VARIOUS ARTISTS - A TRIBUTE TO JAPANISCHE KAMPFHöRSPIELE
Eintragen am: 18.11.2011
Als sie gingen, ging gleichzeitig auch eine wahre Größe der deutschen Hard-/Grindcore-Szene. Aber der Abgang war genauso, wie auch die aktive Zeit der Japanischen Kampfhörspiele: konsequent! Zum Abschluss wurde jetzt noch eine wirklich feine Aktion gestartet: Bands konnten ihr Material in Form eines JaKa-Covers einschicken, der Input wurde sondiert und auf eine Compilation mit dem Titel "A Tribute To Japanische Kampfhörspiele" gepackt. Herausgekommen ist ein Doppelalbum mit 46 Titeln und guten 90 Minuten Spielzeit. Ein Hardcore-Sampler aus der ersten Welt also? Mehr als das, denn die Beiträge sind weitaus vielfältiger und zeigen ganz gut, wie verhältnismäßig weit JaKa Popularität auch über die Genregrenzen hinaus erlangt haben - so weit, wie es im Grindcore eben möglich ist/ sein soll.
Geboten werden - wie zu erwarten war - gängige JaKa-Klassiker, gleichsam aber auch Titel, deren Präsenz ich auf "A Tribute To Japanische Kampfhörspiele" eher nicht erwartet hätte. Wie weiterhin zu erwarten war, sind die Interpreten nahezu völlig unbekannt, was dem Ganzen aber eine sehr erfrischende Komponente hinzufügt. Die bekanntesten sind wohl Jack Slater, die eine Interpretation von "Verrat am Metal" beigesteuert haben, sowie die Excrementory Grindfuckers ("Verbrennt euer Geld"). Sicherlich ist ein recht großer Anteil des Materials im Großen und Ganzen weitestgehend in die Grindcore-Schublade einzuordnen, beispielsweise "Wir Reaktoren" von My Cold Embrace, By Brute Forces "Wir gehen in den Knast" oder - in grandios beschissenem und deshalb umso sympathischeren Proberaumsound - "Komm wir drehen einen Porno" von und mit You Kill It We Grill It. Daneben gibt es brutalst-gequiekten Death-Metal mit ultratief-Vocals, die dann irgendwie schon an Kaliber wie Rompeprop erinnern (No One Gets Out Alive - "Wir werden Gott"), oder einfach mal 'ne gute Minute Traktormotor mit eindringlich-positivem Lebenscoaching.
Auf was ich persönlich natürlich richtig gespannt war, waren die Beiträge, die mal so ganz abseits der typischen JaKa-Schiene sein würden: und da wurden meine Erwartungen auch tastsächlich nicht enttäuscht. Highlight hierbei sind eindeutig die Jazz-Folk-Hamburger Hafen-Version von Rummel Snuff ("Minderleister", ein Text, der, wie ich finde, an jeder zweiten Häuserfront gesprüht stehen sollte), ein "Fan von gar nichts"- DnB-Remix von All Good Comes In Cans, eine Wave-Version von "Es lernt sich von selbst" von Psycarnage, das Punk-Cover mit stilechtem Dreck unter den Fingernägeln mit den Schwulen Nuttenbullen und "Der Homo Sapiens", Downtempo-Post-HC (Anything But Yours' "Töte den Roboter"), etc.p.p. Alles auf seine eigene Art und einfach zu umfangreich, als dass es an dieser Stelle in Vollständigkeit aufgezählt werden könnte und sollte.
Vielleicht noch mein ganz persönliches Highlight: die Indie-Electro-Version von "Abflussbestattung" war dank Shuffle-Wiedergabe der erste Track, den ich von "A Tribute To Japanische Kampfhörspiele" gehört habe - das war mitten in einem überfüllten Regionalexpress, während ich mir mit drei Frauen mittleren Alters so einen Vierer-Sitz geteilt habe. Ich musste zwangsläufig permanent grinsen, während eine wirklich sanfte und durchaus Airplay-taugliche männliche Stimme im Duett mit einem ebenso hochwertigen weiblichen Stimmen-Pendant Zeilen wie "Ich f**** Schlachtabfälle/ Ich stopfe dir deine gepiercte Durchschnittsfresse, aus der bis eben noch präpupertäre Scheisse quoll/ Hochgezüchtet, schnell zu zerstören/ Mein Sch**** ist voll mit Blut/" über Nena-Synthesizer und Diskobeat performte und ich mir so dachte: haha, würden die das hören, was ich hören würde. Auf jeden Fall ein richtig dickes Kompliment an den Interpreten Layers - über die sollte ich mal mehr in Erfahrung bringen.
