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LAVATCH - MAMMOTHS OF COLD SOULS

Eintragen am: 18.09.2011

LAVATCH - MAMMOTHS OF COLD SOULS
Mit einem starken zweiten Album melden sich die fünf Männer von Lavatch zurück und überzeugen auf knapp 50 Minuten mit abwechslungsreichem Hardcore der Marke Eigenbau. Die Band, die ihre Einflüsse aus den vielen Facetten des Metal, Rock, Hardcore und Chaos bezieht, besticht dabei sowohl durch eine Unmenge an kleinen Details, aber auch durch ein immenses Maß an Brutalität und Härte.

Ohne Umwege wird auf dem Opener "The Modern Dinosaur" auch gleich losgeknüppelt und groovige Sounds mit Disharmonien versehen, wobei man es im Anschluss auhc gleich locker schafft, die folgenden Blast-Parts überaus passend mit hart rollenden Rockwänden zu vereinen. "Frankenstein" beginnt dann mit ausgereiften Frickel-Passagen, einem Ultraspeed -Part sowie einer Mosh-Wand, die sich gewaschen hat, so dass man wunderbar auf die anstehende Vertracktheit einstimmt wird, die immer wieder grandios erweitert wird durch einen straighten Sound, der auf das Härteste durchgebolzt wird. Die schier unendlichen Fähigkeiten des nimmer müde werdenden Drummers stellen dabei auf der instrumentalen Seite klar das Highlight dar, denn was da runtergezockt und ja, rumgefummelt wird, ist allererste Sahne. Aber auch die zum Teil großartig verstörenden Melodien der beiden Gitarristen sind mehr als nur einer Erwähnung wert. Mit "We Are The Energy" pusten Lavatch dann auch einen musikalischen Leuchtturm in die Meute, der zwar mit etwas nervigen "They Can´t Change Me"-Parolen nervt, jene aber so großartig verpackt, dass ein wunderbar energiegeladener Track mit viele Crew-Shouts und Mitmach-Action herauskommt, der sicherlich live ordentlich was einreißt. Am Ende des Songs wird es dann geradezu dramatisch, so dass die erzeugte Untergangsstimmung mit ihren tollen Melodien einfach nur mitreißt und Lavatch einen echten Kracher auf ihrer Seite haben.

Mit Blick auf ihren Vorgänger kann man so mit Fug und Recht behaupten, dass sich die Band ein gutes Stück weiterentwickelt hat und auch ein wenig den Chaos-Anteil runtergeschraubt hat, was jedoch ihrem Sound keinen Abbruch tut. Im Gegenteil: die Band weiß Elemente aus verschiedensten Genres in ihre Songs einfließen zu lassen, so dass "Mammoths Of Cold Souls" einfach einen enormen Abwechslungsreichtum besitzt und mit jenem es auch schafft, fast die gesamte Laufzeit bei Laune zu halten, was generell schon ein kleines Kunststück darstellt. Minuspunkte gibt es eigentlich nur für das ungemein langweilige Artwork sowie für die Lyrics, die zwar viel von gesellschaftlichen Umbrüchen sprechen, all dies aber stark vereinfacht darbieten und damit mal wieder kaum über die gängigen 08/15-Texte hinausgegangen wird.

Jene Umstände sind jedoch recht einfach zu verkraften, blickt man auf das beeindruckende musikalische Werk von Lavatch in Form ihres zweiten Albums. Die Jungs wissen, wie man richtig starke Songs produziert und Genre-Grenzen mit Leichtigkeit so überspringt, dass ein eigenständiges Konglomerat erzeugt wird. Lavatch gehen ihren Weg und mausern sich so zu einer Institution, an der man so leicht nicht vorbeikommt.

 

Pro
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Kontra
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Wertung: 8 / 10 Punkte
Autor: KingpinRegistriert: 28.05.2004 - Verfasste Artikel: 347 - Forenposts: 757 - Alle Artikel anzeigen
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Allgemeine Informationen

Veröffentlichung: keine Angabe

Spielzeit: 49:40 min

Label: Ampire Records www.ampire-records.com

Band: www.lavatch.de

Tracklist:

01. Fatal Error
02. The Modern Dinosaur
03. Frankenstein
04. Optography
05. The Gift
06. Dead Loss
07. Houston, We Have A Problem
08. Cold Souls
09. We Are The Energy
10. Frostbite
11. Copenhagen
12. Crisis

Discografie:

2011 - Mammoths Of Cold Souls Lp
2009 - Polygraph Lp
2009 - S/t Ep