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UNITED AND STRONG - TRANSIT

Eintragen am: 23.06.2010

UNITED AND STRONG - TRANSIT
Nachdem die drei Jungs und das Mädel von United and Strong nun schon seit geraumer Zeit dabei sind und in den sieben Jahren ihres Bestehens drei Demos veröffentlicht haben, folgte Ende 2009 die erste Langrille mit dem Titel "Transit" - nicht mehr ganz taufrisch, aber besser spät als nie folgt nun ein Review zu selbiger Platte. Besucht man die Homepage der Berliner, so steht in der Titelzeile des Browsers "... just a hardcore band" - na das steckt die Erwartungen ja schon ziemlich hoch.

Um es vorweg zu nehmen: diese Selbsteinschätzung beschreibt den Stil von United and Strong schon recht gut. Zu Hören gibt es auf "Transit" vorwiegend straighten Hardcore älterer Schule mit sehr spärlich gesetzten Metal- sowie stärker vorhandenen Rap- Einflüssen. Die Produktion geht in Ordnung, vor allem auf Drums und Bass wurde ("Hidden Planet Studio"- typisch) wieder ordentlich Wert gelegt. Auch die Vocals kommen druckvoll daher - einzig und allein bei den Gitarren hätte ich mir mehr Transparenz gewünscht.

Vom Songwriting her schaffen es "United and Strong" streckenweise ziemlich zu überzeugen. Vor allem "Home is where the hate is", "Away from home but never alone" und "CTRL copy” tönen konsequent und treibend aus den Boxen und machen richtig Spaß - zumindest für die jeweils erste Hälfte des Songs. Denn die Berliner schaffen es oftmals einfach nicht, die Stimmung über den gesamten Titel aufrecht zu erhalten. Da kommen dann plötzlich unvorhergesehene Breakdowns oder plötzliche Tempowechsel, die irgendwie nicht so richtig in das Arrangement passen wollen. Das macht sich schon bei den stärkeren Songs auf "Transit" bemerkbar - bei den eher schwächeren Songs wirkt es manchmal wie ein loses Aneinanderreihen von Riffs, wodurch in den Gehörgängen nichts so richtig hängen bleiben will und ein großer Teil des Materials nur zur Durchschnittskost verkommt. Sicher gibt es immer wieder Stellen, bei denen ordentlich was geht; der rote Faden wird durch die teils unlogisch wirkenden Songstrukturen jedoch zu häufig zerschnitten. Was jedoch überhaupt nicht geht, sind die Rap-Parts. Sicher wird hier einem musikalischen Einfluss der Berliner Tribut gezollt, die Qualität der Platte wird dadurch aber alles andere als gefördert - zu uninspiriert und zu aufgesetzt wirken selbige. Man hört beispielsweise den Song "210" und plötzlich kommt da ein Rap daher - man weiß nicht woher, wundert sich noch über die weiblichen Vocals und bevor man sich versieht, ist er schon wieder verschwunden, als wäre nie etwas gewesen. Bezüglich der Songarrangements haben United and Strong also noch deutlich Nachbesserungsbedarf, genauso wie bei den Texten, in denen manchmal zwar gute Ideen stecken, deren Qualität aber in Summe nicht über den Durchschnitt herauskommt - dafür gab es Themen wie Hardcore, Kommerz usw. einfach schon zu häufig.

Alles in allem ist "Transit" sicher kein schlechtes Album und die vier Musiker zeigen, dass sie in den all den Jahren ein ordentliches Gespür für Hooklines entwickelt haben, was sich an oben genannten positiven Beispielen zeigt. An der konsequenten Umsetzung mangelt es aber stellenweise erheblich, wodurch dem Album eine wirklich gute Wertung verwehrt bleibt. Man kann nur hoffen, dass United and Strong ihr Potential bei künftigen Veröffentlichungen besser nutzen können, denn (gerade live) merkt man, dass die Jungs und das Mädel wirklich das machen, was ihnen Spaß macht. Es sei denn, sie verfolgen wirklich die These "stumpf ist Trumpf", die der Band oft anhängt... dann müsste die Wertung vielleicht doch noch mal korrigiert werden.

 

Pro
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Kontra
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Wertung: 6 / 10 Punkte
Autor: GotBRegistriert: 22.08.2009 - Verfasste Artikel: 2.741 - Forenposts: 245 - Alle Artikel anzeigen
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Allgemeine Informationen

Veröffentlichung: keine Angabe

Spielzeit: 40:09 min

Label: Swellcreek / Superhero Records www.superherorecords.com

Band: www.myspace.com

Tracklist:

01. Blacklist
02. Home Is Where The Hate Is
03. Away From Home But Never Alone
04. Ctrl Copy
05. Ctrl Paste
06. Defect
07. 210
08. I Want To Believe
09. See Through
10. Hassad

Discografie:

2009 - Transit
2008 - Demo '08
2005 - Demo '05
2004 - Demo '04