MARIONETTE - NERVE
Eintragen am: 15.01.2012
Beim ersten Blick auf den Promozettel, der dem Album "Nerve" von Marionette beiliegt, vermutet man eine Visual-Kei Band. Da diese aber im Normalfall aus Japan kommen und nicht aus Schweden, trügt der Schein. Auf ihrem bereits 3. Album, präsentieren die sechs Nordlichter eine bunte Mixtur aus melodischem Death Metal, rasendem Modern Metal und einem dicken elektronischen Pop-Anstrich.
Das bunte Treiben beginnt mit "From Marionette With Love", einem Mid-Tempo Brecher, der schon fast alles vereint, was in den nächsten 46 Minuten auf den Hörer zukommt. Es gibt melodische Riffs, hohen Schreigesang, schnelle bis rasende Drums und fast durchgängig Keyboard- und/oder Synthesizerklänge. Als erster Eindruck schon mal gut gemacht und man bekommt Lust auf mehr. Beim nächsten Track "Stand In Line" wird der erste positive Eindruck noch unterstrichen. Highspeed-Geballer trifft auf elektronische Melodien und dazu das Geschreie von Neu-Sänger Alexander Andersson. Oben drauf schmeichelnde melodische Gitarrenleads, mit denen Marionette ihre Herkunft nicht verleugnen können. Soweit alles gut, bis im Refrain klarer Gesang einsetzt. Glücklicherweise wurde dieser nur sehr sparsam verwendet und ist eher hintergündig zu vernehmen, denn er verleiht dem Ganzen einen unangenehm poppigen Beigeschmack. Trotzdem ein guter Song.
Danach folgt "Act Of Violence", dass dem vorher gehörten Stück etwas ähnelt. Wieder eine hohe Geschwindigkeit, Synthiesounds und nur ein kleiner Ausflug in Richtung Klargesang. Besonders hervorzuheben sind hier aber die aggressiven Vocals, die sich gegen Ende fast überschlagen. Weiter geht es mit "Remember Your Name", das etwas ruhiger startet und der cleane Gesang steht diesmal mehr im Vordergrund. Der Finger wandert schon in Richtung Skip-Taste, weil die ohnehin schon sehr poppige Stimme durch die elektronische Überarbeitung fast unhörbar ist. Doch auch hier wird wieder auf Kontrast gesetzt und der Song geht nicht ganz in die Hose.
Spätestens beim darauffolgenden "Revelation 6:8" wird der klare Gesang im Refrain so übertrieben, dass es einem fast die Schuhe auszieht. Nicht gut, und langsam aber sicher beginnt das elektronische Geklimper zu nerven. Schnell weiter zu "A New High". Auch hier wieder das bekannte Bild. Daran ändert sich auch bis zum Ende des Albums nichts mehr. Das Tempo zwischen groovend und Highspeed, dazu immer wieder clean gesungene Passagen und zu viele Elektrosounds, die die schnellen Ballerparts immer wieder wie einen Kindergeburtstag wirken lassen. Einzig die angenehm aggressive und keifige Stimme von Alexander Andersson reißt es immer wieder raus.
Der positive Eindruck vom Anfang weicht immer mehr einem "geht so". Nur der 12. Song "Lights Out" kann dann nochmal wirklich überzeugen. Da wird die elektronische Spielerei songdienlich eingesetzt und der Track wirkt nicht lustig und fröhlich, sondern düster und regelrecht theatralisch. In Verbindung mit dem fast schon dramatisch-verzweifelt klingendem Geschreie wird hier das erste und letzte Mal richtig Spannung erzeugt. Davon hätte das Album mehr gebraucht. Marionette haben mit "Nerve" ein Album rausgebracht, dass auf jeden Fall seine Momente hat, und keinesfalls schlecht ist. Trotzdem kann es nicht überzeugen. Technisch gibt es nichts zu meckern, auch die Produktion kann sich sehen, bzw. hören, lassen. In punkto Songwriting aber sollten sie noch ein paar Schippen drauflegen.
Fazit: Kann man haben, muss man aber nicht.

Das bunte Treiben beginnt mit "From Marionette With Love", einem Mid-Tempo Brecher, der schon fast alles vereint, was in den nächsten 46 Minuten auf den Hörer zukommt. Es gibt melodische Riffs, hohen Schreigesang, schnelle bis rasende Drums und fast durchgängig Keyboard- und/oder Synthesizerklänge. Als erster Eindruck schon mal gut gemacht und man bekommt Lust auf mehr. Beim nächsten Track "Stand In Line" wird der erste positive Eindruck noch unterstrichen. Highspeed-Geballer trifft auf elektronische Melodien und dazu das Geschreie von Neu-Sänger Alexander Andersson. Oben drauf schmeichelnde melodische Gitarrenleads, mit denen Marionette ihre Herkunft nicht verleugnen können. Soweit alles gut, bis im Refrain klarer Gesang einsetzt. Glücklicherweise wurde dieser nur sehr sparsam verwendet und ist eher hintergündig zu vernehmen, denn er verleiht dem Ganzen einen unangenehm poppigen Beigeschmack. Trotzdem ein guter Song.
Danach folgt "Act Of Violence", dass dem vorher gehörten Stück etwas ähnelt. Wieder eine hohe Geschwindigkeit, Synthiesounds und nur ein kleiner Ausflug in Richtung Klargesang. Besonders hervorzuheben sind hier aber die aggressiven Vocals, die sich gegen Ende fast überschlagen. Weiter geht es mit "Remember Your Name", das etwas ruhiger startet und der cleane Gesang steht diesmal mehr im Vordergrund. Der Finger wandert schon in Richtung Skip-Taste, weil die ohnehin schon sehr poppige Stimme durch die elektronische Überarbeitung fast unhörbar ist. Doch auch hier wird wieder auf Kontrast gesetzt und der Song geht nicht ganz in die Hose.
Spätestens beim darauffolgenden "Revelation 6:8" wird der klare Gesang im Refrain so übertrieben, dass es einem fast die Schuhe auszieht. Nicht gut, und langsam aber sicher beginnt das elektronische Geklimper zu nerven. Schnell weiter zu "A New High". Auch hier wieder das bekannte Bild. Daran ändert sich auch bis zum Ende des Albums nichts mehr. Das Tempo zwischen groovend und Highspeed, dazu immer wieder clean gesungene Passagen und zu viele Elektrosounds, die die schnellen Ballerparts immer wieder wie einen Kindergeburtstag wirken lassen. Einzig die angenehm aggressive und keifige Stimme von Alexander Andersson reißt es immer wieder raus.
Der positive Eindruck vom Anfang weicht immer mehr einem "geht so". Nur der 12. Song "Lights Out" kann dann nochmal wirklich überzeugen. Da wird die elektronische Spielerei songdienlich eingesetzt und der Track wirkt nicht lustig und fröhlich, sondern düster und regelrecht theatralisch. In Verbindung mit dem fast schon dramatisch-verzweifelt klingendem Geschreie wird hier das erste und letzte Mal richtig Spannung erzeugt. Davon hätte das Album mehr gebraucht. Marionette haben mit "Nerve" ein Album rausgebracht, dass auf jeden Fall seine Momente hat, und keinesfalls schlecht ist. Trotzdem kann es nicht überzeugen. Technisch gibt es nichts zu meckern, auch die Produktion kann sich sehen, bzw. hören, lassen. In punkto Songwriting aber sollten sie noch ein paar Schippen drauflegen.
Fazit: Kann man haben, muss man aber nicht.
Pro
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Kontra
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