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WOLF - LEGIONS OF BASTARDS

Eintragen am: 27.06.2011

WOLF - LEGIONS OF BASTARDS
Wolf war um ehrlich zu sein eine Band, die mir bis dato kein wirklicher Begriff gewesen ist. Komisch eigentlich, schließlich können weder eine kurze musikalische Historie (die Schweden machen schließlich schon seit guten fünfzehn Jahren Musik) noch mangelnde Qualität oder Anzahl der Veröffentlichungen Schuld daran sein. Aber so ist das eben, der Musikmarkt ist groß und so entgeht einem automatisch Einiges. Ein bisschen schade ist es ja schon drum, schließlich liefern Wolf mit "Legions of Bastards" ein mehr als solides Album irgendwo in der Schnittmenge zwischen Heavy- und Power-Metal und Heavy-Rock ab. Und zum Stichwort "Menge": eine Menge genretypischer Schlagwörter à la victory, steel und "headbanging against the wall" kommen natürlich auch drin vor.

Allgemein orientieren sich Wolf was ihren Sound angeht stark an alten und älteren Größen wie Black Sabbath (Gitarren) oder Helloween (hier aber eher die dreckigeren, früheren Kürbisköpfe mit Kai Hansen als Schreihals) und fahren damit zumeist einen richtig guten und packenden Mix. Gleich der Opener "Vicious companions" bietet altbekannte Verknüpfungen von fetten Powerchord-Linien und unmittelbar einsetzenden Gitarren-Leads. Dazu ein catchy Refrain ("You're turning my heart into stone!") - ja, das kann man so machen!

Generell besinnen sich die Herren auf die Roots und versuchen Experimente weitesgehend zu vermeiden. Die elf Songs sind allesamt klassisch aufgebaut aus Intro, Strophen, Refrains und einem mehr oder weniger ausladenden Solo gegen Ende. Das schafft zum Einen natürlich Struktur, zum Anderen kennt man das alles wirklich schon. Sicher ist das mit der Innovationsdichte in diesem Genre immer so eine Sache und so richtig bin ich mir auch gar nicht sicher, ob Wolf das überhaupt wollen. Fakt ist, dass die Riffs zum Großteil richtig mächtig sind und einfach Spaß machen. Easy listening ist über weite Strecken angesagt, zumindest, wenn man dieser Mucke was abgewinnen kann. Ich kenne da genug Kollegen, die würden die Platte nach dem zweiten Track verzweifelt wieder aus dem Player zerren, weil die Stimme sie einfach zu sehr nerven würde. Aber so ist das hier halt mit dem ziemlich hohen, ziemlich keifigen und ziemlich klassischen Männergesang. Ich mag's und der Shouter Niklas "Stålvind" Olsson macht seine Sache mehr als ordentlich. Ich attestiere hier sogar hohes Potential zur Wiedererkennung, was in dem Genre auch ziemlich wichtig ist bei den Massen an hochwertig aber gleichzeitig austauschbar klingenden Mitstreitern.

So hört sich "Legions of Bastards" über die gesamte Spieldauer doch äußerst gekonnt an und vermag es außerdem, diverse Highlights zu setzen: So beginnt beispielsweise "Jekyll & Hyde" schön groovend und kann mit gelungenen Soli gegen Ende aufwarten. Der Rausschmeißer "K-141 Kursk" klingt - entsprechend der offensichtlichen Thematik - recht gedrosselt, atmosphärisch und auch progressiv. Aber natürlich gibts auch die Rocksongs, die so linear sind, wie die Route 66 zwischen Kilometerstein 500 und 600, wie zum Beispiel "Road to hell". Aber das erwartet man ja auch irgendwie.

Zusammenfassend kann ich Wolf hier nur ein gutes Album attestieren. "Legions of Bastards" klingt eben, wie eine Melodic-Metal-Platte klingen muss, mit dicken Riffs, allerlei Ride-Becken-Einsatz und Rocktakten. Doch damit einher geht sicherlich die Tatsache, dass hier nichts wirklich Neues zu hören ist. "Legions of Bastards" ist solide und wird sicherlich einigen Lederkuttenträgern gut gefallen. Jeder der auf Musik im Stile von Helloween, älteren Blind Guardian, Black Sabbath, Gamma Ray oder Iron Maiden steht, sollte mal reinhören.

 

Pro
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Kontra
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Wertung: 7 / 10 Punkte
Autor: GotBRegistriert: 22.08.2009 - Verfasste Artikel: 2.741 - Forenposts: 245 - Alle Artikel anzeigen
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Allgemeine Informationen

Veröffentlichung: keine Angabe

Spielzeit: 52:32 min

Label: Century Media Records www.centurymedia.com

Band: www.myspace.com

Tracklist:

01. Vicious Companions
02. Skull Crusher
03. Full Moon Possession
04. Jekyll & Hyde
05. Absinthe
06. Tales From The Crypt
07. Nocturnal Rites
08. Road To Hell
09. False Preacher
10. Hope To Die
11. K-141 Kursk

Discografie:

2011 - Legions Of Bastards
2009 - Ravenous
2006 - The Black Flame
2004 - Evil Star
2000 - Wolf

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