 2Step so wunderbar kraftvoll gegen Wände schlagen lässt, das es eine Freude ist. Ja, der Start gelingt aufs allerbeste, herbe Gitarrenwände reihen sich an bitterste Schrei-Attacken und vereinen sich mit sauberstem Drumming - genau so soll das sein. Die Riffs dazu rasieren mehr als ordentlich und gehen auch auf Anhieb locker easy ins Ohr. Hier zeigt sich sofort, wie die vier Jungs in den letzten Jahren an ihrem Songwriting gewachsen sind und jenes auf eine betrachtliche Ebene gehoben haben. Generell gehen die Jungs keine Kompromisse ein, will heißen, wenn schnelle Parts gespielt werden, dann sind die fuckin´ fast, und wenn man die Köpfe nicken sollen, dann bläst man sie mit finstersten Groove-Monstern und Slow-Mosh-Nackenschlägen ganz einfach herunter. Das über sechs Minuten andauernde "Legendary" wiederum bietet röhrende sowie abgehakte Riffs, aber auch Passagen mit melodisch-traurigen Gitarren und viel, viel Tempo.

Eines der wenigen Mankos der Platte ist die etwas flach klingende Stimme des Frontmanns; hier wünscht man sich hin und wieder etwas mehr Tiefe und damit Authentizität in den Vocals. Die wenigen eingestreuten Growls von Guest-Sänger Kolja (Kalypso) passen auch nicht allzu gut in das Soundbild, welches zwar mit der Spannbreite aus melodischem Hardcore und stumpf-schiefen Beatdown enorm weit ist, aber eben nicht alles in sich aufsaugen kann. Auch der Gast-Part vom Light Your Anchor-Mann auf "Schism" kann nicht ganz überzeugen und kackt etwas ab.

All das wirkt aber über den gesamten Zeitraum der vier Tracks mehr als randständig, gewinnt "Kaleidoscope" doch mit unglaublicher Spielfreude und richtig guten Songs. Kraftvoll melodischer Hardcore, der nicht weinerlich ist sondern im Gegenteil auch richtig zulangen kann und irgendwo zwischen alten Ruiner-Sachen und The Ghost Inside anzusiedeln ist. Der aktuelle Output von Choose Your Path ist somit ein kleines Juwel, der zwar an einigen Ecken noch ein kleinwenig geschliffen werden kann, aber auch in der jetztigen Form schon immens beeindruckt - richtg gute Scheibe!

 

Pro
  • Ansprechendster Melodic Hardcore mit viel Liebe zur Härte
  • Starke Hits wie "Wanderlust" und "Legendary"
Kontra
  • Manche Breaks etwas zu überrumpelnd
  • Vocal-Ebene ausbaufähig
Wertung: 7 / 10 Punkte
Autor: KingpinRegistriert: 28.05.2004 - Verfasste Artikel: 347 - Forenposts: 757 - Alle Artikel anzeigen
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Allgemeine Informationen

Veröffentlichung: 01.11.2013

Spielzeit: 18:44 min

Label: Diy

Band: www.facebook.com

Tracklist:

01. Wanderlust
02. Dazzler
03. Schism
04. Legendary

Discografie:

2013 - Kaleidoscope Ep
2012 - Leviathan Demo
2011 - Doppelgangers Ep
2009 - Lifestream Demo
2009 - Mirrors Ep

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