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RITUAL - BENEATH AGING FLESH AND BONE

Eintragen am: 20.03.2009

RITUAL - BENEATH AGING FLESH AND BONE
Als Ritual vor ein paar Jahren auf der Bildfläche erschienen sind und sich besonders im Jahre 2006 mit "Wolves" zu Wort meldeten, waren sie quasi everybodies Darling. Wenn man sich jetzt mal ein bisschen auf Webzines umsieht, die bisher eine Kritik zum neuen Album "Beneath aging Flesh and Bone" geschrieben haben, fallen in den Kommentaren dazu oft Worte wie "Dreck", "Scheisse", "Schwulenband" und so weiter...was ist passiert?

Eine einfache Antwort: Nichts. Ritual knüpfen da an, wo sie aufgehört haben. Und mit "Shiver" machen sie das erstmal auf recht sympathische Weise...die Verstärker rauschen, die Gitarren krächzen, und wenn es dann mit dem Knaller "Nation of Flies" so richtig geht, scheppert auch noch das Schlagzeug. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Die Produktion verdient also in erster Linie mal das Prädikat "authentisch", auch wenn 2008 schon einige Hardcore Bands vor Ritual gezeigt haben, dass die Idee nicht mehr ganz neu ist. Ich denke da an Blacklisted oder Cursed, vor allem aber an Life Long Tragedy, die von einem ähnlichen Spirit leben, wie Ritual in ihren langsamen Parts. Ansonsten kommt man musikalisch tatsächlich schwer am Vergleich mit The Hope Conspiracy vorbei, besonders am Vergleich mit deren letzten Full Length Release. Keine großen Überraschungen also bis hier hin, würde ich mal sagen. Ritual haben ihre stärksten Momente, wenn sie das Tempo drosseln. In diesen entfesselt sich die ganze Intensität, die Ritual gerne mit ihrer Musik entfesseln möchten. Songs wie "The City lies in quiet Sleep" und "Black Sea" sind dafür die besten Beispiele. Ansonsten muss man sich beim Hören öfters mal zugestehen, dass einige Songs nicht richtig packend sind. Ein paar tolle Akkorde lockern die insgesamt recht simple Gitarrenarbeit ab und an auf und das nehme ich dann auch dankbar an. Aber über die Distanz ertappt man sich dann doch ab und zu beim Däumchen drehen.

Aber was verleitet nun die vielen Keyboard Cowboys dazu, die Band so zu zerreden? Hab ich irgendetwas verpasst? Oder liegt es einfach daran, dass die Band über lokales Niveau hinaus ist und es einfach nicht mehr so cool und underground ist, Ritual Fan zu sein, seit die Band nicht mehr nur von den coolen und integren Kids gut gefunden wird? Um ehrlich zu sein: Ich habe keine Ahnung. "Beneath aging Flesh and Bone" ist jedenfalls eine sehr solide Platte, die insgesamt aber leider etwas highlightarm ausfällt. Es gibt sie, diese kleinen Momenten mit den kleinen aber feinen Melodien, und diese Momente in denen Ritual mit gedrosseltem Tempo zäh wie Leder werden. Das sind die großen Momente auf diesem Album und davon hätte ich gerne mehr. Würden Ritual noch mehr aus ihren Instrumentals in die richtigen Songs nehmen, wäre noch einiges drin. So sind es nun erstmal 6 Punkte mit Tendenz zu 7.

 

Pro
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Kontra
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Wertung: 6 / 10 Punkte
Autor: omertaRegistriert: 11.02.2005 - Verfasste Artikel: 224 - Forenposts: 5.644 - Alle Artikel anzeigen
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Allgemeine Informationen

Veröffentlichung: keine Angabe

Spielzeit: 27:18 min

Label: Reflections Records www.reflectionsrecords.com

Band: www.myspace.com

Tracklist:

01. Shiver
02. Nation Of Flies
03. Somewhere In The Rain
04. Guilt Will Get You Anyway
05. The City Lies In Quiet Sleep
06. Clouds
07. The Ghost Is You
08. The Disease Is Me
09. Aging Flesh And Bone
10. Black Sea

Discografie:

2005 - One Foot In The Grave 7"
2006 - Precious Times Lp/cd
2006 - Wolves 7"
2007 - Wolves Mcd
2009 - Beneath Aging Flesh And Bone