TEAMKILLER

partyausfall.de: Fangen wir einfach mal an... es wäre schön wenn ihr euch einmal vorstellen könntet... wer ihr seid und welche Aufgabe ihr in der Band habt... außerdem wäre es ganz interessant zu wissen was ihr denn beruflich macht.

partyausfall.de: Seit wann gibt es Euch und wie habt ihr Euch als Band zusammen gefunden?
Peter, der damals bei ABSIDIA gespielt hat, hatte schon länger die Idee eine neue Band, als Sideproject, zu gründen und tat das dann Anfang des Jahres 2003 gemeinsam mit Fabian Kenner, dem Drummer der legendären Sidekick. Wir kannten uns alle aus der Stuttgarter Hardcore Szene oder waren zuvor schon befreundet. Nachdem nur kurze Zeit später erschienenen Demotape und den ersten Shows waren wir überwältigt von den Reaktionen und es war klar, dass die Band kein Sideproject bleiben wird. Jetzt, knapp fünf Jahre später, ist TEAMKILLER eine Institution der europäischen Hardcore Szene geworden und darüber freuen wir uns natürlich sehr.
partyausfall.de: Warum TEAMKILLER, wie kam dieser Bandname zustande?
Wir wollten einfach einen Namen der gut klingt, "in your face" ist, an den man sich erinnert und der zur Musik passt. Damals sollte dieser obendrein natürlich auch die Texte repräsentieren und die Aggressivität der Musik unterstreichen. Inzwischen drückt der Name für jeden von uns etwas ganz persönliches aus, wie eben auch unsere Lyrics, die meiner Meinung nach noch viel wichtiger und ausdrucksstärker sind.
partyausfall.de: Es gab ja einige Line-Up Wechsel, zum Beispiel jetzt mit Peter am Gesang... warum? Die Leute sind ja jetzt hin und her gerissen und müssen sich erst an die neue Stimme gewöhnen... ich persönlich mag es mehr... wie sieht's da bei Euch aus?

partyausfall.de: Ihr kommt ja ziemlich viel rum... nicht nur in Deutschland. Sind Euch Unterschiede bei den Shows aufgefallen? Zum Beispiel zu Ost und West? Wie ist es so im Ausland?

partyausfall.de: Gibt es denn eine Show, die ihr nie vergessen werdet? Wenn ja, warum?
Es gibt sehr viele Shows an die ich mich gut erinnere. Das kann natürlich an einem besonders gelungenen Set liegen und/oder auch an dem ganzen Drumherum - wen man wieder getroffen oder kennen gelernt hat, ob man danach noch gemeinsam gefeiert hat oder einfach schon zuvor "on the road" etwas witziges passiert ist. Auf Konzerten mit befreundeten Bands irgendwelche Anekdoten auszutauschen ist sowieso das Beste überhaupt. Aber bei sowas muss man einfach dabei sein oder die Leute persönlich kennen, sonst ist das nicht so lustig zu erzählen. Spontan muss ich gerade an unsere erste Show mit dem neuen Line-Up denken, da waren wir schon gespannt auf die Reaktionen. Auf unserem Myspace sind ein paar Fotos davon, vielleicht kommt da ja ein bisschen was von der Stimmung rüber?! Ich denke jeder von uns hat sehr viele Erinnerungen, Orte und Menschen, an die man gerne ab und zu zurückdenkt. Wenn ein paar hundert Leute vor Dir richtig am Rad drehen ist so intensiv, das vergisst man nicht so schnell. Auch wenn man natürlich oft nicht mehr genau weiß wo und wann das jetzt genau war bin ich sehr dankbar für diese Erfahrungen! Gerade fallen mir auch noch ein paar weniger günstigere Situationen ein, die es leider auch ab und an geben mag, zwar nicht die Shows an sich, eher die Umstände betreffend, aber solche unerwarteten Lagen bzw. Erinnerungen, die erst im Nachhinein zum drüber Lachen sind, sind ja sowieso oft die Besten und ebenfalls schwer wiederzugeben.
partyausfall.de: Und falls nicht schon eben beantwortet, gab es für Euch eine richtig schlechte Show? Warum?