Was bleibt also übrig. Das alles klingt oftmals einfach mal gar nicht nach JaKa, ist aber trotzdem JaKa, weil dieses Tribute-Album sehr schön aufzeigt, wie man mit Message und Emotionen Genregrenzen überschreiten kann und trotzdem die Gemeinsamkeiten erhält. In Punkte fassen kann ich das Ganze nicht wirklich, bewerten aber wohl: denn insgesamt ist "A Tribute To Japanische Kampfhörspiele" eine richtig coole Aktion, die wahlweise gute Interpretationen von alten Songs bietet, einen in Erinnerungen schwelgen lässt, wie man damals die ersten JaKa-Scheiben in den Player geschoben hat oder einfach zeigt, wie wichtig diese Band für eine ganze Hand voll Genres gewesen ist.

Geboten werden - wie zu erwarten war - gängige JaKa-Klassiker, gleichsam aber auch Titel, deren Präsenz ich auf "A Tribute To Japanische Kampfhörspiele" eher nicht erwartet hätte. Wie weiterhin zu erwarten war, sind die Interpreten nahezu völlig unbekannt, was dem Ganzen aber eine sehr erfrischende Komponente hinzufügt. Die bekanntesten sind wohl Jack Slater, die eine Interpretation von "Verrat am Metal" beigesteuert haben, sowie die Excrementory Grindfuckers ("Verbrennt euer Geld"). Sicherlich ist ein recht großer Anteil des Materials im Großen und Ganzen weitestgehend in die Grindcore-Schublade einzuordnen, beispielsweise "Wir Reaktoren" von My Cold Embrace, By Brute Forces "Wir gehen in den Knast" oder - in grandios beschissenem und deshalb umso sympathischeren Proberaumsound - "Komm wir drehen einen Porno" von und mit You Kill It We Grill It. Daneben gibt es brutalst-gequiekten Death-Metal mit ultratief-Vocals, die dann irgendwie schon an Kaliber wie Rompeprop erinnern (No One Gets Out Alive - "Wir werden Gott"), oder einfach mal 'ne gute Minute Traktormotor mit eindringlich-positivem Lebenscoaching.
Auf was ich persönlich natürlich richtig gespannt war, waren die Beiträge, die mal so ganz abseits der typischen JaKa-Schiene sein würden: und da wurden meine Erwartungen auch tastsächlich nicht enttäuscht. Highlight hierbei sind eindeutig die Jazz-Folk-Hamburger Hafen-Version von Rummel Snuff ("Minderleister", ein Text, der, wie ich finde, an jeder zweiten Häuserfront gesprüht stehen sollte), ein "Fan von gar nichts"- DnB-Remix von All Good Comes In Cans, eine Wave-Version von "Es lernt sich von selbst" von Psycarnage, das Punk-Cover mit stilechtem Dreck unter den Fingernägeln mit den Schwulen Nuttenbullen und "Der Homo Sapiens", Downtempo-Post-HC (Anything But Yours' "Töte den Roboter"), etc.p.p. Alles auf seine eigene Art und einfach zu umfangreich, als dass es an dieser Stelle in Vollständigkeit aufgezählt werden könnte und sollte.
Vielleicht noch mein ganz persönliches Highlight: die Indie-Electro-Version von "Abflussbestattung" war dank Shuffle-Wiedergabe der erste Track, den ich von "A Tribute To Japanische Kampfhörspiele" gehört habe - das war mitten in einem überfüllten Regionalexpress, während ich mir mit drei Frauen mittleren Alters so einen Vierer-Sitz geteilt habe. Ich musste zwangsläufig permanent grinsen, während eine wirklich sanfte und durchaus Airplay-taugliche männliche Stimme im Duett mit einem ebenso hochwertigen weiblichen Stimmen-Pendant Zeilen wie "Ich f**** Schlachtabfälle/ Ich stopfe dir deine gepiercte Durchschnittsfresse, aus der bis eben noch präpupertäre Scheisse quoll/ Hochgezüchtet, schnell zu zerstören/ Mein Sch**** ist voll mit Blut/" über Nena-Synthesizer und Diskobeat performte und ich mir so dachte: haha, würden die das hören, was ich hören würde. Auf jeden Fall ein richtig dickes Kompliment an den Interpreten Layers - über die sollte ich mal mehr in Erfahrung bringen.
Was bleibt also übrig. Das alles klingt oftmals einfach mal gar nicht nach JaKa, ist aber trotzdem JaKa, weil dieses Tribute-Album sehr schön aufzeigt, wie man mit Message und Emotionen Genregrenzen überschreiten kann und trotzdem die Gemeinsamkeiten erhält. In Punkte fassen kann ich das Ganze nicht wirklich, bewerten aber wohl: denn insgesamt ist "A Tribute To Japanische Kampfhörspiele" eine richtig coole Aktion, die wahlweise gute Interpretationen von alten Songs bietet, einen in Erinnerungen schwelgen lässt, wie man damals die ersten JaKa-Scheiben in den Player geschoben hat oder einfach zeigt, wie wichtig diese Band für eine ganze Hand voll Genres gewesen ist.
Pro
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Kontra
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