partyausfall.de: Ihr habt ja jetzt neues Material, möchtet ihr darüber etwas erzählen? Wann gibt es da mehr? Mit welchen Themen setzt ihr Euch da auseinander?
Wir haben einige neue Songs geschrieben bzw. spielen derzeit sogar drei davon im Set! Wir planen natürlich das nächste Release, aber konkretes dazu möchte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen - das gilt auch für die Themen der Stücke, bis auf das ich selbst Fan davon bin und man sich in jedem Fall darauf freuen kann. Die aktuellsten beschäftigen sich hauptsächlich mit zwischenmenschlichen Beziehungen, der Nähe und Entfernung von Menschen, von uns zu unserem Gegenüber, mit Wärme-Kälte, Freude bzw. Leid und dem Konflikt zwischen Kopf und Verstand mit dem Herzen und den Gefühlen. Da spielen sich ungeheuerliche Kämpfe ab, die gerungen werden müssen, um sein Leben im Griff zu haben oder anderen die Chance zu geben ihres fortzuführen wie es für sie am besten ist, auch wenn es oft schmerzhaft für einen selbst sein kann. Damit setzen wir uns immer noch mit den Themen auseinander, die uns im täglichen Leben begegnen. "They call it stormy Monday, but Tuesday's just as bad..."

Ich kann Dir auf diese sehr persönliche Frage keine klare Definition anbieten, aber ganz sicher ist Hardcore nicht das Tragen bestimmter Klamotten. Für mich gibt es schon so etwas wie einen "Hardcore Lifestyle", allerdings definiert der sich eben nicht über einen bestimmten Dress-Code. Ich selbst trage keine Camouflage-Hosen oder ausschließlich Band-Shirts, aber finde es okay wenn jemand das macht und habe auch nichts gegen Bandanas und Chucks. Eine Subkultur lebt ja auch davon, sich nach Außen oberflächlich abzugrenzen - aber das sollte eben nur nicht alles sein! Ich denke, dass ist jedem klar der diese Zeilen lesen wird. Für mich persönlich bedeutet Hardcore z.B. auf Shows zu gehen, unsere Band zu machen, mich mit Inhalten der Szene auseinander zu setzen, wie Tierrechte, Straight Edge, Konsumverhalten allgemein usw. Einfach kritisch zu sein und seinen Blick zu schärfen. Ich finde auch, dass es nach wie vor so etwas wie "Unity" gibt. Dennoch ist Hardcore keine heile alternative Welt in die ich mich hinein flüchten muss, sondern ein Netzwerk von Menschen und Freunden mit denen ich gemeinsam etwas bewegen kann. Sei es jetzt ein Konzert oder z.B. einfach nur das Anhören von alten NYHC Bands um dabei dasselbe unaussprechliche Gefühl zu erleben. Das ist auch eine Form von Gemeinschaft. Dabei sehe ich mich überhaupt nicht als Idealist, wie vielleicht der ein oder andere denkt, wenn er trotz Anführungszeichen abgelutschte Begriffe wie "Hardcore Lifestyle" oder "Unity" liest. Ich kann einfach für mich persönlich sehr viel daraus ziehen und es ist verdammt cool die Möglichkeit zu haben auch anderen etwas davon zu geben.
partyausfall.de: Wie denkt ihr über Frauen im Hardore? Da fällt mir auch grad ein, dass ich es bei Euch in Forst schon zweimal mit verletzten Frauen zu tun hatte...
Das mit den Verletzungen tut mir sehr leid zu hören. Allerdings klingt Deine Frage so, als hätten wir damit irgendwas zu tun. Dem muss ich ganz entschieden widersprechen! Wenn wir mitbekommen, dass sich jemand vor der Bühne prügelt oder jemand verletzt wird hören wir auf zu spielen! Wir wollen, dass die Leute gemeinsam Spaß haben. Dabei kann auch gerne hart getanzt werden, was sich bei dieser Art von Musik ja geradezu anbietet - aber dabei soll niemand verletzt werden oder sonst in irgendeiner Art und Weise behandelt werden, die er und natürlich auch sie nicht möchte.
Allgemein denke ich, dass es doch total egal ist ob jetzt ein Mann oder eine Frau vom Bühnenrand springt. Wir versuchen immer Mädels zu ermutigen sich nicht von teilweise leider vorhandenem Macho-Gehabe abschrecken zu lassen und sich nicht in der letzen Reihe zu verstecken. Mittlerweile, so kommt es mir vor, sind Frauen auch nicht mehr so unterrepräsentiert auf Hardcore Shows. Das finde ich sehr cool!
partyausfall.de: Möchtet ihr vielleicht sonst noch etwas loswerden?
Checkt unsere Myspace-Seite ( www.myspace.com ), schreibt uns dort, kauft und tragt unseren Merch, kommt auf unsere Shows und seid gespannt auf unsere neuen Songs! Vielen Dank für das Interview! Felix | TEAMKILLER
Bilder/Credits: Band